siehe auch: Königin Elisabeth Christine und die Tagebücher ihres Kammerherrn
Lebensdaten: 8.11.1715 Wolfenbüttel - 13. Januar 1797 Berlin
Grabstätte: Dom zu Berlin
Geburtsname: Elisabeth Christine Herzogin von Braunschweig-Bevern
Tätigkeit: Königin in Preußen, Diplomatin, Schriftstellerin, Übersetzerin, Malerin
Lebens- und Wirkungsorte: Wolfenbüttel, Neuruppin, Rheinsberg, Berlin
Gedenkorte in Berlin: Schloss Schönhausen, Schloss Charlottenburg
Gedenkorte außerhalb Berlins: Wolfenbüttel, Neuruppin, Rheinsberg. Das publizistische Werk bewahrt die Bibliothéque Nationale, Paris.
Lebenslauf:
1712 Heirat der Eltern
Vater: Herzog Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig-Lüneburg-Bevern (1680-1735)
Mutter: Antoinette Amalie (1696-1762) Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel, Enkelin des Herzogs Anton Ulrich
Elisabeth erhielt bei der Taufe die Namen ihrer Tante Elisabeth Christine (1691-1750), Königin von Spanien, Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches und Königin von Böhmen und Ungarn.
1732 Verlobung mit Kronprinz Friedrich von Preußen im Berliner Schloss
1733 Heirat mit Kronprinz Friedrich von Brandenburg-Preußen auf Schloss Salzdahlum
1735 Elisabeths Vater wird Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und stirbt sechs Monate später. Ihr Bruder Karl tritt die Nachfolge an.
1737 Einzug des Kronprinzenpaares in Rheinsberg
1740 Elisabeth wird Königin in Preußen. Friedrich II. schenkt ihr Schloss Schönhausen als Sommersitz. Das Ehepaar lebt fortan getrennt. Nur im Berliner Schloss haben beide eine Wohnung.
1740 bis 1756 In den Kriegen um Schlesien vermittelt Elisabeth Friedrich II. braunschweigische Truppen und Offiziere.
1740 Elisabeths Bruder Anton Ulrich und seiner Frau Anna Karlowa wird der Zarewitsch Ivan geboren. Friedrich II. beauftragt seine Frau mit diplomatischen Kontakten zum Zarenhof.
1744 Elisabeths Schwester Louise Amalie heiratet August Wilhelm Prinz von Preußen und wird damit zur Prinzessin von Preußen.
1745 Elisabeths Bruder Albrecht (geboren 1725) fällt in der Schlacht bei Soor. Ihr Bruder Ludwig Ernst (1718-1788) kämpft auf Seiten der Österreicher.
Ab 1753 entsteht in Schönholz die "Königin-Plantage" als Maulbeerplantage als Ausgangspunkt für die Schönholzer Heide.
1758 Elisabeths Bruder Friedrich Franz (geboren 1732) fällt in der Schlacht bei Hochkirch. Ihr Bruder Ferdinand (1721-1792) wird von Friedrich II. zum Feldmarschall erhoben. Er ist ihr Vertrauter in der Kriegszeit.
Um 1760 beginnt Elisabeth, deutsche religiöse Schriften ins Französische zu übertragen.
1764 Schloss Schönhausen wird nach den Zerstörungen im Siebenjährigen Krieg wieder hergerichtet und umgebaut.
1767 Friedrich II. läßt böhmische Kolonisten in Schönholz ansiedeln. Elisabeth läßt ihnen eine Schule erbauen, die auch die Kinder aus den Kolonien am Wedding und Gesundbrunnen besuchen.
1776 Elisabeth veröffentlicht ihre Schrift "Gedanken und Betrachtungen zum Neuen Jahre. Über die Fürsorge, welche Gott gegen den Menschen hat über seine Wege voller Güte auf denen er sie führt" veröffentlichen.
1788 Elisabeth läßt ihre französische Übersetzung des zweiten Teiles des "Handbuches der Religion" von J. A. Hermes, 1789 die geistlichen Oden und Lieder Christian Fürchtegott Gellerts drucken.
Elisabeths insgesamt vierzehn Titel umfassendes Werk befindet sich fast vollständig in der Bibliothéque Nationale, Paris.
Literatur:
Friedrich Wilhelm M. von Hahnke: Elisabeth Christine Königin von Preußen. Gemahlin Friedrichs des Großen. Eine Biographie, Berlin 1848.
Eufemia von Adlersfeld-Ballestrem: Elisabeth Christine. Das Lebensbild einer Verkannten, Berlin 1908.
Paula Joepchen: Die Gemahlin Friedrichs des Großen Elisabeth Christine als Schriftstellerin (Diss.), Köln 1940.
Ernst Poseck: Elisabeth Christine, Berlin 1941.
Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, Königin von Preußen Gemahlin König Friedrichs II., des Großen von Preußen. geboren 1715, gestorben 1797. Zum Gedenken, hg. von Ruthild Deus, Berlin 1997.
Paul Noack: Elisabeth Christine und Friedrich der Große. Ein Frauenleben in Preußen, 2001.
Literatur aus den Publikationen des Vereins für die Geschichte Berlins:
Gerhild H. M. Komander: in: MVGB 93, 1997, S. 165-167.
Christiane Knop: Rezension zu: Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern (...), hg. von Ruthild Deus, in: MVGB 94, 1998, S. 345-348.
Gisela Langfeldt: Königin Elisabeth Christine und die Tagebücher ihres Kammerherrn, in: MVGB 98, 2001, S. 310-315.
Gerhild H. M. Komander 11/2004
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