Franz Tübbecke
(siehe auch Künsterlerfamilie Tübbecke)
Rudolph Franz Tübbecke (im folgenden Franz Tübbecke genannt) wurde am 16. 09. 1856
in Stralau als Sohn von Julius und Ernestine Tübbecke geboren.
Ausbildung
Franz Tübbecke trat am 20. Oktober 1874 in die Königliche Akademie der Künste ein, die sich damals noch in dem Akademiegebäude Unter den Linden befand (dort wo sich heute das Gebäude der Staatsbibliothek erhebt). Der Lehrbetrieb der Akademie wurde 1875 von der Hochschule der Bildenden Künste übernommen, die aber unter dem Dach der Akademie verblieb.
In den Schüler- und Semesterlisten war Franz Tübbecke bis zum Wintersemester 1879/80 vertreten. In dieser Zeit waren auch Bildhauer wie Adolph Brütt, Louis (Ludwig) Manzel, Max Unger, Carl Jahn und Joseph Uphues als Schüler eingetragen. Franz Tübbeckes Professoren waren Dr. Dobbert (Kunstgeschichte), Bellermann (Landschaft), Eybel (Tiere), Pohlke (Perspektiven), Domschke und Dr. Hoffmann (Anatomie), Hancke, Knille (Ornamente, Antiken), Luthmer (Ornamentlehre, dekorative Architektur), J. Schrader (Malen), vor allem aber Albert Wolff (Antiken, Modellieren) und Fritz Schaper (Akt- und Bildhauersaal).
Über Professor Domschke, bei dem auch Heinrich Zille Unterricht hatte, schrieb Zille, dass er grob war und berlinerte, aber stets die vollsten Klassen hatte, und gibt ihn mit einem Ausspruch gegenüber einigen Studenten wieder: „Wenn Se nich mehr kenn‘, dann setzen Se sich mit Ihr Brett auf die Treppe un nehmen nich hier die hoffnungsvollen Jünglinge, die bald nach Italien wollen, den Platz weg!“ [1] 1 Seit 1877 konzentrierte sich Franz Tübbeckes Ausbildung auf die Wintersemester bei Albert Wolff und Fritz Schaper. Im Wintersemester 1875/76 notierte sein Zeichenprofessor über ihn und andere Bildhauer-Schüler, dass diese zwar „ganz nette Leute“ seien, aber das Zeichnen nur „nebenbei“ und nicht ernsthaft genug betrieben. Aber ansonsten wurden ihm in den Klassenlisten Fleiß und gute Fortschritte attestiert.[2] Die Akademie erkannte ihm für gute Leistungen im Bildhauersaal 1877 eine Geldprämie und im August 1879 gemeinsam mit H. Kokolesky den ersten Preis zu; Ludwig (Louis) Manzel erhielt den zweiten Preis.[3] Das Verhältnis einiger Schüler untereinander und zwischen ihnen und einigen Professoren reichte oft über die Studienzeit hinaus.
So kam es später zu häufiger Zusammenarbeit zwischen den alten Studienkollegen Franz Tübbecke und Adolf Brütt sowie Franz Tübbecke und Louis (Ludwig) Manzel, wie noch dargestellt wird. Aber auch zum ehemaligen Professor Schaper bestand über Jahre hinaus eine fast freundschaftliche Bindung. Jutta von Simson beschreibt in ihrer Schaper-Biografie, in der ihr als Quelle auch die Tagebücher gestanden haben, dass viele Steinmetze und Bildhauer, aber auch ehemalige Bildhauer-Schüler, wie Wilhelm Haverkamp, Max Unger, Gerhard Jaensch und Franz Tübbecke Fritz Schaper bei der Ausführung seiner Werke behilflich waren.
Zum 70.Geburtstag Schapers im Jahre 1911 überreichten ihm 50 seiner früheren Schüler (u.a. auch Ludwig Manzel, Adolf Brütt, Gerhard Jaensch und Franz Tübbecke) einen mit Silberbeschlägen versehenen Prachtband. In der von Gerhard Jaensch verfassten Widmung kommt die menschliche Beziehung zwischen Lehrer und Schülern zum Ausdruck: „Nicht nur Lehrer sind Sie uns gewesen, sondern auch väterlicher Freund, und wohl keiner von uns, der sich in künstlerischen und menschlichen Nöten um Rat und Hilfe an Sie gewendet hat, auch noch lange nach der Schülerzeit, ist unberaten und ungetröstet von Ihnen gegangen.“ [4] Neben seinen Studien an der Hochschule der bildenden Künste gehörte Franz Tübbecke auch zu den Meisterschülern von Reinhold Begas, der seit 1876 die Meisterklasse der Akademie der Künste leitete. Die Statuten der Akademie sahen vor, dass die Aufnahme der Meisterschüler zum Anfang eines Vierteljahres erfolgte. Die Entscheidung über die Aufnahme traf der Meister.
Danach erfolgte eine drei Jahre gültige Immatrikulation. Zwischen Schülern und Meister wurde eine Honorarvereinbarung getroffen. Reinhold Begas nahm Franz Tübbecke im März 1881 in seine Meisterklasse auf.[5] Über Reinhold Begas und seinen Kreis schrieb Sibylle Einholz: „Begeben wir uns auf die Spurensuche nach einer Gruppe Berliner Bildhauer, die mehr noch als andere Künstler des 19. Jahrhunderts dem Schicksal des Vergessens ausgeliefert waren.
Um ihre zentrale Figur, den Hauptpräsentanten des Berliner Neubarocks und Vertreter des offiziellen Staatsstils unter Kaiser Wilhelm II., Reinhold Begas (1831–1911), sammelte sich im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts eine Schar Gleichgesinnter, die durch ihre Gemeinsamkeiten auffallen. Im Spiegel von Zeitgeschmack, Resonanz, Auftragslage und Ökonomie (sowohl künstlerischer als auch herstellungsmäßiger) zeigt sich, was diese heute weitgehend vergessenen Bildhauer ihren Zeitgenossen, die sie zu vielbeschäftigten und anerkannten Künstlern avancieren ließen, bedeuteten. Begas als Lehrer und Vorbild, Mentor und Auftraggeber – gemessen an seiner Einflusssphäre, den Schülern, Meisterschülern und Weggenossen – ist als Orientierung vorgegeben. Zu Begas Weggenossen zählen u. a. A. Brütt und L. Manzel, zu seinen Schülern und Meisterschülern u. a. A. Gaul, J. Uphues, L. Tuaillon, C. Begas und F. Tübbecke.“ [6]
Die Berliner Bildhauerschule genoss bei den Zeitgenossen hohes Ansehen. Berliner Künstler waren in aller Welt, vor allem in Nord- und Südamerika, mit ihren Werken vertreten. Ehrungen bei Weltausstellungen gaben Zeugnis dieser Wertschätzung. Auch Franz Tübbecke erhielt eine Medaille auf der zweiten Weltausstellung von Melbourne 1888.[7] Schon nach der Jahrhundertwende aber waren viele Künstler nicht mehr geneigt, sich auf die Normen einer bestimmten Schule verpflichten zu lassen. Hiervon zeugten zahlreiche Neugründungen von Kunst- und Künstlervereinigungen. Bereits zum Ende der Kaiserzeit wurde der „Denkmalkult“ in Funktion und Stil in Frage gestellt. Aber neben der „offiziellen“ Denkmalkunst, die vor allem der Glorifizierung des Herrschaftshauses und der hervorragenden Persönlichkeiten der Zeit diente, mit ihren heroischen, neobarocken Skulpturen gab es auch die andere in der Tradition der Klassik mit eher grazilen Figuren von zarter, edler Zeichnung.
Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen riss große Lücken in den Berliner Denkmalbestand: Durch unmittelbare Kriegseinwirkung wurden viele Denkmäler zerstört, viele Bronzen dienten der Rohstoffgewinnung und wurden eingeschmolzen Die Plastische Kunst der Kaiserzeit wie auch diese selbst wurden als Teil der Herrschaftsideologie und somit Kriegs hinführend verketzert. Die Folge waren weitere Denkmalsschändungen, sowohl im Gefolge der „antiimperialistischen“ kommunistischen Ideologie als auch im Zuge der „Vergangenheitsbewältigung und -überwindung“ der westlichen Moderne. Die Zerstörung des Nationaldenkmals von Begas stehen ebenso dafür wie die Verbannung der Figuren der Siegesallee. Der Berliner Bildhauerschule des ausgehenden 19. Jahrhunderts neue Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sie auch in ihrem künstlerischen Wert zu würdigen und aus ihrer Vergessenheit zu holen, ist Anliegen mehrerer Veröffentlichungen und Ausstellungen des letzten Jahrzehnts gewesen.[8]
Das Werk Franz Tübbecke war von 1886 bis zu seinem Tode 1937 Mitglied des Vereins Berliner Künstler [9] und dann auch Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft. Er war vor allem für andere Bildhauer tätig (z.B. für Fritz Schaper, Adolf Brütt, Norbert Pfretzschner und Carl Begas), trat aber auch mit einigen eigenen Werken an die Öffentlichkeit. Zu nennen sind eine Bildnisbüste Kaiser Friedrich III. (Verbleib nicht bekannt) und der „Trinkende Knabe“ in einer Bronze (nach Düsseldorf verkauft). Zu seinen Werken gehörten eine Reihe von Grabdenkmälern, die sich im einzelnen jedoch heute nicht mehr haben nachweisen lassen. 1909 schuf er jedenfalls das Grabdenkmal für Gertrud Janke (30. 11. 1884–3. 7. 1909) auf dem ehem. Alten St. Matthäus-Kirchhof (später Südwestfriedhof in Stahnsdorf, Neue Umbettung, Feld 14) (nach Sibylle Einholz mit Paul Heisler).[10]
Er war auf mehreren Ausstellungen vertreten, bemühte sich aber auch um öffentliche Aufträge.[11]So erneuerte er 1897 das Schinkel-Standbild in Marmor von Christian Friedrich Tieck für die Säulenhalle des Alten Museums, nachdem das Original beschädigt worden war. Die Landeskunstkommission empfahl mit Beschlüssen vom 10. und 11. 5. 1897, von dieser Marmorstatue, nachdem sie zur Sicherung und Erhaltung aus dem Alten Museum in die Nationalgalerie geschafft worden war, eine Kopie anfertigen zu lassen. Mit den Bildhauern Lange, Tübbecke und Litke sollten Verhandlungen aufgenommen werden, weil diese „in der Marmortechnik erfahren sind“. Das Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten (Kultusministerium) beauftragte daraufhin die Direktion der Königlichen Nationalgalerie am 12. 6. 1897 mit der Angelegenheit. Den Auftrag erhielt kurz darauf der Bildhauer Tübbecke, der die Kopie bis 1899 fertigstellte. Diese Statue befindet sich heute im Besitz der Nationalgalerie und ist in der Friedrichwerderschen Kirche ausgestellt. [12]
Das Ministerium war im übrigen bemüht, solche Aufträge nicht immer nur an dieselben Bildhauer zu vergeben. So ermächtigte es am 29. 11. 1897 die Generalverwaltung der Königlichen Museen Berlin, Professor Schaper mit der Ausfertigung einer Marmorbüste des General von Goeben für die Nationalgalerie zu beauftragen. Schaper hatte vorgeschlagen, mit der Marmorausführung seines Modells einen deutschen Bildhauer zu betrauen. Daraufhin waren die Bildhauer Lange, Tübbecke und Knicke vorstellig geworden, „weil es ihnen an Arbeit fehle“. Das Ministerium schlug nun Lange und Knicke vor, weil Tübbecke erst vor kurzem den Auftrag für die Tiecksche Schinkel-Statue aus dem Alten Museum erhalten hätte. Tatsächlich erhielten den Auftrag dann Lange und Tübbecke. [13] Franz Tübbecke war, wie schon erwähnt, vor allem für andere Bildhauer tätig. Seine Beteiligung lässt sich an vielen Werken nachweisen Zusammenarbeit mit Fritz Schaper: Für die Büste General August von Groeben (Nationalgalerie Berlin, Inv.Nr. B132), 1898/99 durch Schaper in Marmor geschaffen, leisteten die Bildhauer Lange und Tübbecke die Vorarbeiten.[14]
Für den Entwurf des Denkmals Kaiserin Augusta in Berlin erhielt Schaper unter 12 Entwürfen den ersten Preis. Das Denkmal (2,10m Höhe) wurde von Schaper von 1892 bis 1895 in Carraramarmor geschaffen und am 21.10.1895 enthüllt; das Postament (2,50m Höhe) wurde in rotem Kalkstein ausgeführt. Standort war zunächst der Opernplatz, ab 1928 der Schlosspark Monbijou. Vorarbeiten am Standbild und das erste Relief führte Haverkampf aus. Weitere Gehilfen waren Tübbecke und Unger, die unter Schapers Anleitung an der sitzenden Figur der Kaiserin und am zweiten Relief arbeiteten, das einen verwundeten Soldaten zeigte, um den sich Krankenpfleger und Schwester bemühen. Im zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal zerstört.[15] Zusammenarbeit mit Adolf Brütt:
Die ehemaligen Studienkollegen Adolf Brütt und Franz Tübbecke arbeiteten häufig zusammen. Cornelius Steckner beschrieb diese Zusammenarbeit: „Brütts Werkstücke kamen aus Carrara nach Berlin und wurden dort von Tübbecke in Strahlau kopiert – aber nicht im Sinne der entfremdeten Arbeitsteilung, sondern im Sinne einer Kooperation. In seiner Werkstatt wurden mit Bildhauermaschinen nach Gipsabgüssen der Originalmodelle die Rohformen aus den Marmorblöcken herausgearbeitet, die ausgearbeitete Rohform in den Siegmundshof zurückgeschickt, wo Brütt die Oberfläche bearbeitete und Gesicht und Hände der Figuren, wohl direkt nach dem lebenden Modell („frei nach Schnauze“) in Stein meißelte. Die Detaillierung lag dann in den Händen der Mitarbeiter Brütts (bekannt geworden sind Arthur Boué und Gottlieb Elster). Hände und Physiognomie als „Brennpunkte“ des plastischen Werkes dagegen führte Brütt eigenhändig, wenn möglich, nach dem lebenden Modell aus. Tübbecke war ständig in Reichweite Brütts und bei Materialunregelmäßigkeiten konnte Brütt eingreifen, bestimmen, wie die Änderungen vorzunehmen waren. Ihm ging es vor allem um die Arbeitsorganisation, und der Bildhauer Tübbecke dürfte wohl der einzige Berliner Bildhauer gewesen sein, der mit dem Material so gut umzugehen wusste, wie es den Absichten Brütts entsprach.“
Die Schilderung Steckners, die sich insbesondere auf die Figuren der Siegesallee einschließlich der Gruppe Friedrich III. bezieht, dürfte insofern zu relativieren sein, als dass in Tübbeckes Werkstatt mehr als nur eine „Rohform“ entstanden ist, wie die Fotos aus dem Werkstatt-Betrieb zeigen. Nicht auszuschließen ist, dass Brütt an den Händen und der Physiognomie selbst gearbeitet hat, dann aber wohl eher in Tübbeckes Werkstatt als im Siegmundshof. Der ebenfalls von Steckner gemutmaßte Einsatz von Bildhauerkopiermaschinen (Punktiermaschinen) in Tübbeckes Werkstatt lässt sich anhand der vorliegenden Fotos nicht bestätigen.
Auch die Annahme Steckners, dass Tübbecke in der Siegesallee nur für Brütt tätig war, lässt sich nicht aufrecht erhalten. Wie bereits oben ausgeführt, arbeitete Franz Tübbecke auch für Carl Begas und Pfretzschner. Aber Brütt wiederum bediente sich bei den Gruppen der Siegesallee ausschließlich der Werkstatt Tübbeckes, während die meisten anderen an der Siegesallee beteiligten Bildhauer die Marmorausführungen aus Kostengründen in Italien anfertigen ließen – allerdinsg nicht immer zur vollen Zufriedenheit der Auftraggeber. So beklagte Schott, dass sein Modell in Italien lediglich im Größenverhältnis 1:1 und nicht, wie vertraglich vorgesehen, vergrößert umgesetzt worden sei.[16] Für die Denkmäler der Siegesallee führte Franz Tübbecke folgende Gruppen in Marmor aus: Gruppe 7: Markgraf Otto IV. mit dem Pfeile, von Carl Begas (Enthüllung 22. 3. 1899). Erhalten sind vom Standbild nur der Kopf (heute in Privatbesitz) sowie die beschädigten Büsten aus der Gruppe (Droiseke von Kröcher, Johann von Buch d. Ä. – ohne Kopf – im Lapidarium). Gruppe 12: Markgraf Otto V. von Wittelsbach („der Faule“), von Adolf Brütt (Enthüllung 22. 3. 1899). Standbild und Büsten (Thilo von Brügge und Thilo Wardenberg) sind im Lapidarium erhalten. Gruppe 22: Kurfürst Joachim Friedrich, von Norbert Pfretzschner (Enthüllung 26. 10. 1900). Hauptfigur und Büste Johann von Loebens sind zerstört.
Nur Büste des Hieronymus von Schlick ist erhalten: Der Kopf befindet sich im Besitz der Erben des Theaterkritikers Friedrich Luft, der Torso im Lapidarium). Gruppe 29: König Friedrich Wilhelm II. von Adolf Brütt (Enthüllung 22. 3. 1900). Die Hauptfigur und die Nebenfiguren (Graf Casimir von Carmer und Immanuel Kant) sind im Lapidarium erhalten, allerdings alle ohne Kopf. Gruppe 31: König Friedrich Wilhelm IV. von Carl Begas (Enthüllung 26. 10. 1900). Die Hauptfigur ist erhalten in der Zitadelle Spandau, Bastion Kronprinz, die Büsten der beiden Nebenfiguren, Alexander von Humboldt und Christian Daniel Rauch, ebenfalls, und zwar im Garten der Villa Heydt (Stiftung Preußischer Kulturbesitz). [17] Der „Berliner Lokalanzeiger“ berichtete 1898 über Atelierbesuche des Kaiserpaares: „Wie wir bereits kurz meldeten, besuchte der Kaiser und die Kaiserin das Atelier von Franz Tübbecke am Markgrafendamm, um die von Professor Brütt und Carl Begas geschaffenen Statuen für die Sieges-Allee zu besichtigen. Das Kaiserpaar erschien in Begleitung des Professors Reinhold Begas und des Wirklichen Geheimrathes Dr. von Lucanus und wurde von den beiden Künstlern am Eingange des Ateliers empfangen. Das Kaiserpaar verweilte längere Zeit im Atelier und sprach sich befriedigt über die Schöpfung aus.“
In der Abendausgabe der „Vossischen Zeitung“ vom 22. 3. 1899 wurde dann über die Enthüllung der Gruppen 7 und 12 berichtet: „In Gegenwart des Kaiserpaares wurden heute Vormittag die beiden neuen Anlagen an der Ostseite der Siegesallee enthüllt. Reizvoll hatte der Thiergarten- Obergärtner Freudemann die Umgebung der Anlagen decoriert, soweit das bei der heute herrschenden Kälte möglich war. Der Geh. Kabinetsrath von Lucanus überreichte vor der Ankunft des Kaiserpaares vier Auszeichnungen: Es erhielten die Herren Karl Begas und Brütt den Rothen Adlerorden Vierter Klasse mit der Krone, der Bildhauer Franz Tübbecke, in dessen Marmorwerkstatt die beiden Gruppen in der Zeit von elf Monaten ausgeführt worden sind, den Kronenorden Vierter Klasse, der Maurerpolier Hermann Hanelt das Allgemeine Ehrenzeichen.“[18] Bei der Enthüllung der Gruppe Friedrich Wilhelm II. vermerkten die Zeitungen, dass Tübbecke dem Kaiser vorgestellt wurde.
Als Annex zu den Denkmälern der Siegesallee entstand vor dem Brandenburger Tor am Eingang zum Tiergarten eine vierteilige, im Halbkreis angeordnete Denkmalanlage mit je einem Springbrunnen in der Mitte und rechts und links außen: Die Denkmalgruppe Kaiser Friedrich III. rechts der Charlottenburger Chaussee (heute: Straße des 17. Juni) und die Denkmalgruppe der Kaiserin Victoria links der Straße. Die Statue des Kaisers wurde flankiert von den Büsten des Feldmarschalls Blumenthal und des Professors Helmholtz. Das Denkmal der Kaiserin war begleitet von den Büsten des Philosophen Eduard Zellers und Ihres Lehrers, des Chemikers August Wilhelm von Hofmann. Die Figuren am Kaiser- Denkmal waren von Adolf Brütt, die am Kaiserin-Denkmal von dem Bildhauer Fritz Gerth modelliert worden.
Die Gesamtanlage war den Entwürfen des Geheimen Oberhofbaurats Ihne, unterstützt vom Architekten Wassermann, zu verdanken. Die architektonische und dekorative Ausgestaltung stammte von den Professoren August Vogel und Widemann. Die Marmorausführung der Figuren besorgte Franz Tübbecke. Die Denkmäler wurden am 18. 10. 1903 enthüllt.[19] Für die Gruppe Kaiser Friedrich III. hatte Adolf Brütt bereits am 3.10.1900 den Auftrag erhalten, allerdings für die Siegesallee als Gruppe 33. Zum Leidwesen Brütts wurde diese Konzeption später geändert und diese Denkmalgruppe für die Anlage vor dem Brandenburger Tor bestimmt.[20]
Der Berliner Lokalanzeiger berichtete während der Entstehung der Denkmalgruppe: „Der Kaiser und die Kaiserin besuchten gestern das Atelier des Bildhauers Fritz Gerth aus Rom, der hier soeben das große Modell für die Statue der Kaiserin Friedrich (Anm.: das ist die Kaiserin Victoria) vollendet hat. Das Werk ist für die Anlage vor dem Brandenburger Thor bestimmt. Der Künstler hat auch bereits die Büste des zur Zeit in Stuttgart lebenden greisen Philosophen Excellenz Prof. Eduard Zeller fertiggestellt. Das Kaiserliche Paar sprach sich sowohl über die Figur der Kaiserin ... wie über die Büste lobend aus. Bildhauer Tübbecke wird die Werke in Marmor ausführen.“[21]
Und die Kieler Zeitung vom 26. 9. 1903 berichtete: „Die Büste Helmholtz und Blumenthal befinden sich noch in der Werkstatt des Bildhauers Tübbecke.“ Der Zweite Weltkrieg ließ davon nicht viel übrig. Lediglich zwei Büsten der Beifiguren (Graf Blumenthal und Wilhelm von Hofmann) sind erhalten geblieben und befinden sich im Lapidarium. Das am 3. 5. 1904 enthüllte Denkmal Jung-Wilhelms, des späteren Kaisers Wilhelm I., von Adolf Brütt modelliert, wurde von Franz Tübbecke in Marmor ausgeführt. Auf der Luiseninsel im Tiergarten steht heute ein Beton-Abguss der Statue, das Original wird im Lapidarium aufbewahrt. Für Adolf Brütt führte Tübbecke auch die Büste des Archäologen Carl Humann für das Pergamon-Museum aus (am 18. 12. 1901 mit der Eröffnung des Pergamonmuseum enthüllt). Auch das 1908 von Max Klein geschaffene Fontane-Denkmal (ursprünglich gegenüber Stülerstraße 11 in Tiergarten, heute als Zementkopie an der Thomas-Dehler-Straße und das Original im Lapidarium) wurde in der Werkstatt Tübbeckes ausgeführt.[22] Franz Tübbecke übernahm ebenfalls die Ausführung des Standbildes Kaiser Wilhelm I. nach einem Entwurf von Professor Ludwig Manzel im Grunewald-Turm (ehem. Kaiser-Wilhelm-Turm).
Der Kreis Teltow gab das Denkmal (Turm und Standbild) ab 1897 in Auftrag, am 9.6.1899 wurde es eingeweiht. Die Kosten betrugen rd. 200 000 Mark.[23]Schließlich ist das Denkmal von Mich(a)el Lock „Ich habe keine Zeit müde zu sein“ zu nennen, das den sterbenden Kaiser Wilhelm I. zeigte, und für dessen Modell Lock bereits 1891 auf der Großen Berliner Kunstausstellung mit der Großen Goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Der frühe Tod des hoffnungsvollen Künstlers im Februar 1898 verhinderte, dass Lock das Modell selbst in Marmor ausführen konnte. Das Königliche Staatsministerium (der Kultusminister) ließ deshalb nach Beschluss der Landeskunstkommission vom 3.5.1898 Locks Denkmal für das Hohenzollern-Museum ankaufen und betraute den Marmorbildhauer Tübbecke mit der Marmor-Ausführung, für die 15 000 bis 16 000 Mark veranschlagt wurden.[24] Das Standbild kam dann 1902 im Hohenzollern-Museum im Schloss Monbijou im Raum 5 zur Aufstellung.[25] Das Schloss und die Ausstellung waren nach dem Ersten Weltkrieg geschlossen.[26]
Nach Klärung der Vermögensauseinandersetzung zwischen Staat und Kaiserhaus durch Gesetz vom 26. 10. 1926 wurde das Museum im Schloss Monbijou nach Umgestaltung der Räume und der Ausstellung im Jahre 1927 wieder eröffnet. Der Raum 5 mit dem Denkmal Kaiser Wilhelms I. von Lock und Tübbecke blieb allerdings unzugänglich.[27] Der Verbleib des Denkmals nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die die Bestände des ehemaligen Hohenzollern-Museum verwaltet, nicht aufklären lassen. Es muss als verschollen gelten. Vermutlich wurde es mit dem Schloss zerstört. Die Christusfigur aus Carrara-Marmor in der Kapelle des Friedhofs V der Jerusalemerund Neuen Kirche (Hermannstraße 84–90 in Berlin-Neukölln) kam aus der nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörten Jerusalemer Kirche in der Lindenstraße hierher. Die verfügbaren Angaben über diese Figur geben einige Rätsel auf.
Nach Auskunft seines Enkels soll diese Figur aus der Werkstatt Franz Tübbeckes stammen. Die Festschrift anlässlich des 500jährigen Bestehens der Jerusalemer Kirche nennt dagegen Professor Brütt als Künstler, der die Figur nach einem Modell Paul Heislers nach dessen Tod fertig gestellt habe.[28] Da die Figur 1898 in der Jerusalemer Kirche aufgestellt wurde, würde das bedeuten, dass Paul Heisler bereits vor 1898 gestorben sein müsste. Über ihn habe ich ermitteln können, dass er am 15. 1. 1856 in Berlin geboren wurde und die Akademie der bildenden Künste seit April 1974 besuchte.[29] Sein Sterbedatum dagegen liegt in Dunkeln.
Seine Beteiligung am Friedhofs-Denkmal Jahnke von Franz Tübbecke im Jahre 1909 (siehe oben) wäre demnach in Frage zu stellen. Ob dagegen Franz Tübbecke an der Christusfigur für die Jerusalemer Kirche beteiligt war – wie sein Enkel behauptete – ist trotz anderslautender Quellenlage nicht auszuschließen, da er Studienkollege von Paul Heisler und Adolf Brütt war und für Adolf Brütt häufig Figuren in Marmor ausführte.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Professor Adolf Brütt arbeitete an verschiedenen Reliefs und Figuren für die am 22. 6. 1906 eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.
Auf seine Entwürfe gingen sechs Marmorreliefs für die Gedächtnishalle zurück: Neujahrsrelief 1807: Wilhelm erhält 90 von seinen Eltern den Säbel / Figur Frieden/ Figur Krieg/ Feldherren-Relief: Wilhelm mit seinen engsten militärischen Beratern / Figur 1797/ Relief Prinz Wilhelm in der Schlacht von Bar-sur-Aube / Figur 1813/ Figur 1870/ Dreikaiser-Relief: Wilhelms Erhebung zum Kaiser/Figur 1888. Die Gedächtnishalle wurde am 22.2.1906 enthüllt, im Rahmen einer Vorfeier zur Silberhochzeit des Kaiserpaares. Die Ausführung/Punktierung der Reliefs in Carrara-Marmor erfolgte durch Franz Tübbecke. Der Kaiser verlieh aus Anlass der Vollendung der Kirche, am 22. 6. 1906 mit der Einweihung der Gedächtnishalle, folgende Auszeichnungen: „(. . .)dem Bildhauer Professor Brütt die Königliche Krone zum Rothen Adlerorden dritter Klasse mit der Schleife, dem Geheimen Baurath Schwechten und dem Kunstmaler Professor Hermann Schaper den Rothen Adlerorden dritter Klasse mit der Schleife, dem Bildhauer Franz Tübbecke den Rothen Adlerorden vierter Klasse.“[30]
Ausstellungen
Franz Tübbecke war nachweislich bei folgenden Ausstellungen vertreten:
54. Ausstellung der Akademie der Künste (29. 8.–31. 10. 1880 im provisorischen Ausstellungsgebäude auf dem Cantianplatz [31]): mit einer Porträtbüste (Katalog Nr.988);
55.Ausstellung der Akademie der Künste (4. 9.–6. 11. 1881 im provisorischen Ausstellungsgebäude auf dem Cantianplatz): mit einer männlichen Büste (Katalog Nr.1075);
56. Ausstellung der Akademie der Künste (3. 5.–1. 7. 1883 im Polytechnikum an derCharlottenburger Chaussee): mit der Statue „Trinkender Knabe“ und zwei Porträtbüsten (Katalog Nr.904 bis 906);[32]
59. Ausstellung der Akademie der Künste in Berlin 1886 („Jubiläumsausstellung“ der Akademie); Weltausstellung in Melbourne 1888/89: mit der Bronzestatue „Trinkender Knabe“, für die er die Goldene Medaille von Melbourne erhielt;[33]Große Internationale Kunstausstellung des Vereins Berliner Künstler 1891, Saal 54: mit einem Relief Kaiser Friedrich III (Katalog Nr. 1881); [34] Weltausstellung in Chicago 1893 im Kunstgebäude Abt. K: erneut mit der Bronze „Trinkender Knabe“ (Katalog Nr. 5518); [35]
Jubiläumsausstellung des Vereins Berliner Künstler „100 Jahre Berliner Kunst im Schaffen des Vereins Berliner Künstler“ 1929: nochmals die Bronze „Trinkender Knabe“.[36]
Das Atelier
Franz Tübbecke zog 1886 von Stralau nach Kreuzberg und dann nach Schöneberg (Lindenstraße 16, Heimstraße 3, dann Erdmannstraße 10). In der Nähe hatte er vorübergehend seine Ateliers, zunächst von 1889 bis 1894 in der Gneisenaustraße 111 in Kreuzberg, dann in der Yorckstraße 84b (1895-1898). 1898 wurde seine Werkstatt auf dem familieneigenen Gelände am Markgrafendamm 14 fertig gestellt, die er fortan bis 1929 nutzte. Er selbst wohnte dann in der Stralauer Allee 25a, ab 1902 in Moabit in der Caprivistraße 14 und schließlich in der Gneisenaustraße 87 in Berlin-Kreuzberg, wo er 1937 verstarb.[37] Das Atelier am Markgrafendamm wird im dritten Teil dieser Arbeit noch ausführlicher beschrieben.
Auch in seinen späteren Jahren, als er nicht mehr als Bildhauer tätig war, zog es Franz Tübbecke noch oft nach Stralau, wo er manchen Sommer verbrachte. Er war kaisertreu, aber im eigentlichen Sinne unpolitisch. Menschen, die ihn noch gekannt haben, beschrieben ihn als liebenswert und hilfsbereit. Anders als z. B. seine alten Lehrmeister Begas und Schaper oder seine Studienkollegen Manzel und Brütt ist Franz Tübbecke als Bildhauer heute nahezu vergessen. Er ist mit eigenen Werken nie in den Blickpunkt öffentlichen Interesses elangt. Als Marmorbildhauer gehörte er jedoch handwerklich zu den besten seiner Zeit und war sehr gefragt bei seinen Kollegen, für die er arbeitete. Ob die künstlerische Gestaltungskraft letztlich für Größeres nicht ausreichte, ob seine persönliche Bescheidenheit ihn das Wagnis mit eigenständiger Kunst sein Glück zu suchen nicht eingehen ließ oder ob es ihm an den notwendigen Verbindungen für die ganz großen Aufträge mangelte, sei dahingestellt. Wirtschaftliche
Überlegungen dürften auf jeden Fall eine Rolle gespielt haben, als er sich entschloss, als Marmorbildhauer mit seiner Werkstatt für die Bildhauer der Berliner Schule zu arbeiten und damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen anstatt mit eigenen Entwürfen mit diesen in Konkurrenz zu treten. Aus seiner Ehe mit Auguste Wilhelmine Marie Hedwig Sommer (geboren 31. 5. 1861 in Berlin, gestorben 15. 6. 1935 in Berlin) gingen drei Kinder hervor: Hans (der Kunstmaler wurde und über den im folgenden berichtet wird), Max (der im Ersten Weltkrieg in Polen fiel) und Ernestine Marie Käthe. Franz Tübbecke starb am 19. 5. 1937 in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der Friedrichswerderschen Gemeinde in der Bergmannstraße 42–44 (WII-3-21).
Anmerkungen
1 Hans Ostwald/Heinrich Zille: Das Zillebuch, 191.–200.Tsd., Paul Franke Verlag, Berlin, 1929, S. 362.
2 Archiv der Universität der Künste Berlin, Schülerlisten zwo 1868-84, Abt.13 vol. I und II, Kgl. Akademie der bildenden Künste.
3 Stiftung Archiv der Akademie der Künste (SAdK) Nr. 469 Bl. 145, 175.
4 Jutta von Simson: Fritz Schaper, Prestel Verlag, München, 1976.
5 SAdK Nr.434, Bl.158,159.
6 Sibylle Einholz: Reinhold Begas und sein Kreis, in: „Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins“, Heft 3, 1994.
7 Ulrich Thieme/ Felix Becker/ H. Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd. 23, Verlag E .A. Seemann, Leipzig, 1939.
8 Hierzu: Peter Bloch/ Waldemar Grzimek: Die Berliner Bildhauerschule im 19. Jahrhundert, 2. Auflage, Gebr. Mann Verlag, Berlin, 1994.
9 Gedruckte Verzeichnisse der Mitglieder des Vereins Berliner Künstler (Archiv der Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin).
10 Peter Bloch/ Sibylle Einholz/ Jutta von Simson: Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786– 1914, Bd. Beiträge, Berlin 1990, S. 567 f. (m. Abb. und Kurzbiografie Tübbecke). (Nach anderer Quelle ist Paul Heisler bereits 1898 verstorben, demnach könnte seine Mitwirkung am Grabmal Jahnke im Jahre 1909 nur darin bestanden haben, dass Franz Tübbecke einen Entwurf Heislers verwendete.)
11 Tagesordnungspunkt 1b der Sitzung der Akademie der Künste vom 21. 7. 1897 Immediatgesuch der Bildhauer Knille und Tübbecke wegen Übertragung von Bildhauerarbeiten, Berichtersteller Professor Manzel (SAdK Nr. 604, Bl. 277).
12 Hierzu Akte I/NG 461 zur Nationalgalerie im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin. – Robert Gaefrath/ Bernhard Maaz: Die Friedrichswerdersche Kirche in Berlin, Verlag für Bauwesen, Berlin München, 1993, S. 130 ff. (m. Abb.).
13 Hierzu Akte I/NG 461 (wie Anm. 12).
14 Jutta von Simson 1976 (wie Anm. 4).
15 Jutta von Simson 1976 (wie Anm. 4). – Abb. in: Hermann Müller-Bohn: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, 6. Tsd., Berlin, 1905, S. 26.
16 Cornelius Steckner: Der Bildhauer Adolf Brütt, Verlag Boyens & Co., Heide/ Holst., 1989. – Cornelius Steckner: Die Sparsamkeit der Alten, Verlag Peter D. Lang, Frankfurt/Mgeschichteberlins/persoenlichkeiten/persoenlichkeitenot/ Bern, 1981.
17 Uta Lehnert: Der Kaiser und die Siegesallee, Dietrich Reimer Verlag, Berlin, 1998.
18 Hierzu auch: Kunstchronik, Neue Folge, 10. Jg., Seemann Leipzig, 1899 (Sp.311/312). Dort wird ausdrücklich vermerkt, dass die Marmorausführung nicht durch italienische Arbeiter, sondern in der Werkstatt des Bildhauers Franz Tübbecke aus Stralau bei Berlin erfolgt ist.
19 Hermann Müller-Bohn: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Verlag I. M. Spaeth, Berlin, 1905 (dort wird Franz Tübbecke fälschlich als Fritz Tübbecke bezeichnet).
20 Cornelius Steckner 1981 und 1989 (wie Anm. 16).
21 „Berliner Lokalanzeiger“, 2. Ausgabe (Abendblatt) vom 20. 12. 1902
22 Cornelius Steckner 1981 und 1989 (wie Anm. 16). – Bloch usw. 1990 (wie Anm. 10) Zu den Denkmälern auch: Stefanie Endlich/ Bernd Wurlitzer: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Stapp Verlag, Berlin, 1990. – Uta Lehnert 1998 (wie Anm. 17) und mündliche Auskünfte. – Hermann-Müller-Bohn 1905 (wie Anm. 19). – Der Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Das Lapidarium, Berlin, 1987.
23 Kunst und Künstler, Kunstamt Wilmersdorf, Berlin, 1989, S. 664 (m. Abb.).
24 Akte I/NG 461 zur Nationalgalerie im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin.
25 Illustrierter Führer durch das Hohenzollern-Museum im Schlosse Monbijou, Giesecke & Devrient,Berlin, 1914, S. 14. – Berliner Lokalanzeiger vom ?. 3. 1898 zur Beisetzung und Enthüllung des Grabdenkmals für Michel Lock. – Kunstchronik, Neue Folge, 12. Jg., Seemann Leipzig, 1901 (Sp.479/480).– Hohenzollern-Jahrbuch, 6.Jahrgang 1902, Verlag Giesecke & Devrient, Berlin/Leipzig, 1902.
26 Berlin und seine Umgebung (Handbuch für Reisende), Karl Baedeker, Leipzig, 1921.
27 Berlin und seine Umgebung (Handbuch für Reisende), Karl Baedeker, Leipzig, 1927. Führer durch das Museum Schloss Monbijou, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Berlin, 1927.
28 500 Jahre Jerusalems-Kirche (Hrsg. Gemeindekirchenrat der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde zu Berlin-Kreuzberg), Berlin, 1984, S. 15 f. (m. Abb.).
29 Zur Jubelfeier 1696-1896 Königliche Akademische Hochschule für die bildenden Künste Berlin, Verlag Schuster, Berlin, 1896, S. 202.
30 Die Kaiser Wilhelm-Gedächtniß-Kirche zum Tage der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares, Herausgegeben von dem Kuratorium der Kaiser Wilhelm-Gedächtniß Kirche, Berlin, 1906 – Cornelius Steckner 1981 und 1989 (wie Anm. 16). – Abb. in: Bloch usw. 1990 (wie Anm. 10), Beiträge S. 426
31 Der Cantianplatz befand sich hinter der Nationalgalerie an der Spitze der Museumsinsel.
32 Verzeichnisse der Werke lebender Künstler auf der Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste,Verlag Schuster, Berlin, 1880, 1881, 1883 und 1886.
33 Veröffentlichung des Reichskommissar für die Internationale Jubiläumsausstellung in Melbourne 1888/89 vom 11. 9. 1889: „Aus Anlaß der Internationalen Jubiläums- Ausstellung in Melbourne 1888/89 sind nach der von dem Melbourner Ausstellungs- Comité hierher gelangten Zusammenstellung auf deutsche Aussteller folgende Preise entfallen: (u. a.) Jury-Sektion 2 Bildhauerei usw.: 1. Preis Franz Tübbecke für Statuette in Bronze ‚Trinkender Knabe‘.“
34 Internationale Kunstausstellung 1891 veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines 50jährigen Bestehens 184 –1891, Katalog, Berlin, 1891.
35 Columbianische Weltausstellung in Chicago 1893, Amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reiches, Reichskommissariat Berlin, 1894, S. 222 f. – Der Amtliche Bericht der Weltausstellung in Chicago 1893, erstattet vom Reichskommissar 1894. Darin heißt es u.a.: „Bei der Auswahl der Werke für die deutsche Kunstabtheilung war der Gedanke leitend gewesen, nur solche Gemälde und Skulpturen zur Ausstellung zu bringen, welche nach dem Jahre 1876, d. h. nach der Philadelphiaer Ausstellung, geschaffen worden ist. Die Sichtung der angemeldeten Kunstwerke erfolgte durch eine aus den Kreisen der Künstler gewählte Kommission, welche dafür Sorge trug, daß nur wirklich ausstellungsreifes Gut nach Chicago gelangte. ... Die deutschen Kunstwerke hatten sich der besonderen Anerkennung des die Ausstellung besuchenden sachkundigen und Laienpublikums zu erfreuen, wofür der ständig sich steigernde Besuch der deutschen Kunstabtheilung Zeugniß ablegt.“
36 Ausstellungkatalog mit Beitrag von M. Schlichting / G. J. Kern, Berlin, 1929. (Das 100jährige Bestehen des Vereins wurde gefeiert, obwohl der Verein erst 1841 gegründet worden war, weil in diesem Zeitraum von 12 Jahren (vor 1841) das Jugendschaffen der Vereinsgründer lag. Die Ausstellung brachte eine Zusammenfassung der Kunstwerke, die schon auf früheren Vereinsausstellungen gezeigt worden waren.)– Bloch usw. 1990 (wie Anm. 10) . – W. O. Dressler, Dresslers Kunsthandbuch, 2. Bd. Bildende Kunst, Verlag Karl Curtius, Berlin, 1930. ( In diesem Band wurden nur deutsche Künstler aufgenommen mit abgeschlossenem Studiengang bzw. als Angehörige einer anerkannten Künstlervereinigung. In dem Band ist auch Franz Tübbeckes Sohn, Hans Tübbecke, als Maler aufgeführt). – Allgemeines Künsterlexikon, München / Leipzig, 2000. – Ulrich Thieme usw. 1939 (wie Anm. 7).
37 Berliner Stadtadressbücher und Verzeichnisse der Mitglieder des Vereins Berliner Künstler 1886-1925.
Anschrift des Verfassers:
Reinhardt Link, Romanshorner Weg 73, 13407 Berlin
Aus „Mitteilungen“ 100, 2004, S.82-93,
IT/Red: Jörg Kluge, 02/2006
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