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Antwort: Heiligegeiststraße

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Themenhistorie von: Heiligegeiststraße

Max. Anzeige der letzten 6 Beiträge - (Letzter Beitrag zuerst)
02 Mär 2010 10:15 #1267521349

Martin Mende

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Das Hospital hatte nach der Nummerierung der Grundstücke den Eingang Spandauer Straße 2. Die Heiligegeiststraße hatte infolge der schmalen Parzellen insgesamt 55 Grundstücksnummern. Die Nummer 55 war das Gebäude an der Ecke zur Heiligegeistgasse. Schauen Sie bitte einmal in die "Neuen Anschaulichen Tabellen von der gesamten Residenz-Stadt Berlin" von Neander von Petersheiden, erschienen 1801 bei Späthen in Berlin. Dieses erste Adressbuch von Berlin wurde vom Helmut Scherer Verlag Berlin 1990 als Nachdruck herausgegeben. Dort finden Sie für die Nummer 52 den Victualienhändler Schering, in Nr. 53 den Fischer Arendt, in 54 den Schneider Böhm und in 55 den Victualienhändler Peitzker.
Auf jeden Fall ist die Nähe des Hauses Nr. 52 zum Hospital gegeben.
26 Feb 2010 23:59 #1267225183

Naumann

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Danke für die Angaben!
Ich habe Nikolaikirchplatz und Heiligegeiststraße Nr. 10 und dachte nun, ich hätte mich mit zweimal der gleichen Nummer geirrt.

War nicht die Nummer 1 das Hospital? Wenn ja, kann Lessing nicht zugleich Nr. 52 und neben dem Hospital gewohnt haben. Oder irre ich auch hier? Es sind in jedem Fall ungewöhnlich viele Hausnummern für die kleine Straße.
23 Feb 2010 10:15 #1266916532

Martin Mende

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Karl Voß schreibt in seinem "Reiseführer für Literaturfreunde - Berlin vom Alex bis Kudamm": "Bei seinem dritten Aufenthalt in Berlin von Mitte Mai 1758 bis November 1760 bewohnte Lessing im Hause Nr. 52 neben dem Heiligengeisthospital ein Zimmer bei Göring. An Gleim schreibt Ramler am 11. April 1759: "Ich kann mich hier mit Herrn Lessing abrufen, oder wenigsten absehen, wenn ich mit ihm Ihre Gesundheit bei Willens trinken will. Wir hängen alsdann einen rothen Band aus, das ist das Signal zur Ausflucht in die Baumannshöhle, denn Sie müssen wissen, der Kieper heißt Baumann.". Hier schrieb Lessing die meisten Beiträge für die von Nicolai herausgegebenen Briefe, die neueste Literatur betreffend."

Max Kirschstein schreibt u.a. in seinem Buch "Lessing in Berlin", herausgegeben vom Berliner Bibliophilen-Abend , Berlin 1929: "Um die Wohnung, die Lessing während des dritten Berliner Aufenthalts innehatte, hat sich eine Legende gewoben, die in alle biographischen Werke übergegangen ist, die aber hier zerstört werden muss. Man suchte den Dichter auch äußerlich in der Nähe Ramlers, des Freundes, der in den folgenden Jahren gesteigerte Bedeutung gewann. ...Das einzige, was wir direkt von Lessing über seine damalige Unterkunft wissen, sind einige warme Worte, die er seiner Wirtin nachruft, als er in Breslau ihren Tod erfährt....Alle genaueren Angaben hat uns Lessing vorenthalten, selbst Straßen und Hausnamen - Nummern kannte man noch nicht, sondern man nannte die Häuser nach den Besitzern - erfahren wir nicht."
23 Feb 2010 01:27 #1266884830

C Naumann

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Lessing wohnte eine Zeit in der Heiligegeiststraße. Martin Mende schreibt, es sei die Nummer 52 gewesen. Welche Quelle haben Sie dafür? Wo befand sich das Haus Nummer 52?
Und weiß jemand hier, wo sich die Buchhandlung des Vaters Nicolai befand?
Recht schönen Dank.