Paul Gerhardt

12.03.1607 Gräfenhainichen - 27.05.1676 Lübben / Spreewald
Grabstätte: Paul-Gerhardt-Kirche, Lübben

Tätigkeit: Theologe, Dichter
Lebens- und Wirkungsorte: Gräfenhainichen, Wittenberg, Berlin, Lübben

Gedenkorte in Berlin: Nikolaikirche
Gedenkorte außerhalb Berlins: Paul-Gerhardt-Kirche zu Lübben

Lebenslauf:
Studium der Theologie in Wittenberg
Hauslehrer
1651-57 Propst in Mittenwalde
1657 Diakon an der Nikolaikirche zu Berlin
1666 Als Gegner der von Kurfürst Friedrich Wilhelm angestrebten Kirchenunion musste Gerhardt von seinem Amt zurücktreten, da er sich nicht zur Einhaltung der Toleranzedikte zwischen lutherischer und calvinistischer Konfession verpflichten wollte.
1669 Archidiakon an der Nikolaikirche zu Lübben (seit 1931 Paul-Gerhardt-Kirche).
Gerhardt schrieb mehr als 130 geistliche Lieder, die den Höhepunkt der evangelischen Liederdichtung nach Luther bilden. Seine Dichtung steht unter dem Einfluss August Buchners (1591-1661), der an der Universität Leucorea zu Wittenberg Poesie und Rhetorik lehrte.
Gemeinsam mit Johann Crüger, der die Texte Gerhardts vertonte, gab Gerhardt der Entwicklung vom Bekenntnislied zum persönlichen Erbauungslied wesentliche Anstöße. Texte und Musik der einfachen Lieder belegen die empfindsame Frömmigkeit und das starke Gottvertrauen ihres Autoren.

Werke (Auswahl):
Nun ruhen alle Wälder, 1648
Befiehl du deine Wege, 1656
Geh aus, mein Herz und suche Freud, 1656
Werkausgaben:
Dichtungen und Schriften, hg. von E. von Cranach-Sichart, 1957.
Ich bin ein Gast auf Erden. Gedichte, hg. von H. Reinitzer, 1986.

Literatur:
Kurt Ihlenfeld: Huldigung für Paul Gerhardt, Neuausgabe 1964.
Karl Hesselbacher: Paul Gerhardt, 1982.
Gerhard Rödding: Paul Gerhardt, 1984.
Hans-Joachim Beeskow: Paul Gerhardt, in: Berlinische Lebensbilder, Bd. 5: Theologen, Berlin 1990, S. 61-76.