zu 1: Jagorscher Saal Unter den Linden 23
Der Name kommt von dem Hauseigentümer Jagor, der als Hof-Traiteur in einem 1763 erbauten Hause, dem ehem. Gasthof "Zur Sonne" residierte. Schiller wohnte in diesem Hause 1804, als das Haus "Russischer Hof" hieß. Eine Abbildung des Hauses findet man in dem Buch "Panorama der Straße Unter den Linden vom Jahre 1820", Text von Hans-Werner Klünner, Nicolai-Verlag 1991. Eine Speisekarte des Königlichen Hof-Traiteurs J. Jagor aus dem Jahre 1830 ist in Winfried Löschburgs Buch "Unter den Linden", Buchverlag Der Morgen Berlin abgedruckt.
In Nicolais "Wegweiser für Fremde und Einheimische durch Berlin und Potsdam" von 1833 kann man lesen: "Öffentliche Konzerte wurden im großen Konzertsaale des neuen Schauspielhauses, im Saal des Hoftraiteurs Jagor Unter den Linden 23 und an verschiedenen anderen Orten gegeben. ... Unter den Liebhaber-Konzerten zeichnen sich manche sehr vortheilhaft aus, namentlich die Bließnerschen Konzerte im Jagorschen Saale.". Nach Nicolai konnte man bei Jagor nach der Karte zu jeder Tageszeit speisen.
Das Grundstück ist jetzt mit dem Westin Grand Hotel bzw. dem Nachbargebäude in Richtung Brandenburger Tor besetzt.
zu 2: Adlerscher Saal Unter den Linden 76
Der Name kommt von dem Maurermeister Adler, der nach einem Entwurf von Schinkel sein Haus 1822 fertigstellte. Ein Saalbau überbrückte die seit 1822 so genannte Neue Wilhelmstraße, der Saal beherbergte von 1839 bis 1854 die Universitätsbibliothek und wurde 1867 abgebrochen.
Eine Außenansicht des Gebäudes (Kupferststich) findet man in dem Katalog zur Ausstellung "Unter den Linden" von 1997, seinerzeit im Kunstforum der Grundkreditbank Berlin, aber auch in weiteren Publikationen über Schinkel.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Mende