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Antwort: Hochbunker und Luftschutzschule am Wannsee

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Themenhistorie von: Hochbunker und Luftschutzschule am Wannsee

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25 Mär 2021 12:44 #1482070795

Anonymus

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Erinnerungen an das Kriegsende 1945 in Wannsee von Dolly Radusch (Auszug)

Veröffentlicht in der Publikation der Evangelischen Kirchengemeinde Wannsee „Das Kriegsende 1945 in Berlin-Wannsee“ von 2015

„Nur ein Stockwerk des Bunkers war für Zivilisten freigegeben, die anderen belegte das Militär. Der Bunker war schon überfüllt mit Berlinern und Flüchtlingen. Trotzdem erhielten wir zwei Betten, weil meine Mutter hochschwanger war und zwei Kinder bei sich hatte. Am ersten Tag erhielten wir im Nachbarhaus noch gute Verpflegung. Dort war ein Feldlazarett eingerichtet. Elfriede wurde gleich als Helferin eingesetzt (Wir sahen sie erst nach mehr als einem halben Jahr später wieder, mit kahl geschorenem Kopf, aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt.).
Die Situation im Bunker war bedrückend und die Anspannung stieg ständig. Das elektrische Licht, durch einen Generator vor dem Bunker erzeugt, brannte ständig, Tag und Nacht war nicht mehr zu unterscheiden, unser Zeitgefühl ging verloren. Es herrschte ständig Unruhe, an Schlaf war nicht zu denken. Das Gerücht „der Bunker wird gesprengt“ führte zu Panik. Mütter liefen verwirrt mit Kindern treppauf und treppab. Da der Bunker offensichtlich unter Beschuss lag und deshalb hin und wieder bebte, herrschte Angst und Verzweiflung.
Plötzlich gab es einen Befehl. Der Bunker sollte verlassen werden, das Gepäck sei mitzunehmen. Jeder hatte sich ein weißes Tuch um den linken Oberarm zu binden. Vor dem Bunkereingang mussten sich die zivilen Insassen des Bunkers im Halbkreis aufstellen, der Zufahrtsweg musste frei bleiben. Ängstlich verhielten sich alle sehr still. Ein deutscher Personenmilitärwagen fuhr auf den Platz, ein höherer deutscher Offizier stieg mit seinem Gefolge aus. Nach einem umlaufenden Gerücht war es der Kommandant des Bunkers. Es folgten einige sowjetische Jeeps. Ein höherer sowjetischer Offizier entstieg mit seinem Gefolge. Der deutsche Kommandant ging auf den Sowjet zu, grüßte militärisch, was erwidert wurde, sprach einige Worte und gab dem sowjetischen Offizier die Hand. Damit hatten sich die Bunkertruppen und die Zivilisten feierlich ergeben. Der Kommandant gab die Waffen ab und wurde mit den anderen deutschen Soldaten abgeführt. Es muss am 2. Mai gegen Mittag gewesen sein. Irgendjemand rief dann den Zivilisten zu: „Ihr könnt jetzt nach Hause gehen!“ Diese Überraschung führte zu einem Durcheinander. Jeder suchte seine Sachen. Unser Wägelchen hatte schon „neue Freunde“ gefunden, wir ergatterten es zurück. Mit Fahrrad und Wagen zogen wir nun los, um wieder nach Hause zu kommen. Unterwegs trafen wir auf plündernde Soldaten, die auch unser Fahrrad konfiszierten. Am Straßenrand lagen Tote, keiner hatte mehr Stiefel oder Schuhe an....“
15 Mär 2021 00:24 #1482070784

Anonymus

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Hallo an alle,

Ich bin auf der Suche nach Informationen jeglicher Art zum Objekt Hochbunker Heckeshorn und der sich damals dort befindlichen Reichsluftschutzschule von der Entstehung bis zum Kriegsende .

Gibt es vielleicht Fotos aus dieser Zeit , Zeitzeugenberichte, Literatur oder dergleichen, welche zu den genannten Objekten gehören?
Vielleicht kann mir jemand auch Angaben zu dort stationierten Einheiten/Personen machen, um meine Recherche voran zu treiben? Bin für alles dankbar.
Google hat mir bisher nur Eckdaten geliefert. Ich habe den Ort auch schon mehrmals besucht.
Vielleicht ist ja hier jemand im Forum der sich mit diesem Ort etwas besser auskennt...?

MfG
Der LausitzerJung