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Antwort: Isaak Bernhard, Seidefabrikant

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Themenhistorie von: Isaak Bernhard, Seidefabrikant

Max. Anzeige der letzten 6 Beiträge - (Letzter Beitrag zuerst)
03 Mai 2012 13:01 #1336042918

Martin Mende

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Eine Übernahme der Fabrik von Cohen durch die Fa. Gebrüder Bernhard ist nicht nachweisbar. An der Baumwollfabrik Cohen war der preußische Staat beteiligt, weil die hergestellten Stoffe vorwiegend zu Uniformen verarbeitet wurden. Nach der Insolvenz hatten die Gläubiger von Cohen das Sagen. Die Ehefrau von Cohen Philippine war völlig verarmt und auf die Hilfe von Freunden angewiesen. Ihr Ehemann war nach Holland geflohen und kehrte nie mehr zurück. Nicht nur Philippine und ihre Kinder waren von dem Zusammenbruch des Hauses Cohen betroffen, sondern auch ihre Mutter Fanny Bernhard. Von dieser ist nichts über ihr ferneres Leben überliefert, außer der Nachricht, dass sie 1812 nicht einmal in der Lage war, die Gebühr für ein Staatsbürger-Certificat in Höhe von 2 Reichstalern und 22 Silbergroschen auf einmal zu bezahlen. Sie konnte das nur in drei Raten tun. Sie wohnte damals mietfrei im Erbhause ihres Vaters in der Spandauer Straße. Das Einwohnerverzeichnis aus diesem Jahr bestätigt dies allerdings nicht. Ich verweise auf die Broschüre von Richard Speich über Philippine Cohen, erschienen als Jahresgabe der Varnhagen-Gesellschaft für 2011.
27 Apr 2012 22:23 #1335558230

barthel, wolfgang

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Wurde die von Isaak Bernhards Söhnen fortgeführte Fabrik 1805 mit der 1804 in Insolvenz gegangenen Garnfabrik von Cohen/Witwe Bernhard in der Münzstraße 20 vereint?
02 Aug 2009 21:09 #1249240144

Komander

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Das Haus von Isaak Bernhard stand als zweites Gebäude in der Bischofstraße Ecke Spandauer Straße. Es läge heute zur Hälfte auf dem Gehweg an der Spandauer Straße links vom Neptunbrunnen. Das Haus von Mendelssohn nicht weit entfernt, ebenfalls zur Hälfte auf dem Gehweg nach heutigem Stadtgrundriß. Es war nicht, wie oft zu lesen, für die Verbreiterung der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute teilweise Karl-Liebknecht-Straße) abgerissen worden, sondern um ein modernes Haus erbauen zu können.
28 Jul 2009 09:25 #1248765914

Martin Mende

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Das Thema "Gedenktafel für Moses Mendelssohn" hatten wir im Forum bereits ausführlich angesprochen. Bitte geben Sie unter "Suchen" den Namen "Moses Mendelssohn" ein.
26 Jul 2009 22:03 #1248638599

TG

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danke für die Antwort. Das Haus Spandauer Str 68, lag, wenn ich richtig verstanden habe, am Ecke von heutigen Spandauer und Karl-Liebknecht - warum gibt es keinen Gedenktafel?
17 Jul 2009 11:42 #1247823769

Martin Mende

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Die Seidenmanufaktur Isaak Bernhard wurde 1748 in Berlin begründet und lag an der Spandauer Straße Ecke Bischofstraße. Seit 1969 gibt es die Bischofstraße nicht mehr, sie verlief parallel zur jetzigen Rathausstraße auf der Höhe des Begas-Brunnens und des Fernsehturmes und mündete seinerzeit in die Klosterstraße. Dieser Teil der Klosterstraße ist durch die Baulichkeiten des Fernsehturmes auch überbaut.
Moses Mendelssohn wurde später Geschäftsleiter und Teilhaber der Manufaktur. Er wohnte nicht weit entfernt in der Spandauer Str. 68 und unterhielt auch dort ein kleines Büro. Die Seidenproduktion wurde staatlich gefördert durch Zölle und Einfuhrverbote. Die Fabrik hatte am Anfang 16 Webstühle, 1766 bereits 23, 1767 dann 25. Nach Gründung einer Dependance in Potsdam standen 1768 43 Webstühle in Berlin und 36 in Potsdam. 1771 liefen in Berlin bei Bernhard & Mendelssohn zwei Webstühle für Samt und 46 für Seide, in Potsdam 33. 1772 74 Webstühle, 1773 97 Webstühle, 1782 wurden in Berlin noch 29 Webstühle von 14 Meistern,13 Gesellen und 9 Lehrlingen betrieben. Nach dem Tode Moses Mendelssohns 1786 wurde die Firma Bernhard & Mendelssohn 1787 aufgelöst, Bernhards Söhne machten in kleinerem Umfang noch weiter. Für 1805 sind noch 17 Webstühle überliefert, für 1806 noch 6.