August Bebel

22.02.1840 Deutz (heute zu Köln) - 13.08.1913 Passugg/Graubünden
Grabstätte: Zentralfriedhof Zürich

Tätigkeit: Drechslermeister Politiker
Lebens- und Wirkungsorte: Wetzlar, Leipzig, Gotha, Dresden, Berlin

Gedenkorte in Berlin: Gedenktafel Wohnhaus Hauptstraße 97 am Innsbrucker Platz; August-Bebel-Institut, Müllerstraße 163, Berlin-Wedding
Gedenkorte außerhalb Berlins: Zentralfriedhof Zürich

Lebenslauf:
1847-1854 Besuch der Armen- und Bürgerschule Wetzlar
1854-1857 Drechslerlehre und Geselle in Wetzlar
1860 Übersiedlung nach Leipzig
1861 Anschluß an die Arbeiterbewegung
1864 selbständiger Drechslermeister in Leipzig, erste Werkstatt Petersstraße
1865 Vorsitzender des Leipziger Arbeiterbildungsvereins
1866 Heirat mit Julie Otto (1843-1910)
1867 Vorsitzender des Verbandes der deutschen Arbeiterbildungsvereine
1866 mit Wilhelm Liebknecht Gründung der Sächsischen Vokspartei und Wahl zum Kandidaten dieser Partei in den Reichstag des Norddeutschen Bundes
Anschluß an den Marxismus unter dem Einfluß Liebknechts und Gegnerschaft zu Ferdinand Lassalle und zum Allgemeinen deutschen Arbeiterverein (ADAV)
1869 mit Liebknecht Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP)
Ab 1871 Mitglied des deutschen Reichstages
1871-1891 Mitglied des sächsischen Landtags
1872 mit Liebknecht wegen Vorbereitung des Hochverrats und Majestätsbeleidigung zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt (Landesgefängnis Zwickau, Schloß Hubertusburg); Studium der Schriften von Marx und Engels
1875 in Gotha unter Führung Bebels Vereinigung von SDAP und ADAV zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP)
1881 Übersiedlung nach Dresden
1883-1907 Beiträge für "Die Neue Zeit"
1886 dasselbe wegen Geheimbündelei
Ab 1890 wohnhaft in Berlin, Redakteur des "Vorwärts"
1891 am Erfurter Programm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)
beteiligt
1909-1913 überwiegend in der Schweiz

August Bebel wohnte in seiner Berliner Zeit in Schöneberg: Großgörschenstraße 22 (das Haus steht nicht mehr), Hauptstraße 84 und 97.

Werke:
1879 Unsere Ziele
1883 Die Frau und der Sozialismus
1895 Die Sozialdemokratie und das allgemeine Wahlrecht
1910-1914 Aus meinem Leben

Literatur:
August Bebel. Sein Leben in Dokumenten, Reden und Schriften, hg. von Helmut Hirsch, mit einem Geleitwort von Willy Brandt, Köln 1968.
Brigitte Seebacher-Brandt: Bebel. Künder und Kärrner im Kaiserreich, 1988.
August Bebel, hg. von Ursula Herrmann und V. Emmrich, 1989.
Briefe einer Ehe. August und Julie Bebel, hg. von Ursula Herrmann, Bonn 1997.

Gerhild H. M. Komander 07/2004