Vom 18. 4. bis 12. 7. 2008 läuft in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Stauffenbergstr. 13-14 eine Sonderausstellung unter dem Titel "Christenkreuz und Hakenkreuz - Kirchenbau und sakrale Kunst im Nationalsozialismus". Auf einem Großfoto wird auch die Christusfigur "Auferstehender" aus der Kirche St. Marien in Strasburg/Uckermark von dem Bildhauer Günther Martin gezeigt mit folgendem Text:
"Der Bildhauer Günther Martin (1896- 1944) schuf vorwiegend überlebensgroße Holzskulpturen, die damals als Verkörperungen des "nordischen Menschen" charakterisiert wurden. Er war schon früh Nationalsozialist. Von 1933 bis zu seinem Tode war Martin Obmann der Berliner Ateliergemeinschaft Klosterstraße und nutzte seine guten Kontakte zu staatlichen Stellen im Interesse ihrer Mitglieder. In dem Atelierhaus arbeiteten sehr unterschiedliche Künstler, wie Werner Heldt, Hermann Blumenthal und auch Heinrich Mekelburger. Das Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vermittelte Aufträge an die Mitglieder der Ateliergemeinschaft für kirchliche Kunstwerke."
Die Ausstellung zeigt auch in einem gesonderten Raum die seit 1995 unter Denkmalschutz stehende Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf, die in der NS-Zeit gebaut zahlreiche Hinweise auf ihre Entstehungszeit aufweist. Der Bau ist seit 2004 geschlossen und muss saniert werden, aber es fehlt auch ein Nutzungskonzept. In dieser Kirche war es erstaunlicherweise 1938 noch möglich, dass Johanna Klepper, die jüdische Frau des Schriftstellers Jochen Klepper, hier getauft und das Paar kirchlich getraut wurde.
Die Ausstellung ist sehenswert.