Zurückliegende Veranstaltungen unseres Vereins im Überblick.
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Donnerstag, 12. April 2018, 19:00 Uhr
Vortrag

Das Potsdamer Landtagsschloss

Vortrag von Saskia Hüneke, Kustodin der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und Stadtverordnete in Potsdam. Moderation: Dr. Guido Hinterkeuser.

Link zu Google-MapsRathaus Schöneberg, 1. Obergeschoss, Kennedy-Saal, 10825 Berlin, John-F.-Kennedy-Platz

Vierte Veranstaltung der Vortragsreihe in Kooperation mit der Gesellschaft Berliner Schloss e.V. Das Gebäude des Brandenburgischen Landtags am Alten Markt in Potsdam wurde 2009 bis 2013 „in den Um- und Aufrissen des Potsdamer Stadtschlosses“ nach dem Entwurf des Dresdner Architekten Peter Kulka errichtet. Saskia Hüneke wird den komplexen Meinungsbildungsprozess der politischen und fachlichen Ebenen darlegen und das Entstandene würdigen. Im Rückblick ist es zudem möglich, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Berliner Schlossprojekt zu erkennen.
Mittwoch, 04. April 2018, 15:00 Uhr
Atelierbesuch

Atelier und der Werkstatt von Achim Kühn

Besuch bei einer Berliner Künstlerfamilie:
Atelier und der Werkstatt von Achim Kühn

Link zu Google-MapsAtelier Achim Kühn, 12524 Berlin–Altglienicke, Richterstr. 6

Das Atelier wurde 1926 in Berlin von Arthur Kühn (1883–1944) begründet. Bald arbeitete die Kunstschmiede für bedeutende Unternehmen wie Karstadt und das KaDeWe, aber auch für die Bauten der Olympiade 1936. Das metallplastische Werk des Sohnes Fritz Kühn (1910-1967) wurde in einer Ausstellung des Pariser Louvre gewürdigt. Der Enkel Achim Kühn (geb. 1942) führt als Schmied, Metallbildhauer, Restaurator und Fotograf - gemeinsam mit seiner Frau Helgard, einer ausgebildeten Goldschmiedin - Atelier und Werkstatt seit 1967 fort. Wir laden Sie ein, Atelier und Werkstatt zu besichtigen. Bitte melden Sie bei Jörg Kluge an, Mobil: 0171 306 5760 oder kluge@diegeschichte.de.

S-Bhf. Grünau, Busse: 163, 263, 363.

 

Samstag, 31. März 2018, 14:00 Uhr
Führung und Lesung

Alter St.-Matthäus-Kirchhof - Ein Friedhof erzählt Geschichte

"Ein Friedhof erzählt Geschichte: Auf den Spuren des Rittmeisters Joseph Richard Marcuse und anderer Familien-Gräber auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof“.

Link zu Google-MapsKapelle des Alten St.-Matthäus-Kirchhofes, 10829 Berlin-Schöneberg, Großgörschenstraße 12-14

"Ein Friedhof erzählt Geschichte: Auf den Spuren des Rittmeisters Joseph Richard Marcuse und anderer Familien-Gräber auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof“. Dr. Jörg Kuhn stellt den Friedhof und dessen Geschichte vor. Der Autor Klaus Dieter Spangenberg wird eine kurzweilige Lesung zu J. R. Marcuse in der Kapelle geben.

Nur für Mitglieder! Umlage für die Führung 5 € pro Person. Anmeldung nicht erforderlich.

S- und U-Bahn Yorckstraße, Bus M19.

 

Montag, 26. März 2018, 18:30 Uhr
Mitgliederversammlung & Vortrag

Jahreshauptversammlung des Vereins

Jahreshauptversammlung des Vereins für die Geschichte Berlins e.V., gegr. 1865

Link zu Google-MapsBerliner Rathaus, Ferdinand-Friedensburg-Saal (Raum 338), 10178 Berlin-Mitte, Jüdenstraße

Tagesordnung:

  1. Entgegennahme
    a) des Tätigkeitsberichts
    b) des Kassenberichts
    c) des Bibliotheksberichts
  2. Bericht
    a) der Kassenprüfer
    b) Bibliotheksprüfer
  3. Aussprache
  4. Entlastung des Vorstands
  5. Verschiedenes

Anschließend Vortrag „Die Geschichte der Breite Straße – Zufahrt zum Berliner Schloss“ von Dr. Benedikt Goebel, abschließend Umtrunk!

Anträge bitte der Geschäftsstelle (Bibliothek) bis zum 10. März 2018 einreichen.

Mittwoch, 21. März 2018, 19:00 Uhr
Vortrag

Von Reinhardt bis Brecht. Streifzüge durch die Berliner Theatergeschichte

“Von Reinhardt bis Brecht. Streifzüge durch die Berliner Theatergeschichte“, Vortrag von Gerold Ducke, mit Fotos von Erika Babatz.

Link zu Google-MapsBerlin-Saal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 10178 Berlin-Mitte, Breite Straße 36

Wozu das Theater? Eine Frage von ewiger Aktualität. Die Theaterstadt Berlin hat sie im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte immer wieder neu und immer wieder anders beantwortet. Angesichts der Geschichtsvergessenheit heutigen Theaters scheint ein Blick zurück vielversprechend: Vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Ende der Hitlerdiktatur und darüber hinaus. Beginnend 1906 mit dem Aufstieg Max Reinhardts zum Weltruhm und endend mit dem Tode Bertolt Brechts im Jahre 1956. Dabei werden wir einen unvorstellbaren Reichtum an Persönlichkeiten, Stilen, Arbeitsmethoden und Zielsetzungen entdecken können und uns immer wieder an Friedrich Lufts Diktum erinnern müssen: „Die Rettung des Theaters ist das Theater.“ Gäste willkommen!

Dienstag, 06. März 2018, 15:00 Uhr
Informationsbesuch

Dokumentations- und Informationszentrum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

„Besuch im neuen Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ mit Sabine Hahn, zuständig für die Historischen Bibliotheken.

Link zu Google-MapsGelände des alten Hans-Otto-Theaters, 14471 Potsdam, Zimmerstr. 10-11

Begleiten Sie die Tochter unseres langjährigen Vorstandsmitglieds Hans-Werner Klünner auf Entdeckungsreise durch das DIZ, das 64 000 Bücher, 20 000 Glasplattennegative, 10 000 Pläne, 25 000 Fotos und 500 Meter laufende Akten verwaltet. Für mehr als 30 Millionen Euro entstand im früheren Hans-Otto-Theater ein neues Wissenschafts- und Restaurierungszentrum. Anmeldung erbeten bei Dr. Manfred Uhlitz, Uhlitz@DieGeschichteBerlins.de.

Bus 605, 606, 631 von Hauptbahnhof Potsdam bis Luisenplatz (7 Minuten) und 500 Meter Fußweg.

Donnerstag, 22. Februar 2018, 15:00 Uhr
Ausstellungsführung

New Bauhaus Chicago

100 Jahre Bauhaus
„New Bauhaus Chicago“, Ausstellungsführung mit Bettina Güldner.

Link zu Google-MapsBerliner Bauhaus-Archiv, 10785 Berlin, KlingelhöferStr. 14

Vor 80 Jahren gründete der ehemalige Bauhaus-Lehrer Lásló Moholy-Nagy das New Bauhaus Chicago und gab der amerikanischen Fotografie neue kreative Impulse. Das Berliner Bauhaus-Archiv präsentiert seine bemerkenswerten Bestände zum New Bauhaus und dem daraus hervorgegangenen Institute of Design. Eintritt 8/5 €. Anmeldung bei Dr. Manfred Uhlitz, Uhlitz@DieGeschichteBerlins.de.

U Nollendorfplatz, Bus M29, 100, 106 und 187 Lützowplatz

Mittwoch, 21. Februar 2018, 19:00 Uhr
Vortrag

Friedrichswerder im Wandel der Zeit

„Friedrichswerder im Wandel der Zeit“, Vortrag mit Bildern von unserem Vereinsmitglied Horst Peter Serwene.

Link zu Google-MapsBerlin-Saal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 10178 Berlin-Mitte, Breite Straße 36

Der kurfürstliche Werder, die erste Stadterweiterung des mittelalterlichen Berlin, wurde in den Festungsbau einbezogen. Nach dem Abriss der Festungsanlagen entwickelte sich der Friedrichswerder zu einem Bankenzentrum und Konfektions- und Kaufhauszentrum. Die Friedrichswerdersche Kirche und die Bauakademie von Schinkel aber auch Kriegszerstörungen, Abriss und Neubauten der letzten Jahre kennzeichnen das Quartier. Kooperationsveranstaltung mit der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. Gäste willkommen!
Dienstag, 20. Februar 2018, 15:00 Uhr
Ausstellungsführung

Leben ist Glühn. Der deutsche Expressionist Fritz Ascher

„Leben ist Glühn. Der deutsche Expressionist Fritz Ascher“ mit Wiebke Hölzer, Kunsthistorikerin, Ausstellungsführung in der Villa Oppenheim, Museum Charlottenburg-Wilmersdorf.

Link zu Google-MapsVilla Oppenheim, Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, 14059 Berlin-Charlottenburg, Schloßstraße 55

Wie kein zweiter Ort nimmt Berlin im Leben des Künstlers Fritz Ascher eine wichtige Rolle ein: Hier verbrachte er sein ganzes Leben und schuf ein vielseitiges Œu­v­re, im Grunewald überlebte er versteckt den Zweiten Weltkrieg. Die Villa Oppenheim rückt das Spätwerk des Malers in den Fokus, das verdeutlicht, wie er nach 1945 zu einer neuen, expressiven Form- und Bildsprache findet. Umlage für die Führung: 4 € in Kleingeld bitte.
Gäste willkommen!

U2 (Sophie-Charlotte-Platz, U7 (Richard-Wagner-Platz), Busse 109, 309, M45.
Mittwoch, 07. Februar 2018, 16:00 Uhr
Workshop

Workshop: Kolonialgeschichte

Was bedeutenden die Kolonien für die deutsche Hauptstadt?

Link zu Google-MapsKleiner Säulensaal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 10178 Berlin-Mitte, Breite Straße 36

Die Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialvergangenheit gewann in der letzten Zeit an Bedeutung. Was bedeutenden die Kolonien für die deutsche Hauptstadt? Eingebettet in eine umfassende Quellenkritik thematisiert der Arbeitskreis die Berührungspunkte der Berliner mit dem vermeintlich „Exotischen", untersucht Fremd- und Selbstbilder sowie die wirtschaftlichen Interessen und widmet sich dem Alltag der Zuwanderer aus den Kolonien. Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich an bei Jörg Kluge, Kluge@diegeschichteberlins.de, Mobil: 0171 306 5760.

Rückblick auf die Veranstaltung
“Nur 30 Jahre lang war das heutige Namibia eine deutsche Kolonie. Und doch hat diese vergleichsweise kurze Phase der Geschichte tiefe Spuren hinterlassen.” So steht es in einer Ausstellungsbroschüre aus dem Jahr 2004. Doch Namibia, das frühere Deutsch-Südwestafrika (1884), ist nur eine, wenngleich die größte und beliebteste Übersee-Dependance des Deutschen Reichs. Des Kaisers Kolonien schließen bspw. Togoland (1884), Kamerun (1884), Deutsch-Ostafrika (1885), Deutsch-Neuginea/Samoa (1885) mit ein. Sansibar (1885) und Deutsch-Witu (Kenia, 1885) werden 1890 gegen die Nordseeinsel Helgoland getauscht, Kiautschou per Pachtvertrag von 1897 von China erworben.

Mini-Rückschau. Brandenburgische Kolonien gibt es seit 1683: Groß Friedrichsburg und Arguin (Westafrika) sowie St. Thomas (Karibik). Friedrich Wilhelm (1620 - 1688), der Große Kurfürst, begründet sie. Die dunkle Seite seiner ‘Brandenburgisch-Africanischen Compagnie’ ist der Sklavenhandel. Die defizitären Handelsterritorien werden 1720 verkauft. Knapp 150 Jahre danach wird die Frage “Deutschland als Kolonialmacht?” heftig diskutiert. Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck-Schönhausen ist da noch vollauf mit der Reichsgründung beschäftigt und hat absolut kein Gehör für das “Kolonialgeschwätz” in der Presse. Gereizt erwidert er im Februar 1871: “Ich will auch gar keine Kolonien. Die sind bloß für Versorgungsposten gut.” 1884 erfolgt die Prinzipienwende. Der Bremer Großkaufmann Adolf Lüderitz (1834 - 1886) informiert das Außenministerium darüber, an der westafrikanischen Küste eine Handelsniederlassung zu gründen. Dringend notwendig sei der konsularische Schutz des Deutschen Reiches. Bismarcks Zusage per Telegramm vom 24. April 1884 gilt bis heute als “Geburtsurkunde der deutschen Kolonialpolitik” - und Lüderitz als Begründer Deutsch-Südwestafrikas. Oft wird neben ihm Dr. Carl Peters (1856 - 1918) genannt. Der Geograph und Historiker begründet durch riesige Landaufkäufe Deutsch-Ostafrika. Der erbetene Schutzbrief wird am 26. Februar 1885 ausgestellt. Deutschland nimmt damit die beanspruchten “Plätze an der Sonne” (Bernhard von Bülow (1849 - 1929)) ein. Im Oktober 1904 verdunkelt sich der Himmel über Deutsch-Südwestafrika: der Schutztruppenchef Lothar von Trotha (1848 - 1920) entfesselt einen fatalen Vernichtungsfeldzug gegen die Hereros. Mit ihrem verzweifelten Aufstand zuvor versuchen sie, ihre zunehmende Entrechtung zu stoppen. Knapp zehn Jahre später, am 1. August 1914, erreicht die Großfunkstation Kamina (Togoland), rund 6.000 Kilometer von der Überseefunkstelle Nauen entfernt, die Warnung “an alle Schiffe vor einem Kriegsausbruch”. Mit Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages am 28. Juni 1919 verliert das Deutsche Reich sämtliche Kolonien. Die Expansionsgelüste sind damit zunächst beendet. Das NS-Regime versucht erfolglos ihre Wiederbelebung.

Dazwischen in Berlin: Die Reichsmetropole erlebt um 1900 eine grenzenlose Kolonialbegeisterung. Kolonialaktien zirkulieren an der Börse, die Kolonialzeitungen enthalten abenteuerlich verpackte Kolonialthemen. Kolonialwarenläden bieten allerlei Importwaren: bspw. neben Kaffee, Tee, Kakao, Vanille, Palmöl auch Elfenbeinschnitzereien. Die “Kolonien schienen Rohstoffe und billige Arbeitskräfte zu garantieren”. Völkerschauen sind beliebt und profitabel: “Die Sehnsucht nach der Exotik bekommt einen hohen Stellenwert.” Während der ‘Berliner Gewerbe Ausstellung’ von 1896 findet eine hoch frequentierte ‘Kolonialausstellung’ statt, in der “103 Eingeborene dörfliches Treiben” vorzuführen haben. Die ‘Deutsche Armee-, Marine- und Kolonialausstellung’ lockt 1907 gleichfalls zigtausende Besucher nach Friedenau.

Workshop-Fazit: Die interessierten Teilnehmer/Innen des gemeinsam mit der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) veranstalteten Workshops ‘Kolonialgeschichte’ gehen motiviert auf Entdeckungsreise. Mittels historischer bzw. aktueller Sachliteratur und Kartenmaterial werden Themen, wie bspw. “Die Bedeutung der Kolonien für die deutsche Hauptstadt” und “Die Berührungspunkte der Berliner mit dem vermeintlich ‘Exotischen’”, zunächst per Gruppenarbeit erörtert. Anschließend findet ein miteinander durchaus auch kontrovers geführter Meinungsaustausch über die “deutsche Kolonialvergangenheit” (Politik, Handel, Verantwortung damals wie heute) statt. Insgesamt spannend gestaltet sich ebenso die Spurensuche: “Was aus dieser Zeit, bspw. koloniale Straßennamen, Gedächtnisorte, ist bis heute in Berlin übriggeblieben?” Erfahrung und Neugier der Teilnehmer/Innen bilden eine ganz besondere Grundlage für diesen erfolgreichen Workshop. Den engagierten Initiatoren der ZLB, Jenny Porschien und Stefan Zollhauser, gebührt für dessen perfekte Durchführung ein sehr herzliches Dankeschön!

Mathias C. Tank
Pressesprecher des Vereins für die Geschichte Berlins e.V., gegr. 1865