Henriette Brose - "Die Schinkel trank Thee bei mir"
Aus dem Tagebuch einer Berliner Kaufmannsfrau von 1812
Von Gisela Langfeldt

[August 1812]
Son[nabend] 29. es war ganz herliches Wetter, ich besorgte den morgen mancherlei häusliche Geschäfte und ging gegen Mittag zu Karstens zum lesen, gleich nach tische ging ich mit den Kindern nach der Buchenlaube, wo ich ein par Stunden mit ihnen blieb. Das Wetter war ganz herlich und die Kinder sehr vergnügt, gegen Abend ging ich nach Pankow und kaufte Blumen, auf den Abend kam Brose und Gropius sehr früh aus Berlin, wir aßen recht vergnügt Abendbrodt und gingen noch zu Fetschows.

Diese Zeilen schrieb Henriette Brose, geborene Fetschow, im Jahre 1812 in Niederschönhausen. Zu diesem Zeitpunkt war sie 26 Jahre alt und seit sieben Jahren mit dem Kaufmann und Bankier Christian Wilhelm Brose (1781-1870) verheiratet. In ihrem Tagebuch nennt sie ihn einfach "Brose".

Ihr Vater, Heinrich Friedrich Gottlieb Fetschow (1755-1812), hatte 1785 eine Waren- und Wechselhandlung eröffnet, in die er 1805 seinen Schwiegersohn als Teilhaber aufnahm und die Firma fortan "H. F. Fetschow & Sohn" nannte.[1]
Das Wohn- und Geschäftshaus der Familien Fetschow und Brose befand sich in Berlin in der Klosterstraße 87; heute steht dort der Fernsehturm. Seit etwa 1788 hatten Fetschows im Dorf Niederschönhausen einen Sommersitz gepachtet, den sie 1802 vom Bauern Kraft erwerben konnten (Bereich Dietzgenstr. 49-53).

Die junge Familie Brose besaß schräg gegenüber ein Anwesen, von dem heute noch der Brosepark und eines von ursprünglich drei Häusern erhalten ist (Brose-Haus, Dietzgenstraße 42). Auch die Schwester ihrer Mutter, die Witwe Maria Amalie Karsten, verwitwete Engel, geborene Maue (1763-1831), hatte mit ihren drei Töchtern eine Sommerwohnung gegenüber dem Broseschen Anwesen (heute Dietzgenstr. 41, Turnhalle).

Wilhelm Brose hatte einen großen und interessanten Freundeskreis. Dazu gehörten neben einer Reihe von Geschäftspartnern auch Karl Friedrich Schinkel(1781-1841), Christian Peter Wilhelm Beuth (1781-1853) und u.a. auch die Brüder Gropius. In den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts waren die Pastorensöhne Gropius aus Räbke im Braunschweigischen nach Berlin gezogen.

Wilhelm Ernst Gropius (1765-1852) führte eine Maskenfabrik und ein Mechanisches Figurentheater in der Behrenstraße 43; Johann Heinrich George Friedrich Gropius (1779-1854) war Kaufmann; Johann Carl Christian Gropius (1781-1854; 1824 Sohn Martin), ebenfalls Kaufmann, war zu diesem Zeitpunkt noch unverheiratet. Er war im gleichen Alter wie Wilhelm Brose und ist hier und im Folgenden überwiegend gemeint.[2]

Sonnt[ag] 30
Den Morgen stand ich gar nicht vergnügt auf, den[n] Wilhelm hatte die Nacht sehr schlecht geschlafen, und daß Wetter war regnigt und kalt, wir bauten Wilhelms Spielsachen in den Saal auf und haben die Freude, ihn munter und gesund an seinen 5ten Geburtstag zu sehen. Den morgen wurde Choculade bei uns getrunken, wozu viele Kinder da waren, auf den Mittag aßen wir bei Fetschows und nach tische mußten wir anstellen zum Empfang der Gäste, die Gropius eingeladen hatte, um 5 U[h]r versammelten sie sich bei uns, es wurde Thee getrunken und sehr schön musiziert, wir blieben bis 9 Uhr bei uns. Dann gingen wir immer noch unter anhaltendem Regen auf Lenkens Saal, wo gegessen wurde; als das Abendbrodt verzehrt war, führten die Herren noch mehre[re] komische S[z]enen auf und um 11 Uhr trennten wir uns recht zufrieden mit den Vergnügungen des Tages.

Henriette ist glücklich, dass ihr zweites Kind, Heinrich Friedrich Wilhelm (1807-1869) gesund und munter ist, denn ihr erstes Kind, ein Töchterchen, war bereits sieben Wochen nach der Geburt gestorben.
Der Braueigner und Stadtälteste Johann Heinrich Lenke (1775-1862), verheiratet mit Broses Schwester Charlotte Dorothea (1777-1859), hatte 1812 in Niederschönhausen vom Bauern Michael Grunenthal ein kleines Haus auf Gartenland erworben[3], in Berlin besaß er Haus und Brauerei in der Gertraudenstraße 22 und das Haus Stralauer Str. 34.[4]
Mont. 31. wir reumten den Morgen das Haus auf, gegen Mittag ging [die] Kinderfrau nach Berlin und ich wartete die Kinder, Friederique [Dienstmädchen] war krank, es war also viel zu thun; auf den Abend kam Gropius mit Brose heraus, und wir machten auch einen kleinen Spaziergang nach den Bergen, aßen dann Abendbrodt und als sich die Gesellschaft nach Tische bei uns versamlet hatte, hörten wir ein Posthorn blasen, was uns Riekchens und Ferdinands Ankunft verkündigte, sie kehrten vergnügt und gesund von ihrer Reise zurück.
Henriette war die älteste der drei Fetschow-Töchter. Ihre Schwester Friederike Charlotte (Riekchen, 1789-1858) hatte am 23. April 1812 Wilhelm Broses Bruder Ferdinand (1785-1813) geheiratet. Wahrscheinlich kamen sie von ihrer Hochzeitsreise.

September
Dinstag den 1ten es war ein sehr ruhiger Tag, so wie wir nicht viele in diesem Sommer genossen haben; ich blieb außer daß ich zum lesen ging zu Haus und freute mich über die Kinder, auf den Abend kam Brose späth und wir aßen bei uns und gingen dann zu Fetschows.
Mitwoch 2. war das Wetter so ziemlich, ich erwartete den Tag Großmama Alter[5], und sämtliche Schönhauser Damen zum Mittagbrodt, Kaffe und Abendbrodt, Nachmitag wurde das Wetter so übel, daß wir in der Stube bleiben mußten, auf den Abend war die Gesellschaft sehr vergnügt, bei uns.

Donnerstag den 3ten.
Den morgen brachten wir wieder alles so schnell als möglich in Ordnung, den[n] Brose hatte zum Mittag mehrere Fremde geladen, die so späth kamen, daß wir erst auf 4Uhr an den Tisch gingen, wir standen um halb 7 auf. Die Herren gingen auf den Schiesplatz [Schönholz] und die Damen machten einen Spaziergang auf dem Ga[r]ten; als wir wieder kamen, wurde musiziert und um 9 Uhr Abendbrodt gegessen und [um] 10 verließ uns die Gesellschaft.
Frei den 4ten den Morgen reumte ich auf und ging nach der Wilhelms Laube, und blieb da einige Stunden, Nachmitag war eine große Kaffe Gesellschaft bei Tante Karsten, wir waren recht vergnügt. Brose kam späth, nach tische gingen wir zu Fetschows.

Son[nabend] 5.
Den Morgen fuhr ich mit Brose nach Berlin, mit vielen Landauern, denn das Wetter war gar zu schön, ich kramte [?] ein wenig in unserem Logis, dann fuhr ich aus, um ein krankes Mädchen auf zu suchen, was mir unendlich viele Mühe machte, ich besorgte noch mehre[re] Comissionen und fuhr um 4 Uhr wieder heraus, trank Thee und ging noch nach der Buchenlaube, auf den Abend bei Fetschows, nachher baute ich mit Brose auf.
Son[ntag] den 6. September es war Mallys Geburtstag und ein ganz himlsches Wetter, Mally freute sich sehr über alle Geschenke, Brose ging nach dem Schiesplatz und ich nach den Königlichen Ga[r]ten, wo wir von Nietner mit ein sehr hübsches Deugeuner [déjeuner] empfangen wurden. Die Gesellschaft versammelte sich so nach und nach an der neuen Schleuse und ich war von ganzem Herzen vergnügt, wir machten nach dem Früstück eine schöne Promenade und kamen um 1 sehr ermüdet bei uns an, gingen zu Fetschows, wo Mittagbrodt gegessen wurde. Dann gingen wir nach den Wilhelms Grund und beschlossen, den Abend da Thee zu trinken und die Kinder mit Musik zu unterhalten. Dies geschah auch; ich besorgte alles zu Hause und um 5 Uhr fand sich alles da zum Thee ein.
Die Kinder feiwten [bliesen] auf der Schalmeie und Mally war besonders sehr vergnügt, nach dem Tanz verzehrte sie Maryillen, und um halb 8 waren wir wieder zu Hause, ich ging wegen großer Ermüdung früh zu bette.
Henriettes drittes Kind, Amalie Sophie Friederike (Mally * 06. 09. 1809), wurde an diesem Tag drei Jahre alt. Übrigens erwartet Henriette ihr viertes Kind, sie ist bereits im sechsten Monat schwanger. Auch die Hofgärtnerfamilie Nietner gehörte zu Broses Freundeskreis. Christian Wilhelm Nietner (1756-1822) war seit 1784 Hofplanteur auf der Königin-Plantage (heute Schönholz). 1795 wurde er als Nachfolger seines Vaters zum Königlichen Hofgärtner in Schönhausen berufen. Er hatte in den Jahren 1789/90 Henriettes Onkel und Vorgänger auf Broses Sommersitz, den Bankier Christoph Christian Engel (1757-1791), beim Landkauf und der Anlage des Gartens beraten.[6]

Mon[tag] den 7.
Den Morgen ruhig zu Hause, den Nachmitag gab uns die Lenken einen Kaffe im Wilhelms Grund, es war aber leider kaltes Wetter; Thee trank ich bei Karstens, Brose kam nicht späth, wir spielten noch mit den Kindern, aßen und gingen dann zu Fetschows.

Dinst den 9. [8. September]
Es fiel nichts Bedeutendes vor, war aber so erbermliches kaltes Wetter, daß wir den ganzen Tag das Zimmer hüten mußten. Den Nachmitag tranken wir bei der Hollmann Caffe, wo für das Waisenhaus Puppen Bezüge genäth wurden, [die] Kinderfrau ging Nachmitag nach Berlin, auf den Abend kam Brose sehr späht, wir aßen bei Lenkens Abendbrodt.
Nicht zufällig wurde bei Wilhelmine Amalie Hollmann für ein Waisenhaus genäht. Sowohl sie als auch ihr Ehemann, der Tuch- und Seidenhändler Carl Friedrich August Hollmann (1776-1858), engagierten sich sehr für verwaiste oder auch verwahrloste Kinder und Jugendliche. Als Anerkennung dafür wurde 1857 die Husarenstraße in Hollmannstraße umbenannt, sie existiert heute aber nicht mehr. Das Gelände wurde bebaut, u.a. mit dem Neubau des Jüdischen Museums.[7] In Niederschönhausen besaßen Hollmanns, die mit Broses entfernt verwandt waren, das Nachbargrundstück (heute Dietzgenstraße 40).

Mit den 10. [9. September]
Wieder sehr kalt, ich blieb Vormitag ruhig zu Hause, Nachmitag ging ich ein Stündchen zu Karstens, wo ich Thee trank. Nach tische kam die Gesellschaft zu uns herüber und Julie Pochhammer sang uns viel hübsches vor.
Zur Berliner Familie Pochhammer gehörten mehrere Justizbeamte. Georg Friedrich Pochhammer, Geheimer Steuerrat, Neue Friedrichstraße 18/19 (spätere Littenstraße), eröffnete 1818 das erste Dampfbad in Berlin, das Mariannenbad.

Don den 10.
Den Morgen ruhig zu Hause, den Nachmitag aß ich mit der ganzen Schönhauser Gesellschaft und Mutter Lenke und Gropius bei Hollmanns, wir aßen späth und machten schon beinah im Dunkeln eine Promenade nach der Karolinen Insel, wo wir späth wiederkamen, wir blieben bei Hollmanns auf den Berg bis zum Abendbrodt sitzen, dann wurde gegessen und nach tische ein Spas als verkleidete Waschfrauen vor genommen, der sehr viel Vergnügen machte, späther wurde ge...nd [?].

Frei den 11.
Den Morgen wurde Vater Fetschow Gratuliert, am Tag war ich ruhig zu Hause, auf den Abend aßen wir bei den Eltern. Vater mußte leider vom Tische gehn, weil ihn nicht wohl war, Wilhelm war auch die Nacht krank.

Son[nabend] den 12.
Wilhelm war den ganzen Tag fiberigt und sehr verdrießlich, gegen Abend bekam er starkes Flußfieber und hatte eine unruhige Nacht.

Son[ntag] den 13.
Ich war so gut wie Wilhelm den ganzen Tag nicht wohl und mußte den Mittag zu Hause gehen, gegen Abend besserte es sich ein wenig, Wilhelm wurde aber wieder schlimmer, es war ein trauriger Sontag.

Mont den 14.
War ich immer nicht wohl, mit Wilhelm ging es ein wenig besser; auf den Abend aßen Fetschows und Lenkens bei uns, die den Dinstag nach Berlin wollten. Ich war gar nicht wohl.

Din den 15.
Mein Übel blieb wie es war und ich hatte keine angenehme Tage, blieb ruhig den Tag über zu Hause. Nachmitag kamen Gropius mit ihren Jungens auf ein par Stunden.
Hier ist sicher Friedrich Gropius gemeint, verheiratet mit Albertine Friederike Charlotte, geborene Wöhner(t), genannt Lottchen. Ihre beiden Söhne Hans und Otto waren 5 und 2 Jahre alt.[8] Sie wohnten in Berlin in der Breite(n) Straße Nr. 22 im Hause von George Abraham Gabain (1783-1826), bei dem Friedrich Gropius als Teilhaber beschäftigt war. In der Gabainschen Seidenweberei wurden auf 107 Stühlen Tapeten-, Gold- und Silberstoffe hergestellt.[9]
Berlin mit seinen annähernd 180.000 Einwohnern funktionierte damals wie ein Familienbetrieb. Das Gabainsche Haus war ein gewisser Knotenpunkt der Beziehungen Brose-Gropius-Schinkel. Broses Vater war Tuch- und Seidenhändler, von daher war Wilhelm Brose mit dem zwei Jahre jüngeren Gabain nicht nur bekannt, sondern befreundet und Pate bei dessen Tochter. Gabain war verheiratet mit Caroline Henriette Gropius (1769-1831)[10], einer Schwester der Gropius-Brüder. Nicht nur Friedrich Gropius wohnte bei ihm, sondern zeitweilig auch die beiden ältesten Söhne von Wilhelm Gropius, mit denen Schinkel um 1807 in einer beengten Wohngemeinschaft im dritten Stock des Hauses lebte. Die Kaufleute Gropius waren wiederum mit dem Kaufmann Berger in Stettin bekannt, und dadurch hatte Schinkel dessen Tochter Susanne kennengelernt und 1809 geheiratetet.[11]

Mit den 16.
Den Morgen war es so ziemlich mit mir, ich blieb ganz ruhig zu Hause, Nachmitag zog ich mich an und fuhr zu einer Fete nach Pankow bei Kielemann. Die Freude wurde mir aber da sehr verleidert, den[n] ich bekam heftiges Blutspucken und mußte früher als die anderen nach Hause.

Donnerstag den 17.
In der Nacht hatte ich wieder einen heftigen Anfall von Blutspucken, Brose schrieb deshalb an Formey, der einen Aderlaß verordnete und auf den Abend selbst kommen wollte, ich ließ Nachmitag zur Ader und Formey kam gegen Abend selbst heraus, fand alles gut und ich mußte mich sehr ruhig halten.
Der Berliner Arzt, Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Johann Ludwig Formey (1766-1823), war Fetschows und Broses Hausarzt. Er war Mitglied der Wissenschaftlichen Medizinal-Deputation und Ehrenmitglied in der Gesellschaft naturforschender Freunde. In seiner 1796 verfassten Schrift "Versuch einer medicinischen Topographie von Berlin" prangerte Formey falsche Lebensweisen, wie Völlerei, hohen Branntwein-, Kaffee- und Teegenuss oder den unmäßigen Gebrauch des "betäubenden Tabackrauchs" an. Er propagierte den Aufenthalt in frischer Luft und klares Wasser als bestes Getränk.
Dieser kluge Mediziner verordnet der schwangeren Henriette einen Aderlass!
Auch Freitag den 18. durfte ich wenig sprechen. Karstens und die Hollmann leisteten mir viel Gesellschaft. Nachmitag faßte ich den Entschlus, wenn Brose und Formey nichts dawider hätten, morgen herein zu ziehen, Brose bestätigte meinen Vorsazt auf den Abend und so wurde schon diesen Tag manches eingepackt. Karstens kamen noch mit der Hollmann und Herrn Nietner nach tische zum letzten mal zu uns.

Son[nabend] den 19.
Ich lag den ganzen Morgen auf dem Sopha und Engel nebst Mally und Marianne besorgten mir alle meine Angelegenheiten, um 10 Uhr kam die Kutsche heraus, um mich ab zu holen, ich fuhr recht krank herrein mit dem großen innigen Wunsche, daß mein Herrausziehn im künftigen Jahre besser sein mögte, in Berlin fand ich alles so ziemlich zu meinen Empfang vorbereitet, kam aber sehr schwach da an und mußte mit abwechselnd anhalten[-der] Diare[12] den Sopha hüten.
Friederike Engel (auch Riekchen Engel) und deren Halbschwestern Amalie (Mally) und Marianne Karsten sind die Töchter der Witwe Karsten und somit Henriettes Cousinen.
Sontag den 20. war ich sehr schwach, hatte aber recht Zeit mich den Tag zu pflegen, den[n] die anderen waren alle auf Schönhausen bis zum Abendessen; ich war aber gegen Abend wieder gar nicht wohl, doch ging es noch vor dem Schlafengehen [vor]über.

Montag den 21.
Den Tag hielt ich mich so ruhig als möglich bis auf mehrere Besuche, die ich bekam, es war mir recht gut zu muthe, doch fühlte ich gegen Abend schon wieder die Ankunft des Diare; nach tische kam Riekchen und Vater nach oben zu uns.

Dinst den 22.
Ich mußte den ganzen Tag den Singus[13] fülen und war mit unter sehr mat, ich bekam mehrere Besuche, den Abend laß mir Brose etwas vor.

Mit den 23. es war den morgen etwas besser, ich konnte doch schon anfangen herrum zu kramen, was mir sehr lieb war, denn es ist noch alles in der größten Unordnung; auf den Abend kam Mutter von Potsdamm.
Henriettes Mutter, Henriette Sophia Fetschow (1761-1850) war die Tochter von Martin Friedrich Maue, Direktor der Splitgerberschen Zuckersiedereien in Berlin. Sie führte ein gastfreundliches Haus und nahm regen Anteil am gesellschaftlichen Leben. So engagierte sie sich im "Frauen Verein zum Wohle des Vaterlandes", den die Prinzessinnen von Preußen zur Unterstützung des Befreiungskampfes gegen Napoleon im Frühjahr 1813 gründeten. Auf ihrem Sommersitz gehörte Madame Fetschow zu den Mitbegründerinnen des "Frauenvereins der Sommergäste in Pankow und Schönhausen" und zeichnete sich durch besondere Aktivität aus. 1816 wurde sie dafür mit dem Luisenorden geehrt.[14]

Den 24.
Hatte mit Wäsche fort packen zu tuhen, nach tische kam Riekchen Engel zu mir, blieb den Abend bei mir und schlief die Nacht bei uns.

Frei den 25.
War ich den morgen viel beßer, ich hatte mehrere Besuche, gegen Mittag ging Riekchen wieder nach Schönhausen, Brose war den Abend sehr späth in der Comödie und ich ganz allein zu Hause.

Son[nabend] den 26.
Den ganzen Tag war mir so wohl, daß ich mich entschlos, den Abend bei den Eltern zum Abendbrodt mit herunter zu gehen.

Sont den 27.
Den morgen nach der Kirche kam Mutter Brose, Wollank und Gropius zu uns, Brose aß den Mittag mit Auguste bei Benekens in Scharlotten, ich bei den Eltern, ich hatte die Freude, daß mir Formey die Erlaubtniß gab, den Abend mit Vater in dem schönen Concert der Madam Milder gehen zu dürfen, wo ich mich auch wirklich sehr amüsirte.
Mutter Brose ist Henriettes Schwiegermutter, Charlotte Louise Brose, geborene Alter (1759-1845).
Der Seidenwarenhändler Gottlieb Friedrich Wollank (1771-1851) hatte von seinem Bruder Georg die "Weinberge vor dem Rosenthaler Thore" erworben (stadtauswärtiges Gebiet zwischen Rosenthaler Platz und Schönhauser Allee, heute Torstraße), 1812 wird er als Fuhrunternehmer und Hauseigner an der Schönhauser Allee am Weinberg genannt. Sein Sohn Adolf Friedrich (1805-1867) erwarb später in Pankow ein Gut von Bernouilly (Berliner Straße Ecke Borkumstraße). Die Wollankstraße in Pankow ist nach Adolf Friedrich Wollank (1833-1877), einem Enkel des Seidenwarenhändlers benannt, der dort viele Jahre Amtsvorsteher war.[15]

Auguste Amalie Fetschow (1792-1866) ist Henriettes jüngste Schwester. Zu dieser Zeit ist sie noch ledig. Sie wird 1821 Wilhelm Broses jüngeren Bruder Eduard (1794-1845) heiraten, der gerade eine Kaufmannslehre absolviert.
Zu Broses Geschäftsfreunden zählte auch Christian Wilhelm Benecke, der in Charlottenburg westlich der Luisenkirche einen Sommersitz (heute etwa Schustehruspark) besaß. Er war verheiratet mit einer Tochter der berühmten Madame Du Titre (1748-1827).[16] Das Bankhaus Gebrüder Benecke besaß ein Vermögen von einer halben Million Talern. Es hatte seinen Sitz in der Spandauer Straße, das Wohnhaus befand sich in der Königstraße 61 (heute Rathausstraße).
Montag den 28. war ich den Morgen mit Wirtschafts Angelegenheiten beschäftiget, Nachmitag ruhig zu Hause, auf den Abend bei den Eltern mit mehreren Fremden; ich hörte von der Gerlow eine Nachricht, die mich sehr in erstaunen setzte.
Leider verschweigt Henriette die erstaunliche Nachricht. Die Gerlow ist die Frau des Tuch- und Seidenhändlers G. W. Gerloff in der Breite(n) Straße 26, Friederike Johanna, geborene Gropius, eine weitere Schwester der Gropius-Brüder. Sie wird als Taufpatin bei ihrer Nichte Marie Gabin genannt.[17]

Dinst 29.
Den ganzen Tag und Abend zu Hause, meine Gesundheit immer noch schwach.

Mit 30.
Den morgen reumte ich eine große Wäsche ford, dann ging ich aus und kam sehr ermüdet nach Hause. Gegen Abend fuhr ich mit den Kindern ein wenig spaziren.

October, Don 1.
Den Vormitag zu Hause, Nachmitag ging ich mit Brose eine Stunde auf die Ausstellung, die mir sehr wohl gefiel; ich kam aber auch recht schach matt nach Hause.
Am 25. September 1812 war in den Sälen der Kunstakademie Unter den Linden 38 (heute Nr. 8, Staatsbibliothek) die jährliche Kunstausstellung eröffnet worden. Gezeigt wurden unter anderen Arbeiten von Caspar David Friedrich, Georg Friedrich Kersting, Johann Heusinger und Friedrich Herdt, Historienbilder von Johann Heinrich Kretschmar und Gerhard von Kügelgen, Plastiken von Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch sowie von Karl Friedrich Schinkel der "Entwurf zu einem Saal in der Singakademie" in großem Format. Übrigens bestanden zwischen Johann Gottfried Schadow, 1812 Vizedirektor der Kunstakademie, und der Familie Karsten entfernte verwandtschaftliche Beziehungen.[18]

Freitag den 2.
Es war ein sehr unruhiger Tag wegen dem Wechseln der Leute, Kinderfrau und Friederique verließen uns beide mit dem größten bedauern und ich empfing die neuen Leute mit dem Wunsch, daß ich in der Folge nicht möchte Uhrsache haben, diesen Schrit zu bereuen.
Son[nabend] den 3ten.
Es war in der Nacht alles sehr gut mit den Kindern gegangen und auch den Sonnabend bei Tage war alles recht gut; auf den Abend aßen wir bei den Eltern, Mally wollte nicht ohne mich zu bette gehen.

Sont den 4ten.
Hatte ich wieder keine gute Nacht gehabt, meiner Gesundheit wegen, den Vormitag blieb ich zu Hause und hatte mehrere Besuche, auf den Mittag aßen wir bei den Eltern, Nachmitag fuhr ich mit den Kindern und Karstens nach Bellevue, wo es sehr schön war; ich kam sehr ermüdet wieder nach Hause, und als wir bei uns Thee getrunken hatten, gingen wir zu Fetschows runter, wo wir mit Karstens aßen.

Mon den 5ten.
Wilhelm wurde zum ersten mal nach der Schule gebracht, es machte uns allen viel Vergnügen, weil es gerade der Tag war, an welchem Vater Fetschow vor 40 Jahren in die Lehre gekommen war, ich blieb den ganzen Tag zu Hause und auf den Abend aßen wir mit Tante Kutz und Karstens bei Fetschows. Mally wollte wieder sehr schwer zu bette gehen.
Tante Kutz (auch: Mutter Kuhtze) ist eine Predigerwitwe, die bei Fetschows im Hause Klosterstraße 87 wohnte. Die Familien Fetschow und Brose waren eng mit der Kirchengemeinde verbunden, was unter anderem durch Wilhelm Broses Mitgliedschaft im Kirchenvorstands von St. Marien zum Ausdruck kommt.

Dinst den 6ten.
Wilhelm machte viele Umstände nach der Schule zu gehen, den Vormitag kam Mamsel Ecker zu mir und wir schnitten zusammen Wäsche zu, den übrigen Tag war ich zu Hause. Die Nüße wurden abgeschlagen.
Wilhelm junior besucht zunächst die Privatschule Bartels in der Brüderstraße, später das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster. Beruflich wird er in die Fußstapfen des Vaters treten und auch in der Kunstsinnigkeit dem Vater nicht nachstehen. Seine umfangreiche Sammlung vor allem von Werken des Malers Carl Blechen (1798-1840) wurde seinem Wunsch entsprechend dem Königlichen Museum übereignet und gehört heute zum Bestand der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen.

Mit den 7ten.
Den Morgen machten wir allerlei in Ordenung mit den Nüßen, gegen Mittag ging ich mit Brose, Gropius und Karstens nach der Ausstellung und kam wieder sehr müde nach Hause, Nachmitag ließ sich Wilhelm seinen ersten Zahn ausziehen.

Don den 8ten
War den Morgen zu Hause, auf den Nachmitag und Abend blieb ich ruhig, auf den Abend nach tische ging ich zu den Eltern.

Frei den 9ten
Blieb ich auch den ganzen Vormitag zu Hause, gegen Abend ging ich ein wenig zu den Großältern, die ich auch wohl fand; auf den Abend aßen wir zu Hause.

Son[nabend] den 10ten
Ich ging den morgen mit Brose zu Welpers, es war sehr schönes Wetter; Mally Karsten kam zum Mittag zu uns und blieb bis 6 Uhr bei mir, dann wurden die Kinder gewaschen und zum Abendbrodt zu den Eltern herunter gegangen.
Karl Friedrich Welper betrieb zusammen mit Thomas Hotho eine Manchester-Manufaktur am Platz bei Monbijou; 1812 werden die Kaufleute und Fabrikanten Welper und Hotho als Hauseigentümer Monbijou-Platz 10 und 11 genannt. Broses Sohn Wilhelm war eng befreundet mit Heinrich Gustav Hotho (1802-1873), dem späteren Direktor des Kupferstichkabinetts, einem Sohn des Kaufmanns.

Son[ntag] den 11.
Ich ging den Morgen zu Herrn Encilion in der Kirche und hörte eine sehr schöne Predigt. Nach der Predigt hatte ich einen Besuch von Rike Engel; zum Mittag ging ich zu den Eltern und Nachmitag fuhren wir zur Hochzeit bei Brosens, wo wir bis Abendt umd 10 Uhr blieben. Die Kinder waren zu Hause und ich fand zu meiner Freude alles gut, als ich nach Hause kam.
Ludwig Friedrich Ancillon (1740-1814) war Erster Prediger an der französich-reformierten Berlinischen Kirche in der Klosterstraße 43/44. Er ist der Vater des Kronprinzenerziehers und späteren Staatsministers.[19]

Mon den 12ten
Wilhelm hatte uns eine unruhige Nacht gemacht, doch war er beim Erwachen munter und ging vergnügt zur Schule, ich blieb den morgen zu Hause, hatte mehrere Wäschen und Brose eine große Unannehmlichkeit, auf den Abend schlugen wir noch die übrigen Nüsse ab und zum Abendbrodt aßen wir bei Fetschows mit Karstens und Lenkens.

Die 13.
Den Tag über war ich zu Hause. Mally Karsten besuchte mich Vormitag, Nachmitag ging ich zur Gerlow und mußte des schlechten Wetters wegen nach Hause fahren, den Mittag reiste Riekchen nach Rügenwalde ab.

Mit den 14.
War ich den Morgen ruhig bei meiner Arbeit, den Nachmitag machte ich mehrere kleine Einrichtungen den[n] wir hatten auf den Abend Karstens, Fetschows und einige fremde Herrn bei uns, es ging recht gut mit den neuen Leuten.

Donn. den 15.
Den morgen ging ich zu Riekchen Engel, um zu gratulieren, ich fand mehrere Gratulanten dort. Vater Fetschow holte mich ab, dann zog ich mich an, um zu Formey nach den Thirgarten zu fahren, wir fanden dort eine recht angenehme Gesellschaft und die Zeit verging uns bis 7 Uhr sehr schnell, wir fuhren dann wieder zurück, ich fand die Kinder sehr munter und vergnügt wieder und ging, weil ich ein wenig angegriffen war, früh zu bette.
Friederike Engel (1784-1848) feierte ihren 28. Geburtstag. Sie wohnte bei ihrer Mutter, der Witwe Karsten, Hinter dem neuen Packhofe 4. Das Haus stand etwa auf dem Grund des Neuen Museums.
Geheimrat Formey besaß außer seinem Wohnhaus in der Behrenstraße 32 noch ein Sommerhaus "Thiergarten 13", hinter dem Potsdamer Tor (Potsdamer Platz).

Frei den 16.
Wir gingen den Morgen mit Karstens zu Schinkels, um die sehr schönen Landschaften zu sehen, die Schinkel gemahlt hat. Nachmitag blieb ich zu Hause und richtete mir mehrere Arbeiten ein. Abend aßen wir bei uns.
Karl Friedrich Schinkel wohnte 1812 am Alexanderplatz, Contre Escarpe 45, Ecke Landsberger Straße. Als Contre Escarpe, was so viel wie Gegenböschung heißt, wurde die stadtauswärts parallel zum Königsgraben verlaufende spätere Alexanderstraße bezeichnet.

Schinkels Wohnung war so geräumig, dass er sich darin auch ein Atelier einrichten konnte. Er war zu diesem Zeitpunkt zwar bereits Geheimer Ober-Bauassessor, aber zum Bauen war kein Geld vorhanden, erst mussten die Kontributionen an Napoleon gezahlt werden. So verarbeitete Schinkel in dieser Zeit seine Eindrücke, die er 1811 auf einer gemeinsamen Reise mit seiner Frau Susanne gesammelt hatte. Über Dresden, nach Muskau (zu Gast bei Pückler), dann Prag und Bukowan (zu Gast bei Brentano) fuhren sie ins Salzkammergut, und es entstanden "die sehr schönen Landschaften", von denen Henriette hier berichtet. Was sie nicht erwähnt, ist die Tatsache, dass Brose eines der Bilder erwarb: "Landschaft mit Motiven aus dem Salzburgischen". Eine Reproduktion davon hängt im Brose-Haus, das Original (Öl auf Leinwand) befindet sich im Schinkelpavillon, Schlosspark Charlottenburg.[20]

Son[nnabend] den 17.
Ich blieb den ganzen Tag zu Hause, es war kein schönes Wetter. Die Kinder waren mit Großmutter ausgefahren und ich ließ scheuern und De[c]ken einlegen.

Sont. den 18.
Den Morgen ging ich in der Kirche zum Prediger Grell und hörte eine sehr schöne Predigt, den Mittag bei Fetschows, Nachmitag fuhren wir mit den Kindern nach dem Thirgarten, auf den Abend waren Karstens bei Fetschows.
Karl Friedrich Wilhelm Christoph Grell (1784-1821) war Prediger und Rektor der Garnisonschule, Neue Friedrichstraße 46, und seit 1811 Dritter Prediger in St. Marien.[21]

Mon den 19.
Es war sehr regnigtes Wetter und ich blieb den ganzen Tag ruhig zu Hause.

Die den 20.
Ich besorge den Morgen mehrere Commissionen und besuchte die Hollmann und Lenkens, Nachmitag trank ich mit Madame Weimann bei Mutter Brose Caffe, [am] Abend waren wir zu Hause.
Caroline Friederike Weimann, geborene Hoffmann (1771-1832), war die Ehefrau des Posamentiermeisters Johann Carl Friedrich Weimann (1759-1855), der in seinem Hause Jerusalemer Str. 15 einen kleinen Posamentier- und "Tobackladen" führte und zu den Vorfahren von Peter P. Rohrlach gehört.[22]

Mit den 21.
Den Morgen war ich zu Hause. Nachmitag wollte ich zur Gropius [Lottchen] gehen, traf sie aber nicht. Die Kinder waren den Nachmittag bei Mutter Brose, ich war auf den Abend in der Comödie mit Auguste, Minchen, Gropius und Brose, wir sahen ein mittelmäßiges Stück, Janus, ammüsirten uns aber recht gut.

Don. den 22.
Den Vormitag ging ich nicht aus, weil wir Wäsche hatten, den Nachmitag fuhr ich mit Brose und den Kindern nach Schönhausen, wo wir uns recht ammüsirten, den Abend war eine Gesellschaft bei Fetschows, wir spielten Lotto, bei Tische saß ich neben Krutisch und Herrn Scholz.
Carl Friedrich Philipp Krutisch war Kaufmann und Disponent beim Bankier Schickler. Er wohnte an der Contre Escarpe 16 (Nähe Holzmarktstraße).

Frei den 22. [23. Oktober]
Ich blieb den ganzen Tag zu Hause, Vormitag hatte ich Besuch von Formey, der mich wegen mehrere Angelegenheiten sehr beruhigte, Mally die ich den ganzen Tag zu verwarten hatte war allerliebst, wir aßen bei uns Abendbrodt.

Son[nabend] 23 [24. Oktober]
Den Morgen war ich zu Hause, den Nachmitag gingen wir zur Vorbereitung [derKommunion], dann legte ich Wäsche fort, auf den Abend aßen wir bei den Eltern.

Sontag den 24. [25. Oktober]
Den morgen gingen wir zur Communjoun, dann hörten wir eine sehr schöne Predigt vom Herrn Rütschel, auf den Mittag aßen wir mit Karstens bei Fetschows, Nachmitag fuhren wir spazieren, auf den Abend aßen wir wieder bei Fetschows mit Wollank und Herr Friedel.
Georg Carl Benjamin Ritschl (1783-1858) war Doktor der Philosophie, zweiter Prediger an der Marienkirche und Lehrer der Religion und der Singekunst am Berlinisch-Köllnischen Gymnasium (Graues Kloster).[23]
Kaufmann Friedel besaß 1812 ein großes Grundstück am Thiergarten 45 und 46, sein Vater hatte an der Gertraudenbrücke eine Seidenblumenmanufaktur betrieben.

Mon den 25 [26. Oktober]
Den morgen war ich zu Hause, den Nachmitag ging ich zur Hollmann und blieb zum Abendbrodt dort.

Die 26. [27. Oktober]
Den morgen war ich zu Hause, den Nachmitag ging ich zu Lenkens und blieb zum Abendbrodt mit Brose dort.

Mit den 27 [28. Oktober]
Den morgen zu Hause, auf den Abend mit Formeys und mehrere Fremde Herrn bei Fetschows.

Don den 28 [29. Oktober] den ganzen Tag war ich zu Hause, auf den Abend in der Comödie, neue Stücke, sehr schlecht.
Frei den 29. [30. Oktober]
Den morgen hatte ich mancherlei Einrichtungen zu auf den Abend zu machen, den Abend waren Fetschows, Lenkens und Brosens bei uns zum Abendbrodt.

Sonnabend den 30. [31. Oktober]
Den Vormitag ging ich aus und besuchte Lottchen Gropius, blieb bis 1 Uhr dort und fand beim nach Hause kommen Wilhelm krank und ganz voll Ausschlag, ich schickte gleich zu Formey, der auf den Abend kam und es für nichts gefehrliches erklärte. Eduard putzte den Abend unsere flabirte Sachen.

Sonn[tag] den 1. [November]
Ich blieb den ganzen Tag bei Wilhelm, der einen Ausschlag hatte, aber nicht sehr krüz dabei war.

November
Mon den 2.
Auch diesen Tag über blieb ich zu Hause. Wilhelm mußte streng das Bett hüten, ich freute mich auch daß er so geduldig war.

Die den 3ten
Wieder den ganzen Tag bei Wilhelm, auf den Abend Besuch von Mutter Brose.

Mit den 4ten
Wilhelm durfte zum ersten Mal aufstehen, er war sehr vergnügt; auf den Abend hatten die Eltern Fremden. R. E. [Riekchen Engel] besuchte mich auf eine Stunde. Mally war sehr vergnügt.

Don den 5ten
Dieser Tag verging wie die anderen, Wilhelm war ziemlich ungeduldig, auf den Abend ging ich weil Brose es wünschte in der Comödie, Joseph und die respektabelen Gesellschaften wurden gegeben, den Abend aß Gropius bei uns.

Frei den 6.
Auch diesen Tag verließ ich Wilhelm nicht, der sehr unruhig war, auf den Abend aßen wir zu Hause.

Son[nabend] den 7.
Ich arbeitete fleißig an meiner Mütze für Amalie Reichel und bekam sie glücklich gegen Abend fertig, als Wilhelm und Mally schliefen, ging ich zu Fetschows zum Abendbrodt.

Sont. den 8ten
Den Morgen ging ich zu Rütschel in der Kirche und hörte eine sehr schöne Predigt, den Mittag bei den Eltern, auf den Abend mit Karstens auch dort. Wilhelm war zum ersten mal mit unten.

Montag den 9.
Früh bekam ich gleich die Nachricht von der Gropius ihrer Niederkunft, Vormitag fuhr ich aus, eine Amme zu mieten, was mit schwerem Herzen geschehen. Dann besorgte ich noch einige Commissionen, auf den Abend aßen Karstens, Cousine Guy und Mutter Brose bei uns, Wilhelm war ziemlich munter.
Lottchen Gropius war am 9. November 1812 von einem Knaben entbunden worden, der am 10. Januar 1813 in der Petri-Kirche auf den Namen Anton getauft wurde.[24]

Dinst. den 9ten [10. November]
Den Morgen blieb ich wie gewöhnlich zu Hause, den Mittag aß Gropius bei uns. Wilhelm war immer noch genarrig.
Die Schinkel trank Thee bei mir. Den Abend aßen wir zu Hause.
Ist es nicht ein Jammer, daß Henriette nicht ein Wort über "Die Schinkel" verliert? Die dreißigjährige Susanne (1782-1861), Tochter des Kaufmanns George Friedrich Berger aus Stettin, war seit 1809 mit Karl Friedrich Schinkel verheiratet und hatte 1810 und 1811 ihre ersten beiden Kinder, Marie und Susanne, geboren. Unter Schinkels Freunden war sie hochgeachtet. Clemens Brentano nennt sie "Geliebte Mitgenossin" und ""Geschwisterblume". Sie muss eine sehr schöne Stimme gehabt haben, denn sie war Mitglied des Chores der Singakademie.[25]

Mit den 10ten [11. November]
Den Vormitag war ich auch zu Hause, [am] Abend war das Concert im Opernhause, Die Schöpfung[26]; auf den Abend aßen wir bei Fetschows.

Don den 12ten
Den Morgen zu Hause, auf den Abend in der Comödie, Liebhaber und Nebenbuhler und der grüne Domino, letzteres sehr hübsch. Abendbrodt aßen wir bei uns.

Frei den 13.
Den Vormitag hatte ich Besuch von Marie Morgenstern und Mutter Kuhtze, der Geheimrat kam den Morgen und fand Wilhelm so wenig gut, daß er wünschte, ihn noch 2 bis 3 Tage im Bette zu erhalten, damit die Krankheit ganz aus den Gliedern käme.
Auf den Abend waren wir mit der Singe Gesellschaft und mehreren fremden Herren bei Fetschows recht vergnügt.
J. Morgenstern war Wollwarenfabrikant in der Schützenstraße 1, das Haus gehörte den Geschwistern Morgenstern.

Son[nabend] den 14.
Ich kam den ganzen Tag nicht viel von Wilhelms Bett weg, er war dabei recht munter und vergnügt; auf den Abend aßen wir bei den Eltern.

Sont den 15ten
Den Morgen blieb ich bei den Kindern, Linchen[27] ging nach der Kirche, den Mittag aß Mally mit uns bei den Eltern, Brose war mit Herr Beneke auf die Jagd, Nachmitag war ich abwechselnd bei Wilhelm, auf den Abend in der Comödie, Die Kreuzfahrer, recht hübsch. Abendbrodt bei den Eltern.

Mont 16.
Ich war den ganzen Tag zu Hause, auf den Abend waren wir bei Hennens.
Der Kupferstecher Eberhard Siegfried Henne (1759-1828) war ein Onkel der Gropius-Brüder und seit 1781 mit Unterbrechungen in Berlin, wo er schließlich ab 1817 als Lehrer und Inspektor an der Kunstakademie wirkte. Schadow vermerkt sein "liebreiches Benehmen gegen die Schüler, so wie das Gefällige in allen seinen Amtsgeschäften".[28] 1812 wohnte E. Henne in der Münzstraße Nr. 14.

Dinst 17.
Den Morgen war Gropius bei uns, die kleine Mally bekam den Tag den selben Ausschlag es Wilhelm, und mußte gleich zu bette, auf den Abend besuchte uns Tante Karsten.

Mit den 18.
Den Morgen kam Formey und erklärte, daß der Kinder ihre Krankheit die Röteln wären, was mich einigermaßen erschreckte, den Abend ging ich späth zu Fetschows herunter, die Fremden hatten.

Don den 19.
Den ganzen Tag beschäftigte ich mich mit den Kindern.

Frei den 20.
Den ganzen Tag und Abend bei den Kindern.

Son[nabend] den 21.
Auch den ganzen Tag nicht von der Kinder Bette, auf den Abend einige Stunden bei den Elter[n], Brose bei seinen Eltern.

Son den 22.
Den Morgen bei den Kindern, zum Mittag bei Fetschows, Brose nach Potsdamm, den Abend bei den Eltern.
In Potsdam, Am Canal, wohnte ein weiterer Bruder von Wilhelm Brose, der spätere Professor Carl Heinrich Brose (1783-1861), geographisch-topographischer Kupferstecher.[29]

Mont. den 23.
Wie die anderen Tage bei den Kindern. Nachmitag kam Mutter Brose auf ein par Stunden zu uns.

Dinst den 24.
Den ganzen Tag zu Hause,
Mit den 25. Den Tag über bei den Kindern, auf den Abend bei Fetschows in Gesellschaft.
Donnerstag den 26. den morgen ging ich vom Brandenburger Thor bis zu Gerlows, um die Füße zu vertreten. Den Abend wie gewöhnlich zu Hause bei den Kindern.

Frei den 27.
Den ganzen Tag zu Hause, mehrere Besuche, Linchen glidelig, den Abend mit Martin Maue und Carl N [Nietner] bei Fetschows.
Martin Maue ist ein Verwandter von seiten Henriettes Mutter. Der heitere und gesellige Carl Joseph Ludwig Nietner (1792-1861), Sohn des bereits erwähnten Hofgärtners, war ein gern gesehener Gast, der Brose auch in Rechtsfragen beriet. Der Maler Franz Krüger, der übrigens auch zum Freundeskreis Broses gehörte, hat den Justizrat Carl Nietner auf seinem Paradebild von 1839 porträtiert.[30]

Son[nabend] den 28.
den Morgen reumte ich meine Wäsche weg, den Nachmitag bei den Kindern, um 8 Uhr zu Fetschows.

Sont den 29.
Mehrere Besuche bei den Kindern, auf den Mittag bei Fetschows mit Martin, den Nachmitag bei den Kindern, auf den Abend bei den Eltern mit Herrn Reimers und Preller; Riekchen und Ferdinand kamen an.

Mont den 30.
Den ganzen Tag bei den Kindern, Mittag aß Riekchen und F[erdinand] mit Herrn Fränkel bei uns, [am] Abend waren wir bei den Eltern. Nachmitag bekamen wir die Nachricht von Auguste Formeys glücklicher Entbindung einer Tochter.
Der Hausarzt Dr. Formey hatte im Januar geheiratet, seine Frau war 17, er 45 Jahre alt. Die gerade geborene Tochter wurde am 20. Januar 1813 auf die Namen Françoise Louise Auguste Marie getauft, Taufpaten waren unter anderen Ancillon, Brose und Benecke.[31]

Din den 1ten Dezember 1812
Den Morgen ruhig bei den Kindern, auf den Mittag kam Mutter Brose. Formey erlaubte den Kindern seid 14 Tagen zum ersten mal, das Bett zu verlassen. Mally war sehr vergnügt, Wilhelm bei weitem nicht so gut. Den Abend blieben wir ruhig bei uns oben.

Mit 2.
Den morgen durften die Kinder wieder um 11 Uhr aufstehen, ich war den ganzen Tag bei ihnen, Wilhelm war immer nicht recht munter, wir hörten, daß es mit dem Befinden der Formey nicht so gut ging.

Don den 3.
Den Tag war ich ganz ruhig zu Hause, auf den Abend bei Fetschows in Gesellschaft von vielen fremden Herren. Mutter hatte Kopfkolike.

Frei den 4ten
Den ganzen Tag ruhig zu Hause, Brose war nicht ganz wohl, mit den Kindern ging es gut, [am] Abend nach tische bei den Eltern.

Son[nabend] 5.
Den morgen war Brose krank aufgestanden und wurde gegen Mittag immer kränker; wir schickten nach Formey, der verschiedenes verordnete, es wurde aber immer schlimmer und wir mußten eine kleine Gesellschaft von Fremden, die bei uns den Abend essen sollten, es absagen lassen. Die Eltern und Gropius aßen allein bei uns.

Sont den 6.
Wir hatten eine sehr bittere Nacht, Brose hatte viel Schmerzen und ich große Angst; den Morgen um 7 schickte ich schon zu Formey, der auch so gleich kam und ander[e] Arznei verschrieb. Den Vormitag war Brose noch sehr krank, den Abend aber recht gut.

Mon den 7.
Die Nacht war recht gut gewesen, den Vormittag hatten wir sehr viel Besuch und Brose abwechselnde Schmerzen, doch ging es besser.

Die den 8.
Den Vormitag und Nachmitag viel Unruhe mit Wisiten, Mally war auch gegen Abend nicht ganz wohl mit der Gesundheit, von Brose ging es aber so gut daß er bei Ferdinands Abendbrodt essen konnte, wo mehrere Fremde waren.
Mit Ferdinands ist sicher Broses Bruder Ferdinand gemeint, der mit Henriettes Schwester Friederike verheiratet ist.

Mit den 9.
Brose befand sich viel besser, Mally mußte aber wieder zu Bett, weil sie gar nicht wohl war, ich hatte einige Angst ihrethalben, Brose laß mir abwechselnd etwas vor.

Don den 10.
Mally mußte den ganzen Tag zu bette bleiben und klagte viel über Schmerzen, denn sie hatte was eingenommen und war ganz erbermlich krank und mat; gegen Abend ging es viel beßer mit ihr, ich war auf d. Abend bei Fetschows, wo Gesellschaft war.

Frei den 11.
Den Tag war Mally etwas beßer, Mutter Brose kam Nachmitag uns zu besuchen und blieb mit den Eltern und Ferdinands und ihrem Mann zum Abendbrodt bei uns.

Son[nabend] den 12.
Ich wollte den Morgen eine Ausfahrt machen, um mehrere Commissionen zu besorgen. Das geschah auch, leider bekam ich im fortfahren einen Besuch von der Gropius, den ich nun nicht gehörig bemühen [?] konnte. Ich fuhr zu Tan [te] Groß allein und fand den Großvater sehr schwach. Den Abend waren wir bei Fetschows mit Cousine Hulst und Luisen [?].
Hier brechen die Aufzeichnungen ab. Henriettes Vater, der in den letzten Jahren schon fast erblindet war, stirbt am 18. Dezember an Schlagfluss und wird am 21. des Monats im Gewölbe der Parochialkirche beigesetzt. Am 27. Dezember wird Henriette von einer Tochter entbunden, die am 31. Januar 1813 im Hause Klosterstraße 87 vom Ersten Prediger der Marien-Kirche, Johann Gottfried Stahn (1764-1849), auf die Namen Marianne Dorothea Louise Henriette getauft wird. Die Taufpaten waren 1. Herr Geheimrat Formey, 2. Herr Kaufmann Krutisch, 3. Herr Inspektor Reichel (Güterverwalter auf dem Neuen Packhof), 4. Herr Kaufmann Eduard Brose, 5. Herr Kaufmann Carl Gropius, 6. Madame Benecke, 7. Madame Brose, 8. Madame Hollmann, 9. Demoiselle Karsten.[32]

Als Herr Dr. Rohrlach mir das Tagebuch in einer Kopie übergab, äußerte er sich skeptisch über die Aussagekraft der Aufzeichnungen. Tatsächlich enthalten sie nicht einen einzigen Hinweis auf die allgemeine gesellschaftliche und politische Situation der Zeit oder eine Meinung dazu aus der Familie. Beispielsweise bewegte der erbitterte Kampf der Russen, die am 14. September 1812 ihr geliebtes Moskau in Brand steckten, um Napoleon zum Rückzug zu zwingen, die Gemüter der Berliner in starkem Maße.

Schinkel setzte sich hin und malte dieses imposante Schauspiel für das Figurentheater von Wilhelm Gropius. Henriette erwähnt nichts dergleichen, sie hat genug Sorgen mit den Krankheiten ihrer Kinder. Ihr Tagebuch gibt uns Einblicke in das Alltagsleben einer gutsituierten Berliner Familie. Wir erfahren etwas über die "Schönhauser Gesellschaft" und auch über das Leben im Hause Klosterstraße 87 und den umfangreichen Freundeskreis.

Die 26jährige Henriette Brose war - das erkennen wir aus ihren Aufzeichnungen - an Tuberkulose erkrankt. Noch einmal wird sie schwanger, es sind die Zwillinge Henriette und Martin, die sie am 12. September 1815 zur Welt bringt. Dann aber ist sie mit ihren Kräften am Ende, sie stirbt im Alter von 29 Jahren am 4. Oktober 1815 an einem Lungengeschwür, wie der Herr Geheimrat Formey festzustellen beliebte.

Henriette Brose wurde auf dem Friedhof von St. Marien vor dem Prenzlauer Tore (Prenzlauer Allee Ecke Mollstraße) "im Familien Gewölbe" beigesetzt.[33] Das kleine Mausoleum im romantisch-gotischen Stil mit einem Sternengewölbe im Inneren gilt heute als die älteste und bedeutendste Anlage auf diesem Friedhof und steht unter Denkmalschutz. Der Entwurf dazu stammt wahrscheinlich von Karl Friedrich Schinkel.

Nachwort

Das Tagebuch-Fragment der Henriette Brose (19. 1. 1786 - 4. 10. 1815) gehört zu den vielen Stücken, die nach 1945 auf Wegen, die heute nicht mehr nachzuvollziehen sind, in die Berliner Stadtbibliothek gelangten.
Schon seit dem Sommer 1945 kamen direkt oder auf dem Umweg über die von der sowjetischen Besatzungsmacht im gegenüberliegenden Ermerler-Haus in der Breite Straße 11 eingerichtetetn Bergungsstelle in großem Umfange Drucke und Handschriften in die nur höchst provisorisch gesicherten Magazine des Marstallkomplexes.
Als 1960 die Baumaßnahmen für die Berliner Stadtbibliothek begannen, wurden die meisten der bis dahin nicht bearbeiteten Bestände wieder und wieder umgelagert, wobei jede noch einigermaßen erkennbare Ordnung endgültig verlorenging. Von 1968 ab wurden alle erkennbar wertvollen Teile aus dem Bergungsgut für die im Wiederaufbau befindliche Abteilung Historische Sondersammlungen ausgewählt und neu verzeichnet. Im Jahre 1997 konnte somit auch das Tagebuch-Fragment Brose unter der nunmehr gültigen Signatur EH 3068 in den Handschriftenbestand aufgenommen werden.

Der schmale Band von 16,5 × 10 cm enthält 52 neu gezählte Seiten. Seite 1 und 52 stellen Umschlagblätter dar, die zwar zeitgenössisch sind, von denen aber nicht sicher ist, ob sie ursprünglich die Handschrift umschlossen haben. Seite 1 zeigt eine Ansicht des Charlottenburger Schlosses und die Aufschrift "zu haben bei C. A. Schulze sen. Buchbinder Neuen Markt No. 2."
Nach dem Allgemeinen Adreßbuch für Berlin, hrsg. von J. W. Boicke, Berlin 1820, gab es einen Buchbinder C. A. Schulze, Neuemarkt 3 (!) (S. 402). Dieser ist möglicherweise identisch mit dem 1812 genannten Buchbinder C. Schulze in der Probstgasse 18 (vgl. S.Sachs: Allegemeiner Straßen- und Wohnungsanzeiger für die Residenzstadt Berlin, S. 30).
S. 52 beschließt den Band mit einer Ansicht des Mausoleums für Königin Luise und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen im Charlottenburger Schlosspark. Auf S. 3 steht ein Bleistiftvermerk, aus den zwanziger oder dreißiger Jahren vielleicht, wohl aber aus der Zeit vor 1945: "Tagebuch der Frau Brose aus Berlin u. Niederschönhausen 1812." Von diesem Schreiber stammen auch die heute losen Blätter 53 und 54, die Notizen aus Rehfeldts Schrift Geschichte von Niederschönhausen, 1920, und Hinweise auf Personen und Orte von allgemeinerem Interesse in den Tagebuchaufzeichnungen enthalten.
Die hier angegebenen Seitenzahlen stimmen mit den heutigen nicht überein, zeigen aber, dass es sich auch damals schon um ein Fragment handelte. Dieses umfasst Eintragungen vom 29. August bis zum 12. Dezember 1812 und ist sicher nur der Rest umfangreicherer Aufzeichnungen, über deren Schicksal sich gegenwärtig nichts sagen lässt.

Peter P. Rohrlach

Anmerkungen

1. Alle Angaben zur Geschichte der Familien Fetschow und Brose vgl.: Christian Wilhelm Brose in Niederschönhausen, mit Beiträgen von Angeli Büttner, Manfred Jauert, Gisela Langfeldt und Peter P. Rohrlach. Hrsg. Freundeskreis der Chronik Pankow e. V., Edition Hentrich Berlin 1996.
2. Klaus Karbe: Skizze über die Familie Gropius, in: Archiv für Sippenforschung (AfS), Heft 35 (1969), S.174 ff.
3. Brandenburg. Landeshauptarchiv, Rep. 2 A, Reg. Potsdam III D 13649.
4. Die Wohnorte der vorkommenden Personen, z. T. auch Berufsstand und Besitzverhältnisse, wurden entnommen: S. Sachs, Allgemeiner Straßen- und Wohnungsanzeiger für die Residenzstadt Berlin. Berlin 1812.
5. Wilhelm Broses (Stief-) Großmutter Dorothea Elisabeth Alter, geborene Biesingen.
6. Grundbucharchiv Berlin, Altakten Brosepark.
7. Horst Fritzsche: Wegweiser zu Berlins Straßennamen. Kreuzberg. Berlin 1995.
8. Evangelisches Zentralarchiv in Berlin [EZA], KB St. Petri.
9. Hugo Rachel/Paul Wallich, Berliner Großkaufleute und Kapitalisten. Berlin 1967, Bd. 3 (1806-1856).
10. EZA, KB Französisch-reformierte Gemeinde Friedrichstadt.
11. Mario Zadow: Karl Friedrich Schinkel. Berlin 1980.
12. Diarrhoe, Durchfall.
13. Vermutlich von lat. sanguis: Blut, Nachkomme.
14. Gisela Langfeldt: Henriette Fetschow, in: SpurenSuche. Frauen in Pankow, Prenzlauer Berg, Weißensee. Hrsg. Bezirksamt Pankow von Berlin 2002, S. 17-23.
15. EZA, KB St. Petri u. St. Marien; Materialsammlung in der Chronik des Stadtbezirks Pankow von Berlin; Berliner Straßennamen. Ch. Links Verlag Berlin 1995.
16. Wilhelm Gundlach: Geschichte der Stadt Charlottenburg. Berlin 1905.
17. EZA, KB Französisch-reformierte Gemeinde Friedrichstadt, Taufe am 19. 03. 1813, S. 427.
18. Johann Gottfried Schadow: Kunstwerke und Kunstansichten. Berlin 1987, Bd. 1, S. 95-97.
19. Vgl. Otto Fischer: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation. Berlin 1941.
20. Karl Friedrich Schinkel 1781-1841. Katalog. Staatliche Museen zu Berlin 1981; Schinkel-Pavillon, hrsg. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Berlin 1990.
21. Vgl. Otto Fischer (wie Anm. 19).
22. Fritz Wegener, Familiengeschichtliche Arbeiten, B 4, Berlin 1980 und B 7, Berlin 1991.
23. Vgl. Otto Fischer (wie Anm. 19).
24. EZA, KB St. Petri 1813, S. 1.
25. Zadow (wie Anm. 11).
26. Oratorium von Joseph Haydn (1732-1809).
27. Das neue Dienstmädchen.
28. Johann Gottfried Schadow: Kunstwerke und Kunstansichten. Berlin 1987, Bd. 1, S. 170.
29. EZA, KB St. Petri sowie Unterlagen und Information von Brose-Nachkommen.
30. Vgl. Peter P. Rohrlach: Berliner Persönlichkeiten auf der Parade unter den Linden (1839) von Franz Krüger, hrsg. Staatl. Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci 1973, Nr. 88.
31. EZA, KB Französisch-reformierte Gemeinde Friedrichstadt.
32. EZA, KB St. Marien.
33. EZA, KB St. Marien 1815, S. 367.

Aus: "Mitteilungen" 2/2003