auch: Michiel Matthysch Smids

11.07.1626 Breda - 24.07.1692 Berlin
Grabstätte: ehem. Dorotheenstädtische Kirche

Tätigkeit: Zimmermann, Schiffsbauer, Wasser- und Schleusenmeister, Baumeister, Unternehmer
Lebens- und Wirkungsorte: Breda, Berlin, Oranienburg, Potsdam, Zehdenick, Königsberg

Gedenkorte in Berlin: Alter Marstall
Gedenkorte außerhalb Berlins: Müllroser Kanal

Lebenslauf:
1652 als Hofzimmermann und Schleusenmeister in kurbrandenburgische Dienste
1653 Hofbaumeister
1675-78 vermietet Smids Zimmerleute an den Kurfürsten zum Schiffsbrückenbau im Kampf Friedrich Wilhelms gegen Schweden
1676 Smids gründet eine eigene Werft in Berlin.
1682 Reise nach Brabant, in seine Heimat
1689 Bestätigung als Hofbaumeister

Werke:
Unter Johann Gregor Memhardt beteiligt am Festungsbau in Berlin, am Schleusenbau und an der Schlossfreiheit sowie in Oranienburg am Schlossbau
ab 1656 Schiffsbauten für Kurfürst Friedrich Wilhelm
1657 Wohnbauten in Oranienburg
1662 Mit Joachim Ernst Blesendorff Bau des Müllroser Kanals, dazu Schleusen und Brücken
1659 Neuer Kirchturm, Oranienburg
1663-66 Erneuerung des Turmhelms der Marienkirche nach dem Entwurf von Memhardt
1665-70 Neubau des alten Marstalls in der Breiten Straße nach einem Brand
1669 Lusthaus vor dem Spandauer Tor
Lange Brücke zur Schlossinsel in Köpenick
1670 und 1679-82 Bauarbeiten am Potsdamer Schloss und im Schlossgarten
1671 Bau einer Kugelgießerei in Zehdenick
1675 Bau des Waisenhauses nach Entwurf von Memhardt
1678-87 Bau der Dorotheenstädtischen Kirche nach Entwurf von Rutger van Langevelt
1680 Anlage der kurfürstlichen Werft in der Dorotheenstadt
1681 Beteiligung am Wiederaufbau von Schwedt nach einem Stadtbrand
1682 Jagdschloss Klein Glienicke
1685 Orangerie nach Entwurf Nerings
Um 1686 Wohnhaus für Martin Lauer in der Friedrichsgracht (Schindlersches Waisenhaus) und das Possartsche Haus nebenan
1688 unter Nering beteiligt am Bau der Friedrichstadt
1690 Amtshaus in Freienwalde

Weniger Baumeister und Künstler, vielmehr ein überragender Techniker und Unternehmer auf vielen Gebieten war Smids. Den Bauwerken von seiner Hand lagen in der Regel die Entwürfe anderer zugrunde. Aber insbesondere die Wasserbauwerke Smids hatten nicht nur bleibenden Wert an sich, sondern Vorbildfunktion für Generationen.

Literatur:
Friedrich Nicolai: Nachricht von den Baumeistern, Bildhauern, Kupferstechern, Malern, Stukkaturern, und anderen Künstlern, welche vom 13. Jh. bis jetzt in und um Berlin sich aufgehalten haben, 2. Auflage Berlin und Stettin 1786.
Hermann Heckmann: Baumeister des Barock und Rokoko. Brandenburg Preussen, Berlin 1998.

Gerhild H. M. Komander 12/2004