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Antwort: 1604 Geheimer Rat

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Themenhistorie von: 1604 Geheimer Rat

Max. Anzeige der letzten 6 Beiträge - (Letzter Beitrag zuerst)
18 Aug 2009 14:09 #1250597341

Michael Ney

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Lieber Herr Mende, herzlichen Dank für Ihre Hinweise. Ich bin auf der Suche nach Info´s zum Geheimen Sekretär und Rat Balthasar New, der 1614 im Rahmen seiner Nobilitierung in Linz auftaucht. Gibt es zu dieser Zeit bzw. kurz davor, eine Nobilitierung muss man sich ja auch erstmal erarbeiten, Listen über die Mitglieder? Gruss, Michael Ney
23 Jul 2009 09:36 #1248334561

Martin Mende

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1603 starb mit Georg Friedrich von Ansbach der wichtigste Berater des Kurfürsten Joachim Friedrich. Er schuf sich nunmehr den Geheimen Rat als beratendes Organ, um die bisherigen Beratungen der bereits vorhandenen Geheimen Räte zu koordinieren. Johann Schultze schreibt im 4. Band seiner Geschichte Brandenburgs ("Die Mark Brandenburg", IV. Band, Verlag Duncker & Humblot/Berlin 1964 S. 161):
"
Zur Abstellung der vorhandenen Missstände ("dieweil ex confusione consiliorum allerhand zeruttungen vorfallen zu hochsten nachteil der herrschaft") und Erzielung eines planmäßigen Zusammenwirkens der Räte sollte nun die am 13.(23.) Dezember 1604 publizierte Ordnung für die Geheimen Räte dienen. Vorbild waren dafür auch auswärtige Einrichtungen , wie das 1574 in Kursachsen eingeführte "Geheime Konsilium", im besonderen der "Oberrat" in Heidelberg.
...Das neu gebildete Ratskollegium hatte ausschließlich beratende Funktion beim Kurfürsten, der an den Sitzungen nicht teilnahm und wie bisher in seiner Kammer allein die Entscheidung traf.
...Das Ratskollegium wurde nach der Ordnung aus 9 Geheimen Räten gebildet: Oberkämmerer Graf Schlick als Vorsitzender, Obermarschall Otto Heinrich von Byland Freiherr von Rheydt, der Kanzler Joh. von Loeben, Christoph von Waldenfels, Hieronymus von Dieskau, Dr. Christoph Benckendorf, Vizekanzler, Dr. Friedrich Pruckmann (1616 Kanzler), Joachim Huebner, Sohn des Thomas H., ehemaligen Lehrers des Kurfürsten, Kammergerichtsrat Simon Ulrich Pistoris aus Meißen. Vorgesehen waren zwei Sitzungen in der Woche.
Da die bedeutendsten Mitglieder dieses Kollegiums nicht geborene Märker waren, blieb ein Einfluss von Seiten der Stände auf dies Organ ausgeschlossen.
...Bestimmte Dezernate gab es in diesem Kollegium noch nicht."

Die Ergebnisse der Sitzungen liegen protokolliert vor. Gemeinsame Beratungen litten darunter, dass die ernannten Räte nicht ständig in der Residenz präsent waren und damit dem Kanzler die Gelegenheit gaben, sich an Stelle des Geheimen Rates beim Kurfürst Einfluss zu verschaffen. So war der Geheime Rat gegen Ende der Regierung des Kurfürsten Joachim Friedrich 1608 nur noch von geringem Einfluss. Erst unter dem Großen Kurfürsten wurde die Institution des Geheimen Ratskollegs konsolidiert. Der Geheime Rat war ein entscheidender Schritt auf dem Wege zur Ausbildung einer modernen Staatsverwaltung.
22 Jul 2009 14:23 #1248265386

Michael Ney

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Danke für den Hinweis. Aber tatsächlich geht es mir um die Gründungszeit. Freue mich also nach wie vor über sachdienliche Hinweise.
21 Jul 2009 08:31 #1248157895

Thomas M. Goerke

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Hilfreich sein könnten die folgenden 7 Bände: Otto Meinardus (Hrsg.), Protokolle und Relationen des brandenburgischen Geheimen Rathes (...) (= Publicationen aus den Königlichen Staatsarchiven 54), Leipzig 1889-1911. Er behandelt allerdings die Zeit des Großen Kurfürsten, und somit nicht die Gründung, die ja bereits unter Joachim III. Friedrich erfolgt war (vgl. de.wikisource.org/wiki/ADB:Joachim_Friedrich).
20 Jul 2009 14:09 #1248091757

Michael Ney

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1604 wurde im Kurfuerstentum Brandenburg der Geheime Rat eingeführt. Mich würden nähere Informationen dazu interessieren, zur Geschichte des Geheimen Rates und zu Mitgliedern. Freu mich über Hinweise (michaelney(at)web.de)