1973 verkündete die SED ein Wohnungsbauprogramm, wonach die sog. "Wohnungsfrage als soziales Problem" bis zum Jahr 1990 gelöst werden sollte. Man setzte dabei auf die industrielle Plattenbauweise. Berlin als Hauptstadt der DDR war ein Vorzeigeobjekt und deshalb wurden die in der DDR vorhandenen Baukapazitäten zu Lasten der anderen Bezirke in den Neubaugebieten Berlins konzentriert eingesetzt. Für Hellersdorf begannen die konkreten Neubau-Planungen Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, die eigentlichen Bauarbeiten begannen 1980 auf vorher landwirtschaftlich genutzten Flächen im Nordosten Berlins.
Bereits seit 1976 mussten die Bezirke der DDR im Rahmen der "FDJ-Initiative Berlin" Bauarbeiter für den Aufbau der Hauptstadt zur Verfügung stellen.
Nunmehr hatten die Bezirke der DDR Baukombinate nach Berlin zu entsenden, die aber weiterhin dem Bezirk unterstanden, der sie entsandte. Schlechte Koordinierung und mangelnde Motivation verursachten große Probleme. Trotz erheblicher Mängel nahm die Kommunale Wohnungsverwaltung ungeachtet der Proteste von Kommunalpolitikern die Neubauten ab, die Mängel wurden erst nach der Wende 1989 nach und nach beseitigt.
Die Namen Waldheimer Straße, Döbelner Straße, Leisniger Straße und Roßweiner Ring machen die Herkunft der Baubrigaden deutlich. Für die Vergabe der Straßennamen war in Berlin (Ost) der Magistrat zuständig. Er wollte mit der Vergabe der Namen die Leistungen der Wohnungsbaukombinate aus den betreffenden Regionen würdigen, die Baubigraden müssen daher nicht unbedingt aus den genannten Orten stammen.
Die Straßen liegen heute im Ortsteil Kaulsdorf des Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Im Raum Hellersdorf/Kaulsdorf wurden bis 1990 etwa 40.000 Neubauwohnungen errichtet.