Daniel Chodowiecki

16.10.1726 Danzig / Gdansk - 07.02.1801 Berlin
Grabstätte: Dorotheenstädtischer Friedhof Chausseestraße

Geburtsname: Daniel Nikolaus Chodowiecki
Tätigkeit: Kupferstecher, Radierer, Zeichner, Maler
Lebens- und Wirkungsorte: Berlin

Gedenkorte in Berlin: Stadtmuseum Berlin, Akademie der Künste
Gedenkorte außerhalb Berlins: Veste Coburg (mit der größten Sammlung deutscher Graphik des 18. Jahrhunderts in Deutschland)

Lebenslauf:
Ab 1743 Niederlassung in Berlin als Kaufmann
Ab 1754 als Emailmaler tätig
Bei Christian Bernhard Rode erlernte Chodowiecki die Technik der Radierung
1764 Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin
1797 Direktor der Akademie als nachfolger Rodes
Als Emailmaler fertigte Chodowiecki den Schmuck der im Rokoko sehr beliebten Tabakdosen an. Wenige Ölbilder von seiner Hand - in kleinen Formaten - entstanden in Anlehnung an den Stil von Jean-Baptiste Greuze und Nicolas Lancret.
Einen eigenständigen Beitrag zur Kunst des 18. Jahrhunderts trug Chodowiecki als Zeichner, Radierer und Kupferstecher bei. Es handelt sich dabei um Zeichnungen und Illustrationen für Bücher und die beliebten Almanache und Kalender. Insbesondere die Erstausgaben populärer und im Sinne der Berliner Aufklärung lehrreicher Schriften, Werke deutschsprachiger, aber auch Übersetzungen englischer und französischer Schriftsteller zieren seine druckgraphischen Miniaturen.

Literatur:
Wilhelm Engelmann: Daniel Chodowieckis sämmtliche Kupferstiche. Werkverzeichnis, Leipzig 1857.
Bürgerliches Leben im 18. Jahrhundert - Daniel Chodowiecki 1726-1801. Zeichnungen und Druckgraphik, Ausstellungskatalog des Städelschen Kunstinstituts und der Städtischen Galerie Frankfurt a. M., bearbeitet von Peter Märker, Frankfurt a. M. 1978.
Buchillustration im 18. Jahrhundert - Colloquium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert der Wuppertal, Universität Münster, Düsseldorf 3.-5. Oktober 1978, Heidelberg 1980.
Jens-Heiner Bauer: Daniel Nikolaus Chodowiecki. Danzig 1726 - 1801 Berlin. Das durckgraphische Werk. Die Sammlung Wilhelm Burggraf zu Dohna-Schlobitten. Ein Bildband in Ergänzung zu Engelmann, Hannover 1982.
Gerhild H. M. Komander: Der Wandel des "Sehepuncktes". Die Geschichte Brandenburg-Preußens in der Graphik von 1648-1810, Münster und Hamburg 1995.
Timo John: Die Entwurfszeichnungen von Daniel Nikolaus Chodowiecki zum bauplastischen Figurenschmuck am Französischen Dom in Berlin, Frankfurt a. M. 1996.
Ernst Hinrichs: Daniel Chodowiecki (1726 - 1801). Kupferstecher, Illustrator, Kaufmann, Tübingen 1997.
Hans-Jürgen Schuch: Daniel Chodowiecki, Direktor der Berliner Akademie,Ausstellung vom 11. Oktober 1997 bis 11. Januar 1998, Westpreussisches Landesmuseum, Osnabrück 1997.
Tamara Schumann: Illustrator, Auftraggeber, Sammler. Daniel N. Chodowiecki in der deutschen Kalender- und Romanillustration des 18. Jahrhunderts, Berlin 1999.
Rebecca Müller: "Die Natur ist meine einzige Lehrerin, meine Wohltäterin": Zeichnungen von Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726 - 1801) im Berliner Kupferstichkabinett, Begleitbuch zur Ausstellung im Berliner Kupferstichkabinett, 21. Juli - 29. Oktober 2000, Berlin 2000.
Christina Florack-Kröll: "Das Publikum wollte, dass ich Radierer sei". Daniel Chodowiecki - seine Kunst und seine Zeit, Gelsenkirchen 2000.
Ursula Fuhrich-Grubert: Daniel Chodowiecki (1726 - 1801): ein hugenottischer Künstler und Menschenfreund in Berlin, Begleitbuch mit Katalog zur Ausstellung, Bad Karlshafen 2001.
Gudrun Schmidt: Daniel Chodowieckis Reise von Berlin nach Danzig im Jahre 1773 (Ausstellung Uphagen-Haus, Abt. des Historischen Museums der Stadt Danzig und Akademie der Künste, Berlin), Berlin 2001.

Gerhild H. M. Komander 12/2004