Das alte Kammergerichtsgebäude

Der Kammergerichtspräsident (Wirkl. Geheimrat Dr. jur. h. c. W. Heinroth) und der Generalstaatsanwalt (Wirkl. Geh. Oberjustizrat Supper) übermittelten dem Vorstand folgende Zuschrift, die eine durch den Weltkrieg erklärliche Verzögerung erlitten hat:

Berlin, den 3. Juli 1914.
Der Verein für die Geschichte Berlins hat an der Ausgestaltung der Feier zur Einweihung des neuen Dienstgebäudes des Königlichen Kammergerichts am 18. September 1913 sehr verdienstvoll mitgewirkt, als er die von seinem Mitgliede dem Herrn Kammergerichtsrat, Geheimen Justizrat Dr. Holtze verfaßte ausgezeichnete Festschrift "500 Jahre Geschichte des Kammergerichts" für jeden Teilnehmer an dem feste zur Verfügung stellte. In dankbarer Erinnerung hieran beehren wir uns dem sehr verehrten Vorstande des Vereins für die Geschichte Berlins 400 Abdrucke der in Kupfertiefdruck in der Reichsdruckerei als Erinnerungsblatt hergestellten dritten Seite der Tischkarte vom Festmahle am 18. September 1913 mit dem sehr ergebenen Anheimstellen zu übersenden, die Bilder unter die Mitglieder des Vereins zu verteilen. Auf dem Bilde sind über dem alten Dienstgebäude der Saal des ersten Zivilsenats, ehemals der kleine Plenarsaal des Obertribunals, mit den Bildnissen der drei Hohenzollernkaiser, darunter der ehemalige Saal des Strafsenats dargestellt.

Mit den besten Wünschen für den Verein und sein gemeinnütziges Wirken in vorzüglicher Hochachtung ergebenst
Heinroth Supper.

Indem der Vorstand für diese erfreuliche Gabe und für den Ausdruck der Teilnahme an unsere Vereinsbestrebungen hiermit auch den Herren Kammergerichtsräten Dr. Holtze und Hauchecorne für gütige Veranlassung und Übermittelung den besten Dank ausspricht, bittet er die verehrlichen Mitglieder , die schönen, zur Einzelversendung ungeeigneten Blätter, soweit der Vorrat reicht, im Lesezimmer Sonnabends 4 bis 7 Uhr (Deutscher Dom, Eingang Taubenstr.) gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte für 1921 entgegenzunehmen.

Aus: "Mitteilungen" 38, 1921, S. 19. Redaktion: Gerhild H. M. Komander 12/2003