Mitteilungen - 1884 Heft 1
Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Berlins
No. 1, 1884
An Stelle des Umlaufes wird diese Zeitschrift, welche je nach Bedarf in Stärke von 1- 1 1/2 Bogen erscheint, den Mitgliedern unentgeltlich zugesandt. - Am Schlusse eines jeden Jahres werden Titelblatt und Inhaltsverzeichnis gegeben, so daß die im Laufe eines Jahres erscheinenden Nummern ein abgeschlossenes Ganzes bilden. - Für Nichtmitglieder ist die Zeitschrift durch die Königl. Hofbuchhandlung von E. S. Mittler & Sohn in Berlin zum Preise von 6 Mark jährlich zu beziehen.
Tagesordnungen der nächsten Sitzungen.
358. Versammlung.
1. (1. öffentliche) Sitzung des XX. Vereinsjahres:
Sonnabend, den 5. Januar 1884, Abends 7 Uhr, im Bürgersaale des Rathhauses.
Herr Professor Dr. Euler: Berlin im Jahre 1817.
Mit besonderer Berücksichtigung des Reformations-Jubiläums.
Der Zutritt zu den öffentlichen Sitzungen steht Jedermann frei.
359. Versammlung.
2. (1. Arbeits-) Sitzung des XX. Vereinsjahres:
Sonnabend, den 26. Januar 1884, Abends 7 Uhr, im Sitzungssaale Nr. 63 des Rathauses.
(Eingang von der Jüdenstraße, 2 Treppen rechts.)
Ordentliche Hauptversammlung.
1) Geschäftliche Mittheilungen und Besprechungen.
2) Bericht des Hauptschriftwarts über die Thätigkeit des Vereins im verflossenen Jahre.
3) Bericht des Archivars über die Urkunden, Schriften und Bücher des Vereins.
4) Rechnungslegung des Schatzmeisters und des Pflegers der "Louis Schneider-Stiftung".
5) Wahl des Ausschusses zur Prüfung dieser Rechnungen behufs Ertheilung der Decharge.
6) Feststellung des Vereins-Haushalts für das Jahr 1884.
7) Wahl des gesammten Vereinsvorstandes.
360. Versammlung.
3. (1. außerordentliche) Sitzung des XX. Vereinsjahres.
Feier des Stiftungsfestes Montag, den 28. Januar 1884, Abends 7 Uhr, in den Sälen des Hotel Imperial (früher Arnim), Unter den Linden 44.
Die Mitglieder mit ihren Damen und Gästen versammeln sich nach 7 Uhr in den vorderen Räumen.
Pünktlich 8 Uhr im Hauptsaale gemeinschaftliches Abendessen. Auszubringende Toaste sind dem ersten Vorsitzenden vorher anzumelden.
Nach Aufhebung der Tafel: Aufführung des Festspieles: Eine Wander-Versammlung und ihre Folgen. Scherz in 2 Aufzügen, verfaßt von unserem Mitgliede Herrn Prem.-Lieut. M. Gritzner, dargestellt von Bühnenkünstlern.
Nach der Vorstellung: Ball.
Die am Eingange vorzuzeigenden und beim Abendessen an Zahlungsstatt abzugebenden Eintrittskarten sind bei unserem Mitgliede, Hrn. Hofliefer. Carl Gerold, Unter den Linden 24 (Cigarrengeschäft), welcher, wie immer, auch diesmal den Verkauf günstig übernommen hat, in den Tagen vom 18. - 26. Januar zu entnehmen, und ist der Betrag derselben für jede Person (für das Abendessen, die Vorstellung, die Musik und die Nebenkosten) auf 5 M. festgesetzt.
An jedem Sonnabend, an welchem weder eine öffentliche, noch eine Arbeitssitzung stattfindet, treffen die Mitglieder im Deutschen Dome auf dem Gendarmen-Markte (Aufgang von der Taubenstraße), Nachmittags von 5-7 Uhr gesellig zusammen. Archiv und Bibliothek sind ebenda durch Vermittlung des Archivars und Bibliothekars zugänglich.
Veränderungen im Mitgliederbestande.
Als Mitglied ist aufgenommen:
Herr Kaufmann Friedrich Karl Heise, NW. Dorotheenstraße 72.
Zum Eintritt sind angemeldet:
Herr Dr. Alfred Chr. Kalischer, Compositionslehrer und Schriftsteller, W.
Linkstraße Nr. 30. Einführender: Dr. jur. Béringuier.
[Herr] Priester Dr. Otto Birnbach, N. Kesselstr. 35. Einführender: Custos Buchholz.
[Herr] Buchdruckereibesitzer H. Theinhardt, C. Klosterstraße 64. Einführender: Geh. Kanzlei-Secretär Brose.
[Herr] Kaufmann Eckard, O. Alexanderstraße 20a. Einführender: Herr Rentier Burkhardt.
Wohnungsänderung:
Herr Bankier Fiedler, W. Belle-Alliance-Platz 22.
Ausgeschieden sind:
Herr Justizrath Geppert.
[Herr] Major z. D. v. Pelchrzim.
[Herr] Kaufmann Paul Stempel.
Gestorben ist:
Stadtarchivar a. D. E. Fidicin, Ehrenpräsident des Vereins.
Vermehrung der Sammlungen des Vereins.
a. Geschenke:
Von Herrn Hof-Juwelier Rosenthal:
VIII, A, 4d, 2676. Nachweisung der Stiftungen und Legate der Stadtgemeinde Berlin für spezielle Unterricht- und Armenzwecke. Berlin 1866.
VIII, A, 4d, 2677. Nachweisung der bei der Haupt-Stiftungs-Kasse vorhandenen Legate etc. mit Angabe der jährlich aus denselben aufkommenden Revenüen.
VII, 2678. Nachweisung der Stiftungen und Legate der christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinde zu Berlin, für spezielle Unterrichts- und Armen-Zwecke. Berlin 1873.
VIII, B, 3c, 2679. Nachweisung der gewerblichen Unterstützungs-Kassen, welche am Schlusse des Jahres 1864 in Berlin in Wirksamkeit bestanden haben. Berlin 1865.
Von Herrn Verlagsbuchhändler C. Heymons:
VII, 2680. 95 Thesen zum gegenwärtigen Stand der religiösen Dinge in Deutschland. Berlin 1883.
Von Herrn Hofbuchhändler Dr. Toeche:
I, 4A, 2115. Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landeskunde. 20. Jahrgang. November-Dezember-Heft. (Nr. 11 u. 12.)
Von dem Verlage von Schmidt u. Günther in Leipzig:
I, 4, Berlin a, 2321. Die deutsche Kaiserstadt Berlin und ihre Umgebung. Geschildert von Max Ring. Lieferung 21, 22, 23, 24.
Von ungenannten Freunden des Vereins:
VI, 2681. Haupt-Katalog der Nicolai´schen Buchhandlung (Borstell u. Reimarus). Berlin 1883. I. Abtheilung: Weihnachts-Katalog.
VIII, B, 3d, 2682. Weihnachts-Katalog 1883 der Königl. Sächsischen concessionirten Koffer- und Taschen-Fabrik von Moritz Mädler in Leipzig und Berlin.
b. Tauschexemplare:
III., 591. Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Althertumskunde. 16. Jahrgang. 1883. Erste Hälfte. Mit einer Münztafel. Wernigerode 1883.
III, 631. Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung. 15. Band. 1879. Mit 11 lithographierten Tafeln und 18 Holzschnitten. Wiesbaden 1879.
I, 3, 1336. Münster-Blätter. Im Auftrage des Münster-Komités herausgegeben von Aug. Beyer und Friedr. Pressel. Drittes und viertes Heft. Mit 20 Holzschnitten und 2 zinkogr. Tafeln. Ulm 1883.
III, 643. Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen. Herausgegeben unter Leitung des Vereins-Ausschusses. Jahrgang 1883. Hannover 1883.
III, 556, Baltische Studien. 32. Jahrgang. Heft 1-4. Stettin 1882.
c. Angekauft:
XII, 1087. Der Bär.1 Illustrirte Berliner Wochenschrift, eine Chronik fürs Haus. Jahrgang VI. Nr. 1-39; Jahrgang VII. Nr. 1-52; Jahrgang VIII. Nr. 1-5, 7-26.
1 Dem Exemplar des "Bär", welches die Bibliothek besitzt, fehlen aus dem Jahrgang V Nr. 3, 4, 8, 20, 22-32 und VII Nr. 6. Diese Nummern sind beim Verleger nicht mehr käuflich zu erwerben. Vielleicht hat ein Leser dieser Zeitschrift diese Nummern übrig und dedicirt sie dem Verein.
Bericht über die Sitzungen des Vereins.
In der öffentlichen Sitzung des Novembers hielt Herr Stadtverordneter Dr. F. Pflug einen Vortrag über die Jaczosage.
An Stelle der Arbeitssitzung fand am 24. November eine außerordentliche Sitzung im Königl. Zeughause statt. Der Kommandant desselben, unser Mitglied Herr Oberst Ising, war so liebenswürdig gewesen, den Verein zu einer Besichtigung einzuladen. Die Sitzung war sehr zahlreich besucht. Unter der Führung und Erklärung des Herrn Kommandanten wurden die Sammlungen eingehend besichtigt, und war es auch den Anwesenden gestattet, in die Herrscher- und Feldherrenhalle einzutreten und dieselben, soweit sie fertig gestellt waren, in Augenschein zu nehmen.
In der öffentlichen Sitzung des Dezembers sprach Herr Dr. Alfr. Chr. Kalischer über Ludwig van Beethoven´s Beziehungen zu Berlin. Bei Gelegenheit einer Künstlerreise über Prag, Nürnberg, Leipzig und Dresden kam Beethoven 1796 nach Berlin und spielte am 21. und 28. Juni in der Singakademie, die sich bekanntlich damals noch im Akademiegbeäude2 befand. Der Redner, der viele interessante Details gab, wird seinen Vortrag in einer der nächsten öffentlichen Sitzungen fortsetzen.
Die Arbeitssitzung am 22. Dezember eröffnete der Vorsitzende, Herr Stadtrat Friedel, mit der Mittheilung, daß am 19. d. Mts. unser Ehrenpräsident, Stadtarchivar a. D. Fidicin, gestorben sei und widmete dem Verstorbenen einen Nachruf. Die Versammlung erhob sich zum Zeichen ihrer Trauer von ihren Sitzen.
Nach Anmeldung und Aufnahme neuer Mitglieder theilte der Vorsitzende mit, daß in Zukunft diese Zeitschrift erscheinen und den Mitgliedern unentgeltlich zugesandt werden wird. Die Grundzüge der Zeitschrift wurden besprochen. An der Debatte betheiligte sich Herr Schriftsteller Bloch.
Der Vorsitzende legte vor und besprach folgende Schriften: Handtmann, Neue Sagen aus der Mark Brandenburg; Fromme, Aus der Vergangenheit von Stadt und Kloster Lindow; und die Schrift Zur Feier des Wohltäterfestes im Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster. Das Nähere siehe unten S. 5. Herr Dr. Bolle empfahl für eines der folgenden Wohltäterfeste als Festrede das Thema: Die früheren Beziehungen der Märker zu Venedig. er meinte, aus den Archiven in Venedig ließe sich viel Interessantes noch erforschen.
Zur Vorlage gelangten ferner aus der Sammlung "heraldisch-decorative Musterblätter, herausgegeben nach amtlichen Quellen und besten heraldischen Vorbildern durch Max Gritzner" die Blätter, welche die Wappen der Stadt Berlin, des Königreichs Preußen, der Provinz Brandenburg und den Reichsadler enthalten. Bekanntlich hat unser Mitglied Herr. Prem.-Lieut. Gritzner die Wappen der deutschen Staaten und der preußischen Provinzen in diesem Werke herausgegeben, und eignen sich dieselben vorzüglich zur Dekoration. jedes Wappen in Größe von 54.68 qcm ist für 60 Pf. auch einzeln zu beziehen. Den Commissions-Verlag hat die Firma W. Rommel in Frankfurt a. M., woher jeder Buchhändler, der sie etwa nicht vorräthig hat, dieselben beziehen kann. Es entspann sich demnächst eine Debatte über heraldische Figuren, insbesondere über den Bären und den Adler. Herr Dr. Bolle machte auf die Darstellung des Adlers am Gewerkshause Belle-Alliance-Platz 2 aufmerksam, wo die jungen Adler dieselbe Form wie der alte haben, während doch in Wirklichkeit die kleinen Adler sehr wenig den erwachsenen ähneln. Die Heraldik vor etwa 200 Jahren hätte also nicht viel von Ornithologie verstanden!
Ferner wurden vorgelegt von F. v. Zobelitz, Märkischer Sand - vergl. unten S. 6. - und Fedor v. Köppen, Feld- und Federzüge, ein Buch, welches Aufsätze des bekannten Autors in sich vereinigt, die zur Geschichte unserer Stadt von großem Interesse sind. Beide Bücher sind von dem Verleger derselben, Herrn Karl Reißner in Leipzig, dem Verein zugewandt. Der gleichfalls vom Verleger und Herausgeber übersandte "Deutscher Bühnen-Almanach, herausgegeben von Th. Entsch", kam zur Besprechung, und es wurde besonders hervorgehoben, daß in diesen Almanachen, die in 2 Jahren ihr 50jähriges Bestehen feiern, ein großes Stück deutscher und insbesondere Berliner Theatergeschichte sich findet.1
Die Einladungskarte der Firma Karl Müller u. Co., Hofdekorateure, W. Friedrichstraße 77, ihr neues Geschäftslokal zu besuchen, fand ihrer eleganten Ausstattung wegen großen Beifall. Ist doch die Titelzeichnung, ein elegant eingerichtetes Zimmer mit einer Dame, auf die ein reizender Amor den Bogen gespannt hat, von keinem geringeren als unserem Mitgliede Herrn E. Döpler d. J. gezeichnet. Daß der Druck der Firma H. S. Hermann, wie gewöhnlich, vorzüglich ist, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden.
Herr Geometer Vogt legte aus seinen Sammlungen eine Verschreibung des Theaterdirektors Döbbelin vom 1. März 1784 vor, worin er sich verpflichtet, seiner Tochter und dem Schauspieler Fleck jährlich 10 pCt. des sich beim Theater ergebenden Gewinnstes als Gage zu zahlen. In welchem Verhältnis Fleck zur jungen Döbbelin gestanden hat, konnte der Redner nicht angeben, jedenfalls aber ist dem Vater das Versprechen wieder leid geworden, denn er vernichtet später das Dokument durch Durchstreichen und klagt dabei über den Undank der Menschen. Das auf dem Dokument befindliche Wappen Döbbelins führt im Schilde eine Gänsefeder (die Spitze der Feder nach der unteren rechten Ecke des Schildes zeigend) und auf dem Helme zwei sich kreuzende Federn. Im Anschlusse an dieses Schriftstück, welches bisher noch nirgends erwähnt ist, gab der Vortragende eine Skizze der Berliner Theatergeschichte überhaupt. Als charakteristisch für Döbbelin kam noch zur Verlesung sein Brief an den Berichterstatter der Vossischen Zeitung vom 16. November 1784, in welchem dem letzteren klar und deutlich auseinandergesetzt wird, welche Verdienste er, Döbbelin, um das Berliner Theater habe, und daß er in Zukunft der Vossischen Zeitung und ihrem Berichterstatter, der Nichts verstehe, kein Freibillet mehr zukommen lassen würde.
Eine Anfrage des Herrn J. Bloch: Wer weiß Näheres über den Portraitmaler F. Bormann, Schüler des Malers Pesne, blieb unbeantwortet.
2 Vergl. Namhafte Berliner Tf. 6, S. 4 u. 5.
1 Gelegentlich wird die Redaktion noch auf verschiedene Abhandlungen des Almanachs zurückkommen. Die Bibliothek besitzt sämmtliche Jahrgänge mit Ausnahme des Jahrganges 1852. Vielleicht trägt diese Notiz dazu bei, daß die Bibliothek auch diesen Jahrgang erwirbt.
Bericht über die Thätigkeit der Geschichtsvereine der Provinz Brandenburg und der Altmark.
Verein für die Geschichte der Mark Brandenburg.
In der Sitzung am 12. Dezember ließ Herr Schulvorsteher Budczies einen Abdruck des im Besitze des Rechnungsraths Warnecke befindlichen Siegelstempels des bischöflichen Kommissars in Wilsnack aus dem 15. Jahrhundert zirkulieren; das sehr schön ausgeführte Siegel zeigt drei (blutige) Hostien mit der Umschrift: Sig. commissarii in Wilsnac. Derselbe legte eine ebenfalls dem Herrn Warnecke gehöriges Stammbuch vor. Gesammelt von einem Lorenz v. Baudiß, enthält dasselbe Eintragungen vorwiegend schlesischer und märkischer Edelleute aus den Jahren 1650-59 mit theilweise kunstvoll gemalten Wappen. Namentlich sind die damaligen Hof- und Staatsbeamten in Berlin vertreten, auch Sparr und Derfflinger, von denen der Letztere schreibt:
"Wind und Regen
Ist mir offt entgegen.
Ducke mich! Laß voruber gan!
Das Weder will sein Willen haben!"
Herr Gymnasiallehrer Dr. Bolte las über die Anfänge des Dramas in der Mark Brandenburg. Es geben nämlich einige bisher unbeachtet gebliebene Verordnungen der Bischöfe von Havelberg und Brandenburg aus den Jahren 1375, 1410 und 1471 Kunde sowohl von Aufführungen der Passion innerhalb der Kirchen, als auch von dem Eindringen weltlicher Elemente in diese geistlichen Spiele und von selbständigen Schauspielen der Laien. Der Vortragende knüpfte daran einen Ueberblick über die aus der römischen Liturgie hervorgegangenen und allmälig dramatisch ausgestatteten Zeremonien, welche die an den Festtagen vorgetragenen Evangelienabschnitte erläutern sollten, die Weihnachtsfeier, die Darstellung des Leidens, der Auferstehung und der Himmelfahrt Christi, die Ausgießung des heiligen Geistes. In der Mark dauerten diese Gebräuche auch nach der Reformation von 1540 fort und wurden erst 1598 durch den Kurfürsten Joachim Friedrich beseitigt.
Herr Oberlehrer Dr. Fischer sprach über den Goldfund von Vettersfelde bei Guben, auf Grund der Publikation Dr. Furtwängler's, welche vorgelegt wurde. Nach der Ansicht dieses Gelehrten sind die 16 gefundenen Gegenstände, die sich jetzt im Antiquarium zu Berlin befinden, an den Gestaden des Schwarzen Meeres im 6. Jahrhundert vor Christo von griechischer Hand gefertigt und bildeten den Waffenschmuck eines skythischen Fürsten, welcher, vielleicht vom Heere des Darius bedroht, nach Nordwesten bis auf den Boden der heutigen Provinz Brandenburg flüchtete.
Neue Geschichts- und Alterthums-Vereine.
In Landsberg a. W. und Lenzen a. E. sind Geschichts- und Alterthums-Vereine für die Umgegend in der Bildung begriffen. Dieselben beabsichtigen Lokalsammlungen anzulegen. Aehnliche Vereine oder doch Sammlungen existiren für unsere Provinz bereits in Brandenburg a. H., Frankfurt a. O., Neu-Ruppin, Bernau und Pritzwalk.
E. Friedel.
Besprechung von Büchern etc., welche auf Berlin und die Provinz Brandenburg einschließlich der Altmark Bezug haben.
Neue Sagen aus der Mark Brandenburg. Ein Beitrag zum deutschen Sagenschatz von E. Handtmann. Berlin, 1883. Abenheim'sche Verlagsbuchhandlung. (G. Joël.) VI u. 263 S. 8.
Der Prediger Handtmann in Seedorf bei Lenzen gehört zu den eifrigsten Erforschern unserer Provinz und hat in dem vorliegenden Bändchen manche Sagen und Erinnerungen gesammelt, welche seinen Vorgängern Adalbert Kuhn, Wilhelm Schwartz u. A. entgangen sind. Vom ehrwürdigen Thurm der frühmittelalterlichen Veste Lenzen, die auf einem wendischen Burgwalle steht, in der Umgegend aber auch zahlreiche germanische Alterthümer bis zur vormetallischen Zeit aufweist, hält er Umschau und erzählt uns hier namentlich die Sagen, welche sich an die romantische Eldenburg und die Familie derer v. Quitzow anlehnen. Auch aus der Neumark erhalten wir eine Nachlese. Die dämonische Gestalt der "Loking" (Westpriegnitz) wird in die heimische Mythologie neu eingeführt, auch die Figur des "Graul" neu begründet und umschrieben. Sollen wir eine Ausstellung machen, so wäre es die, daß Verf. zu viel Subjektives in die Erzählung seiner Sagen hineingelegt hat, denn, daß unsere märkischen Bauern etwas von Cimbern, Teutonen und Semnonen, von Stoinef und Jaromir etc. wissen sollten, wird uns Handtmann selbst nicht zumuthen. Dergleichen gelehrte Ausschmückungen haben Forscher wie Grimm, Kuhn, Müllenhoff, Birlinger etc. stets geflissentlich vermieden und höchstens am Schlusse in die Anmerkungen verwiesen.
E. Friedel.
Aus der Vergangenheit von Stadt und Kloster Lindow. Von Erich Fromme, Amtsrichter in Lindow. Neu-Ruppin. Verlag von Rud. Petrent. 1884. 117 S., 8.
Mit kundiger Hand, auf sichere archivalische und juridische Quellen begründet, giebt der Verfasser uns hier eine angenehm zu lesende Darstellung der Geschichte des kleinen Städtchens, welches anmuthig zwischen drei Seen belegen ist und im Grunde wesentlich dieselben Geschichten und Geschicke mit den meisten ähnlichen märkischen Städtchen theilt: Einführung der Reformation, Seuchen und Brände, Greuel des dreißigjährigen Krieges, die Schwedennoth von 1675, den siebenjährigen Krieg und die Franzosenherrschaft. Die Begründung des erst i. J. 1330 urkundlich erwähnten Oertleins ist nicht nachzuweisen; im 13. Jahrhundert muß es aber schon existirt haben. 1373 und 1375 wird Lindow oppidum (Stadt) und munitio (fester Platz) genannt. 1334 wird zuerst das Kloster Lindow erwähnt. Irrig ist die vielverbreitete Ansicht, als wenn die "Herren" oder "Grafen v. Ruppin" ihre fernere Bezeichnung "Grafen zu Lindow" von unserer Stadt ableiteten. Es ist Lindow (jetzt Lindau) im Anhaltischen unweit Dessau gemeint. Mit dem Tode des Grafen Wichmann v. Ruppin, i. J. 1524, fiel Lindow an Churbrandenburg. - Zum Schluß sei erwähnt, daß der Ertrag des Schriftchens für einen milden Zweck bestimmt ist.
E. Friedel.
Zur Feier des Wohltäterfestes im Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster lud der Direktor Friedrich Hofmann die Gönner und Freunde der ehrwürdigsten Schulanstalt Berlins auf den 21. Dezember 1883 mittelst eines Programms ein, welches gleichzeitig die Rede des Oberlehrers Professors Dr. Simon abdruckt, die bei der Feier desselben Festes (der Streit'schen Stiftung) am 21. Dezember 1875 gehalten wurde. Diese Rede interessirt uns inhaltlich, weil sie das Wirken Kurfürst Friedrichs II. für Berlin und Brandenburg beleuchtet, des Fürsten, den Wladislaus Jagiello, Großfürst von Litthauen und König von Polen, der Besieger des deutschen Ordens in der Schlacht bei Tannenberg, zu seinem Nachfolger bestimmte. Mit der Niederwerfung des aufständischen Berlins und der Grundsteinlegung des Schlosses (31. Juli 1443) beginnt ein Wendepunkt im Geschick und in der Geschichte unserer Stadt. 282 Quadratmeilen hatte der Fürst in unserm engsten Vaterlande überkommen, 614 Quadratmeilen hinterließ er bei seiner Abdankung i. J. 1470 seinem Bruder Albrecht Achilles. Auf der Plassenburg bei Kulmbach verschied er im Februar des folgenden Jahres, erst 58 Jahre alt, in der freudigen Hoffnung, die er in einer Strophe des Liedes seines Schwanenordens einfach und überzeugungsvoll ausgesprochen:
An der lesten stunde myn,
Wan ik lyde smert unde pyn,
Und van hir vorscheide:
Do my denne maria trost,
Dat ik selik, gantz verlost,
Vare hen in dyn geleide.
E. Friedel.
Märkischer Sand. Brandenburgisch-preußische Historietten von F. v. Zobeltitz. Leipzig. Carl Reißner. 1884. 3 M.
Wenn das Buch auch für die Geschichte der Mark nichts Neues giebt, so ist doch anzuerkennen, daß sich immer neue Bearbeiter für die von uns vertretene Sache finden. Der Verfasser giebt in ansprechender Form eine Schilderung der Zeiten der Quitzows und der Raubritter, ferner behandelt er die Affaire mit dem Goldgraf Gaëtano Ruggiero, die Thätigkeit des Justizministers v. Katsch und eine Episode aus dem Kriege gegen Frankreich 1792. Den Schluß bildet eine hübsch erfundene Geschichte aus der Jetztzeit. Möge das Buch viele Käufer finden, damit der Verfasser der Geschichte seiner Heimath treu bleibt und vielleicht noch Werthvolleres leistet.
Kleine Abhandlungen und Notizen.
Vorgeschichtliches. Bei den Baggerungen im Spreebett, rechtsseitig im Martinikenfelde, nahe der Berliner Weichbildsgrenze, ist kürzlich eine schöne, konisch durchbohrte Hammeraxt aus schwarzem Steine, vom Wasser etwas abgerieben, sonst wohlerhalten, gefunden und in den Besitz des Zeichners Herrn Zahn übergegangen; ein Facsimile davon im Märkischen Museum. - Die Arbeiten auf demselben Spreeufer beim neuen Packhof hierselbst, haben unlängst ein ähnliches, nur kleineres Steinbeil geliefert; im Besitze des Königlichen Museums.
Berlin, den 10. Dezember 1883.
E. Friedel.
Das Wappen der Stadt Berlin wird in dem Neudruck des Geographischen Lexikons des deutschen Reichs von Gustav Neumann (Leipzig, Bibliographisches Institut) nebenstehende Form erhalten. Als Vorlage hat das von unserem Vereine auf Nr. 10 der Kunstbeilagen publizirte Wappen gedient. Es ist recht erfreulich, daß die Verlagsbuchhandlung unsere Thätigkeit nicht ganz übersehen hat und deshalb ein Wappen giebt, welches außer dem richtigen Inhalt auch eine gute heraldische Form hat. Es ist nur zu wünschen, daß dieses Wappen den Fabrikanten, welche ja oft in die Lage kommen, das Wappen der Reichshauptstadt zu verwenden, als Vorlage diene. Die Verlagsbuchhandlung hat zur nebenstehenden Illustration ein Cliché gütigst zur Verfügung gestellt.
Eine allgemeine deutsche Photographische Ausstellung wird in diesem Jahre nach den Mittheilungen des Vereins zur Förderung der Photographie in Berlin stattfinden.
Laut Bekanntmachung des Magistrats vom 13. Dezember 1883 ist durch Allerhöchste Kabinetsordre dem im Thiergarten zu Berlin von der Berlin-Charlottenburger Chaussee gleich hinter dem Viadukte der Stadtbahn nach dem Grundstücke der Königlichen Porzellanmanufaktur führenden chaussirten Zufahrtswege der Name Wegely-Straße beigelegt worden.
Wegely, Wilhelm Caspar, war derjenige, welcher in Berlin i. J. 1750 die erste Fabrik für echtes Porzellan in der Neuen Friedrichstraße errichtete. Sein Fabrikat, am Boden mit einem blauen W gezeichnet, hatte schon einen gewissen Grad der Vollkommenheit erreicht, und haben sich die wenigen Stücke, welche aus seiner Fabrik noch existiren, bis heut vortrefflich erhalten. Die Fabrik ging im Jahre 1757 ein, und es wurden die Waarenvorräthe später von Gotzkowski übernommen, welcher 1761 eine neue Porzellanfabrik hier begründete.
H. Vogt.
Den Ankauf der Waffensammlung des Prinzen Karl von Preußen für das Zeughaus für 467 500 M. (einschließlich der Aufstellungskosten) bewilligte das Abgeordnetenhaus in seiner Sitzung vom 19. Dezember 1883.
In der Vereinigung der Mitglieder der hiesigen französischen Kolonie, sogen. Mittwochsgesellschaft, theilte der Vorsitzende mit, daß die von der Gesellschaft angeregte Festschrift zur Jubelfeier des Edikts von Potsdam am 29. Oktober 1885 gesichert sei. Zum Verfasser wird sie den Oberlehrer Dr. Muret haben, der schon viel auf die Kolonie Bezügliches geschrieben hat. Der Vertrag mit dem Autor lag vor. Nach demselben soll das Werk, etwa 20 Druckbogen, unter dem Titel: Die Kolonie in Wort und Bild, Folgendes umfassen: 1. Geschichte der französischen Kolonie in Brandenburg-Preußen; 2. Bilder aus der Berliner Kolonie, und zwar: die ersten Stätten des Gottesdienstes, die Dorotheenstadtkirche, die Werdersche Kirche, die Friedrichstadt-Kirche (die im Berliner Sprachgebrauch fälschlich "französischer Dom" heißt, cfr. Ring, Berlin, Bd. I, S. 117), die Luisenstadt-Kirche (Melonenkirche), die maison du Refuge, die französische Klosterkirche, das Hospital, die Häuser Niederlagstr. 1-2, das französische Konsitorialgebäude, das französische Gerichtsgebäude, das theologische séminaire, die maison d'Orange, das Waisenhaus, die Ecole de charité, die pepinière, das Hospiz, die Kirchhöfe, die Achard'sche Stiftung u. s. w.; 3. die Kolonien außerhalb Berlins; Edikte und Tabellen.
Der Vorsitzende theilte von dem schon zum großen Theil fertig Gestellten die Abschnitte über Französisch-Buchholz und über das Berliner Hospital mit. Die Stücke fanden ungetheilten Beifall.
Jedenfalls dürfte dieses Buch auch für unsern Verein von großem Werthe sein, da in demselben, wie oben angeführt, viele Berliner Institute behandelt werden, von denen im großen Publikum wenig bekannt ist.
Zum Schlusse wurde noch mitgetheilt, daß der Prediger des französischen Hospitals Herr Barthélemy am 12. Januar sein funfzigjähriges Prediger-Jubiläum feiert.
In der Bibliothek unseres Vereins befindet sich eine wenig bekannte Berliner Zeitschrift vom Jahre 1711. Dieselbe führte den Titel: "Berlinische Relations-Postrion" und erschien wöchentlich dreimal. Neben sehr guten politischen Nachrichten aus allen Ländern finden sich auch mehrfach Berlinische Inserate in der Zeitung. Von diesen Inseraten möge Folgendes als Probe dienen:
"Künftigen 13. Aprill dieses Jahres, sollen auf dem Berlinischen Rath-Hause einige Exemplaria verschiedener guter Bücher in rohen Materialien an den Meistbietenden verkauffet werden; Wer Belieben hat von denselbigen ein und andere an sich zu handeln, kann sich an obbemeldten Tage Nachmittags um 2 Uhr allda einfinden."
H. Vogt.
Auf den beiden Begräbnißplätzen der Dreifaltigkeits-Kirchen-Gemeinde vor dem Halleschen Thor an der Pionierstraße und in der Bergmannstraße Nr. 39-41 befinden sich folgende fast gänzlich verfallene Erbbegräbnisse:
1. das der Familie Rädiger, in welchem am 30. August 1837 zuletzt beerdigt ist,
2. das der Familie Dietrich, in welchem am 8. Januar 1841 zuletzt beerdigt ist,
3. das der Familie der verwittweten Frau Wirklichen Geheimen Ober-Finanz-Räthin Natan, in dem am 23. Januar 1861 zuletzt beerdigt ist,
4. das der Familie Nithack, in dem am 8. März 1867 zuletzt beerdigt ist,
5. das der Familie Selchow, in dem am 8. Januar 1869 zuletzt beerdigt ist,
zu 1-5 auf dem hinteren, verschlossenen Theile des oben zuerst bezeichneten Begräbnißplatzes belegen;
6. das der Familie O'Etzel, in dem am 3. September 1827 zuletzt beerdigt ist,
7. das des Herrn Plamann, in dem zuletzt am 3. September 1834 beerdigt ist,
8. das der Familie Heilmann, in dem am 15. Januar 1838 zuletzt beerdigt ist,
9. das von Fräulein Wilhelmine von Jagow, gestorben am 27. März 1840,
10. das der Familie von Altenstein, in dem am 18. Mai 1840 zuletzt beerdigt ist,
11. das der Familie Westphal, in dem am 16. Mai 1841 zuletzt beerdigt ist,
12. das der Familie von Kalb, in dem am 15. Mai 1843 zuletzt beerdigt ist,
13. das des Fräuleins Menzel, beerdigt am 29. März 1844,
14. das der Familie von Reimann, in dem am 3. März 1847 zuletzt beerdigt ist,
15. das der Familie Schnell, in dem am 18. März 1854 zuletzt beerdigt ist,
16. das der Familie des Grafen von Kalckreuth, in dem am 6. Juli 1857 zuletzt beerdigt ist,
17. das der Familie Feit, in dem am 19. November 1860 zuletzt beerdigt ist,
zu 6-17 auf dem unteren Theile des Begräbnißplatzes in der Bergmannstraße belegen.
Der Gemeindekirchenrath der Dreifaltigskirche fordert Alle, welche an die genannten Erbbegräbnisse Rechte zu haben glauben, auf, diese nachzuweisen und die Erbbegräbnisse bis 1. Mai 1884 in Stand zu setzen, widrigenfalls anderweit darüber verfügt werden wird.
Zusammenstellung der in Zeitungen und Zeitschriften erschienenen Aufsätze zur Geschichte Berlins.1
Karl Wilhelm Wolff, der erste Kommandant der Berliner Bürgerwehr (feierte am 21. Dezember 1883 seine goldene Hochzeit (Minna Büttner).) Norddeutsche Allg. Ztg. Sonntagsbeilage 25.11.83.
Bilder aus dem Berliner Leben. (Spaziergang nach den Zelten.) Von Julius Rodenberg. Deutsche Rundschau Bd. 37. S. 96 (Oktober 1883.)
Die Humboldt-Denkmäler von E. du Bois-Reymond. Deutsche Rundschau ebenda S. 71.
Berliner Weißbier. Nationalzeitung Sonntagsbeilage Nr. 39. 25.11.83.
Berliner Todtenschau.
14.12. Ebeling, Emil, Geh. Kommerzien-Rath, ältestes Mitglied des Stadtverordneten-Collegiums. 82 Jahr. Sterbehaus: Jägerstraße 55.
25.11. Erk, Ludwig, Professor, Musikdirektor, geb. 1.1.1807 in Wetzlar.
19.12. Fidicin, E., Stadtarchivar a. D., Ehrenpräsident des Vereins für die Geschichte Berlins, geb. 27.4.1802 in Potsdam. Vergl. Berliner Medaillen Taf. 3. Sterbehaus: Langwitzstr. 12.
12.12. Hauck, Karl, Königl. Kammermusikus a. D., trat 1821 in die Königl. Kapelle ein.
14.12. von dem Knesebeck, Frhr., Alfred Cuno Paridam, Königl. Major a. D., Mitglied des Hauses der Abgeordneten, Rittergutsbesitzer, Ritter des Johanniter-Ordens, gewöhnlicher Wohnsitz Tylsen, Kr. Salzwedel, geb. 29.8.1816. Sterbehaus: Köthenerstraße 3.
21.12. Reichert, Professor, Director des anatomisch-zootomischen Instituts, Dirigent der Königl. Anatomie.
13.12. Rindfleisch, Georg Heinrich, Unter-Staatssekretair im Justiz-Ministerium, geb. 14.5.1834.
12.12. Rode, Theodor, Königl. Musikdirector, 63 Jahr alt.
Briefkasten.
Herrn Buchhändler T. Die von den Verlegern der Redaction dieser Zeitschrift zugehenden Bücher werden nicht Eigenthum der betreffenden Rezensenten - wie das bei der Mehrzahl der übrigen Zeitschriften der Fall ist, - sondern sie werden demnächst der Bibliothek des Vereins überwiesen. Wenn Sie also das bezeichnete Buch übersenden, machen Sie damit zugleich der Bibliothek eine Zuwendung.
Herrn A. C. Den Namen des Verfassers des hier bei Puttkammer und Mühlbrecht erschienenen Dramas: Die Brandenburger vor Ofen dürfen wir Ihnen nicht verrathen. Ihre Vermuthung, daß er Mitglied unseres Vereins ist, trifft aber zu.
Anzeigen.
Von dem im Erscheinen begriffenen Prachtwerk:
Die Deutsche Kaiserstadt Berlin.
Geschildert von Max Ring
liefere ich an die Mitglieder des Vereins die Lieferung zu 80 Pf. (anstatt 1 Mk.) und den ersten Band in Original-Prachtband für 20 Mk. (statt 24 Mk.)
Theodor Thiele, Buchhändler.
Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins,
NO. Große Frankfurterstraße 78. 79.
Für den materiellen Inhalt der Mittheilungen sind die Mittheilenden verantwortlich.
Redacteur: Fr. Budczies in Berlin W., Motzstraße 84.
Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins. - Druck und Commissions-Verlag von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin.
1 Der Vorstand des Vereins bittet die geehrten Herren Mitglieder, auch so viel an ihnen liegt, zur Vermehrung der einzelnen Rubriken dieser Zeitschrift beizutragen, insbesondere bittet er für diese Rubrik recht viel Beiträge zu liefern, um auf diese Weise eine vollständige Uebersicht von dem zu erhalten, was zerstreut zur Geschichte unserer Stadt publicirt ist, und was ohne eine solche Zusammenstellung den späteren Geschichtsschreibern leicht entgehen könnte.
Anmerkung der Redaktion:
Die Sprünge in der Zählung der Anmerkungen ergeben sich aus der Gestaltung der Seiten in den "Mitteilungen", die hier nicht wiedergegeben wird. Deshalb erscheinen die Anmerkungen hier jeweils unter dem Text, zu dem sie gehören, und nicht am Seitenende.
Die nicht wiederzugebende Abkürzung für et cetera (im fließenden Text ähnlich einem x) wird mit etc. wiedergegeben.
Eckige Klammern [] kennzeichnen Einfügungen der Redaktion.
Redaktion: Gerhild H.M. Komander 12/2003