17.04.2018
Anlässlich der Jahreshauptversammlung 2018 übergab Jens-Peter Ketels dem Verein sechs Sammelmappen aus dem im 19. Jahrhundert angelegten Vereinsarchiv. Bereits auf der Jahreshauptversammlung 2015 hatte er uns mit einem Konvolut gleichartiger Archivmappen – erworben von einem süddeutschen Antiquar – überrascht (siehe Mitteilungen 3/2015, S. 535-538).

Inhalt der neuen Mappen:

    1. Vortrag Nr. 57 von Per Magnus vom 26. Oktober 1867 über das Bündnis Gustav Adolfs mit dem Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, erschienen als Sonderdruck der Haude- und Spener´schen Zeitung vom 3., 4. und 8. November 1867.
    2. Vortrag Nr. 239 von Louis Schneider vom 13. Dezember 1873 über den Besuch der polnischen Prinzessin Therese Kunigunde, Tochter des polnischen Königs Johann III. Sobieski, vom 5. bis 24. November 1694 in Berlin auf der Durchreise nach Wesel. Dort heiratete sie den bayerischen Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern. Der Vortragende hatte seinen Text bereits in der Zweiten Beilage zu den Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen vom 20. Juni 1856 veröffentlicht.
    3. Vortrag Nr. 282 von Hauptmann Eduard Schnackenburg vom 23. Juni 1874 über die Befestigung Berlins im Jahre 1813. Dem Manuskript liegt ein farbiger Plan der angelegten Schanzen zur Verteidigung gegen das Heer Napoleons bei.
    4. Vortrag Nr. 321 von Hauptmann Eduard Schnackenburg vom 25. Januar 1876 über die Gnadenbeweise Friedrichs des Großen für die Leistungen des Regiments Baireuth-Dragoner in der Schlacht bei Hohenfriedberg 1745. Sonderdruck des 43. Jahrgangs, 8. Heft der Zeitschrift „Der Soldatenfreund“.
    5. Vortrag Nr. 334 von Rektor R. Fischer vom 22. April 1876 über Rosenfeld und die Rosenfeldianer. Der 1731 in Eisenach geborene Johann Paul Philipp Rosenfeld gab sich ab 1765 als der neue Messias aus und fand in der Umgebung von Berlin auch Zulauf. Er behauptete, das mit sieben Siegeln verschlossene Buch des Lebens zu haben. Um das Erlösungswerk zu vollenden müsse er sieben Jungfrauen haben „und dieselben entsiegeln“. Nach einem Aufenthalt in einem Berliner Irrenhaus gründete er eine Sekte und ließ sich die Töchter zuführen. Erst nach Jahren wurde er auf Beschwerden eines enttäuschten Vaters zu einer Haft in Spandau verurteilt. Der von R. Fischer verfasste Text liegt als Auszug aus der „Berliner Zeitung“ von 1877 in gedruckter Fassung vor.
    6. Vortrag Nr. 386 von Dr. Karl Brecht vom 16. Dezember 1877 über das Palais des Fürsten Bismarck und seiner früheren Bewohner Wilhelmstraße Nr. 76.
Wir danken unserem Mitglied Jens-Peter Ketels für die neuerliche Schenkung.
Martin Mende