Leipzig, 08.06.2023

Die Geographische Zentralbibliothek (GZB) im Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig hat Ende 2013 vom Bund Heimat und Umwelt (BHU) die „Bibliothek der deutschen Heimatzeitschriften“ übernommen. Zahlreiche Heimatvereine und andere Herausgeber senden ihre Publikationen inzwischen an die GZB und unterstützen dadurch den Aufbau der heimatkundlichen Bibliothek. Aus ganz Deutschland werden annähernd 2000 Nachrichtenblätter, Zeitschriften, Jahrbücher und Serien regelmäßig nach Leipzig gesandt (http://ifl.wissensbank.com). Da die Bibliothekslandschaft in Deutschland dezentral aufgebaut ist, kann man in keiner deutschen Leihbibliothek (die Deutsche Nationalbibliothek als Präsenzbibliothek bildet einen Sonderfall) heimatkundliche Literatur regionsübergreifend vorfinden. Durch den Aufbau der „Bibliothek der deutschen Heimatzeitschriften“ entsteht somit ein einmaliger Bestand, der es erlaubt, heimatkundliche und regionalgeschichtliche Literatur räumlich vergleichend zu untersuchen.

Trotz des großen Erfolgs in den letzten Jahren fehlen noch zahlreiche Zeitschriften, oder die Bestände in Leipzig sind lückenhaft vorhanden. Die GZB hofft, dass sich durch diesen Aufruf weitere Vereine in Berlin, aber auch Privatpersonen entschließen, die von Ihnen betreuten Zeitschriften an die Leipziger Bibliothek zu senden. Erwünscht sind auch die Zeitschriften, die inzwischen eingestellt wurden, von denen es aber vielleicht noch Lagerbestände gibt. Tagtäglich werden private Bibliotheken aufgelöst, oftmals werden die Bücher entsorgt. Auch in solchen Fällen bietet sich die GZB als Ansprechpartner an. Bei größeren Sendungen können die Versandkosten gegen Vorlage einer Rechnung oder der Quittungsbelege übernommen werden.

Für weitere Informationen setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung:

Dr. Heinz Peter Brogiato
Leibniz-Institut für Länderkunde
GZB – Heimatzeitschriften
Schongauerstr. 9
04328 Leipzig
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.: 0341 600 55 126

Erst abgeschoben, dann Liebling aller Anwohnenden. Warum Dichter Heinrich Heine im Weinbergspark und an der Neuen Wache als identisches Denkmal verewigt ist.
Berliner Zeitung vom 15.05.2023 von Susanne Dübber

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Foto Wikimedia: Das Heinrich-Heine-Denkmal auf dem Platz der Märzrevolution in Berlin-Mitte, im Hintergrund die rustizierte Fassade des Ostflügels der Humboldt-Universität. Aufnahme 2005. CC BY-SA 3.0 Fotograf: Eisenacher

Manche Städte haben gar kein Heine-Denkmal, in Berlin steht eins gleich doppelt zur Erinnerung an den Dichter (1797–1856). Das eine im Weinbergspark, das andere an der Straße Unter den Linden, beide in Mitte. Wie das kommt? Schuld ist die DDR!

Wie so oft bei Denkmälern, gab es auch bei diesem Streit, als Bildhauer Waldemar Grzimek (1918-1984) sein Werk präsentierte, damals 1958.

Hoch ging es her, die Diskussion tobte jahrelang auch auf den Seiten der Berliner Zeitung. Im Archiv las ich jetzt nach, wie entsetzt sich Schriftsteller und Heine-Kenner Walther Victor (1885–1971) äußerte. Es stimme nicht mit den Vorstellungen überein, die sich das deutsche Volk und die große Zahl der Heine-Freunde in aller Welt von dem Dichter machen würden. Er schlug vor, Künstler Grzimek auf eine „Liste der Kunstverderber“ zu setzen.

Berlin, 15.02.2022

Uns erreichte eine Anfrage die wir hiermit gerne an unsere Leser weiterreichen:

Sehr geehrte Lesende,

ich bin Herr Stenger aus Bamberg und suche zwei Blätter aus der etwa 1899/1900 erfolgten (1. ?) Lieferung von losen Blättern zur Sammelmappe „Das Kunstgewerbe“ aus dem Adolf Eckstein’s Verlag in Berlin W. Mohrenstr. 8. Bei dieser Suche bitte ich Sie um Ihre Hilfe.

In Bamberg arbeite ich an einer wissenschaftlichen Publikation, in welcher unter anderem ausführlich recherchierte Lebens- und Werkstattgeschichten Bamberger Künstler entstehen.

Einer dieser Künstler ist der akademische Steinbildhauermeister Philipp Kaspar Dorsch, * 26./ 🕯 28.04.1851 Bamberg – † 04.10.1923 Nürnberg.

Berlin, 03.02.2023

Am 1. Februar 2023 war es endlich soweit, denn erstmals seit Corona-Beginn veranstaltete der Verein für die Geschichte Berlins e.V., gegründet 1865 (VfdGB), wieder seinen beliebten Neujahrsempfang im Festsaal des Roten Rathauses. Der Einladung des Vorstands folgten - trotz der widrigen Wetterbedingungen zahlreiche Mitglieder, Freunde und Gäste. Die Begrüßungsrede hielt der langjährige Vorsitzende Dr. Manfred Uhlitz.

Den diesjährigen Festvortrag mit dem Thema „Museumsinsel und Humboldt Forum: Von den Visionen des 19. Jahrhunderts zu den Debatten und Chancen der Gegenwart“ hielt Professor Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Parzinger, erfolgreicher Prähistorischer Archäologe und seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Er gab einen alles in allem spannenden Überblick über die bewegte Geschichte der „Museumsinsel mit ihren bedeutenden Museumsgebäuden und interessanten Sammlung zur Kunst und Kultur Europas und des Nahen Ostens“ bis zum heutigen Humboldt Forum auf dem Areal des ehemaligen Berliner Schlosses. Professor Parzinger erklärte dabei eloquent und durch Fotos visualisiert, sozusagen aus erster Hand, das Warum und Wie der Rückgabe unterschiedlicher Kunstgegenstände, bspw. der bronzenen Benin-Skulpturen, an die ehemaligen Kolonialländer. Nach dem langanhaltenden Beifall dankte Dr. Uhlitz sehr herzlich für die eindrucksvolle Präsentation Professor Parzingers.

Berlin, 19.2.2022

Sehr geehrter Herr Senator Lederer,

vor vier Wochen informierten Sie die Öffentlichkeit persönlich über einen wahrhaft sensationellen Fund bei den archäologischen Grabungen am Molkenmarkt: einen auf den ersten Blick völlig intakten mittelalterlichen Bohlenweg. Dieser war zum Zeitpunkt seiner Präsentation zwar nicht vollständig freigelegt, aber doch bereits in seinen Dimensionen und seiner historischen Bedeutung erahnbar. Offensichtlich handelt es sich bei diesem einzigartigen Fund um eine integrale Struktur der noch jungen Doppelstadt Berlin und Cölln, bestens dazu geeignet die Erkenntnisse aus Grabungen an anderer historischer Stelle unserer Stadt – etwa am Petriplatz – eindrucksvoll zu ergänzen und zu bereichern. Für eine Stadt wie Berlin, in der sichtbare Spuren aus dem Mittelalter außerordentlich rar sind, stellt dieser Fund eine wirkliche Sensation dar. Nicht von ungefähr hat sein Bekanntwerden ein weit über die Stadtgrenzen hinaus reichendes öffentliches Interesse ausgelöst. Umso unfassbarer und schockierender erscheint die unmittelbar auf die allgemeine Begeisterung folgende Zerstörung dieses einzigartigen Fundkomplexes. Für vollkommen inakzeptabel erachten wir in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass diese Entscheidung der obersten Denkmalschutzbehörde zu keinem Zeitpunkt öffentlich zur Diskussion gestellt wurde, um zu eruieren, ob es innovative Möglichkeiten für einen Denkmalerhalt gegeben hätte. Die Zerstörung eines Denkmals ist der letzte aller Schritte und sollte erst nach Ausschöpfung sämtlicher Optionen und ausführlicher interdisziplinärer Beratung in Betracht gezogen werden!

Zersägter Bohlenweg

Foto: zersägter Bohlenweg (CR = VfdGB)