Carl Friedrich Zelter
11.11.1758 - 15.05.1832 Berlin
Grabstätte: Sophienkirchhof
Tätigkeit: Maurermeister, Komponist, Dirigent, Lehrer
Lebens- und Wirkungsorte: Berlin
Gedenkorte in Berlin: Singakademie (Maxim-Gorki-Theater), Staatliches Institut für Musikforschung PK Berlin
Gedenkorte außerhalb Berlins:
Lebenslauf:
Ausbildung zum Maurer
1787 Umbau des Wohnhauses Brüderstraße 13 (ehemals im Besitz von Johann Ernst Gotzkowsky) für seinen Freund Friedrich Nicolai
1783 Erwerb des Meisterbriefes
Autodidaktische musikalische Bildung
Mitglied des Orchesters von Carl Theophil Döbbelin im Theater am Gendarmenmarkt
1791 Mitglied des Singvereins (später Singakademie) von Carl Friedrich Christian Fasch
1800 Leitung des Chores der Singakademie in der Nachfolge Faschs
1806 Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Künste
1807 Gründung einer Schule für Instrumentalmusik
1809 Ernennung zum Professor
Begründung der Liedertafel (Männerchor)
1822 Gründung des Königlichen Instituts für Kirchenmusik
1827 Am 8. April wird das auf Initiative Zelters von Carl Theodor Ottmer nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel neu erbaute Haus der Singakademie eröffnet.
1829 Musikseminar an der Friedrich-Wilhelm-Universität und Initiative zur Einrichtung einer Musikabteilung an der Universität
Die musikalische Arbeit Zelters umfasste das Komponieren von Sinfonien, Kantaten, Motetten, Chormusiken, Liedern (Es war ein König von Thule), die Leitung der Singakademie, einschließlich der Ausbildung von Schülern, der Leitung des Instituts für Kirchenmusik und des Musikseminars an der Universität, der Freitagsmusiken, eines Studentenchores, der Liedertafel. Außerdem veröffentlichte er Schriften zur Musikpflege, wobei er aus seiner eigenen didaktischen Erfahrung schöpfte und für eine Erneuerung des musikalischen Lebens warb.
Zu den Schülern von Zelter zählten Felix Mendelssohn-Bartholdy, Otto Nicolai, Carl Loewe und Giacomo Meyerbeer sowie im weitesten Sinne auch Johann Wolfgang Goethe. Unter der Direktion Zelters wurde die Singakademie eine der führenden Institutionen in der Pflege älterer Musik. Vor allem die Wiederentdeckung der Werke Johann Sebastian Bachs ist seiner Anregung zu verdanken.
1801 erschien Zelters Biographie seines Lehrers Fasch im Verlag Unger in Berlin.
Literatur:
Carl Schünemann: Carl Friedrich Zelter. Der Mensch und sein Werk, Berlin 1937.
Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter. Im Auftrag des Goethe- und Schiller-Archivs nach den Handschriften hg. von Max Hecker, Bd. 1-4, Leipzig 1913-18.
Dietrich Fischer-Dieskau: Carl Friedrich Zelter und das Berliner Musikleben seiner Zeit, Berlin 1997.
Thomas Richter: Bibliotheca Zelteriana. Rekonstruktion der Bibliothek Carl Friedrich Zelters, Stuttgart 2000.
Literatur in den Publikationen des Vereins für die Geschichte Berlins:
Friedrich Zelle: Singakademie und Liedertafel, in: MVGB 26, 1909, 4, S. 79-82.
M. Heinze: Geistige Beziehungen zwischen Berlin und Potsdam, in: SVGB Heft 50, 1917, S. 316-28.
Günther Wagner: Die Sing-Akademie zu Berlin. Das geistige Umfeld ihrer Gründung, ihre frühe Geschichte und der spätere Verlauf, in: Bär, 52. Folge, S. 31-46.
Wichtige Hinweise enthält die Website sing-akademie.de/story.htm
Gerhild H. M. Komander 12/2004
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