adventskalender 2 2023In unserer Podcast Reihe „Berliner Adventskalender – Momente einer großen Stadt“ konnten Sie vom 1. bis zum 26. Dezember jeden Tag ein Hör-Türchen öffnen. Hinter jedem Türchen erfahren Sie in 10 bis 15 Minuten Neues, selbst, wenn Sie die Stadt und Ihre Geschichte gut kennen. Unsere Experten und Expertinnen decken verschiedene Bereiche und Zeiten ab – vom erstaunlichen Fund der ersten Berliner, über technische Neuerungen und Erfinderinnen, bis Literaten und Großkritikern und zum Ski-Weltcuprennen am Teufelsberg. Im Nachfolgenden können Sie alle Beiträge noch mal nachhören.

Die Podcast Gastgeberinnen sind: Ilona Wuschig, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, Journalistin, Kommunikations-wissenschaftlerin und Autorin und Alexandra Hansen-Bingas, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, Juristin und Seminarleiterin.

Das Hintergrundbild in unserem Kalender zeigt den Weihnachtsmarkt von 1796 in der Breite Straße (Reproduktion aus der Zeitschrift "Berliner Leben" von 1906 zum Thema "Weihnachten in Berlin vor 100 Jahren). Wir sehen einen Stich von J.S.L. Halle nach einer Zeichnung von Johann David Schleuen (Mi- B 1675), Detailvergrößerung (Mi- B 1384). Quelle - Fotoarchiv des VfdGB.


1.12.: Der Apotheker und Chemiker Martin Heinrich Klaproth entdeckt Uran und Zirconium.

Martin Heinrich Klaproth wurde am 1. Dezember 1743 geboren. Klaproth war Apotheker und Chemiker. Er entdeckte die Elemente Uran und Zirconium.

Unser Experte, Matthias Wolski, Mitglied im Verein für die Geschichte Berlin, ist ebenfalls Apotheker.

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2.12. Die spektakulären Ausgrabungen am Petri-Platz verändern das Wissen über die ersten Berliner.

Über die ersten Berliner weiß man mehr, seit der spektakulären Ausgrabungen am Petri-Platz in Berlin Mitte. Die Radiocarbonuntersuchung der Skelette ergab erstaunliche Ergebnisse.

Unser Expertin, Claudia Melisch, Mitglied im Verein für die Geschichte Berlin, ist die Grabungsleiterin am Petriplatz.

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3.12. Der große jüdisch-berliner Philosoph und Aufklärer Moses Mendelssohn braucht Freunde.

Moses Mendelssohn war – zusammen mit seinen Freunden Gotthold Ephraim Lessing und dem Verleger Friedrich Nicolai – das „Dreigestirn“ der Aufklärung. Er war auch – ein jüdischer Berliner.

Unser Experte, Walter Kreipe, Mitglied im Verein für die Geschichte Berlin, ist Verlagslektor und Gymnasiallehrer und bietet Stadtführungen zum Thema.

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4.12. Der Ski-Weltcup am Teufelsberg … begründet keine Tradition.

Berlin war einer der Hotspots des Wintersports, inklusive Ski-Weltcup. Das hatte wenig mit geeigneten Hängen, aber viel mit dem Wettbewerbe der beiden Teilstädte Ost- und West-Berlin zu tun.

Unser Experte, Andreas Ulrich, ist Autor, Sportfan, Sportreporter und -moderator.

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5.12. Die Aktion „Butterspende“ für alle Ostberliner über 60 endet.

Von 23. November bis Anfang Dezember 1953 gab es die Aktion „Butterspende“. Alle Ostberliner über 60 konnten sich ein Pfund „Ami“-Butter abholen.

Unser Expertin, Urte Evert, ist Museumsleiterin der Zitadelle in Berlin-Spandau.

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6.12. Wo waren die ersten Berliner Weihnachtsmärkte.

Weihnachtsmärke fanden zu – fast – allen Zeiten statt, auch direkt nach großen Kriegen. Aber wo lagen die ersten Berliner Weihnachtsmärkte.

Unser Experte, Benedikt Goebel, ist Historiker und Stadtforscher.

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7.12. Die Sing-Akademie wird wieder Eigentümerin ihres Stammhauses.

2012 entschied der Bundesgerichtshof, dass die Sing-Akademie, die älteste gemischte Chorvereinigung der Welt, Eigentümerin des „Hauses am Kastanienwäldchen" ist.

Unser Experte Christian Filips, ist Programmleiter und Dramaturg für die Sing-Akademie zu Berlin.

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8.12. Der Kritiker Ludwig Rellstab verfasst ein Buch mit Weihnachtswanderungen durch das Berlin seiner Zeit.

Ludwig Rellstab war Mitte des 19ten Jahrhunderts der Kritiker Berlins. Doch der Autor der Vossischen Zeitung verfasste auch Weihnachtswanderungen durch das Berlin seiner Zeit.

Unsere Expertin, Bärbel Reißmann, ist Leiterin der Sammlung Theater am Stadtmuseum Berlin.

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9.12. Egon Erwin Kischs neues Buch ist DAS Thema im Romanischen Café.

Gesprächsthema im Romanischen Café im Dezember 1925 ist Egon Erwin Kischs neues Buch „Der rasende Reporter“. Wer war dieser Kisch, der nicht in Berlin, sondern in Prag geboren wurde.

Unser Experte, Christian Buckard, ist Autor des Buchs „Egon Erwin Kisch: Die Weltgeschichte des rasenden Reporters„.

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10.12. Goethe will einen der berühmtem Feilner-Ofen aus Berlin – und bekommt keinen.

Nachts gibt es einen Schwelbrand in Goethes Salon in Weimar. Er braucht endliche einen der Feilner-Ofen aus Berlin.

Unser Experte, Jan Mende, ist Ausstellungsmacher und Kurator des Museums Knoblauchhaus.

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11.12. Die Ost-Berliner Aktiengesellschaft Bewag soll endlich Volkseigentum werden.

Am 11.12. bekommt der Ost-Berliner Bürgermeister einen Brandbrief. Die Aktiengesellschaft Bewag soll endlich Volkseigentum werden.

Unser Experte, Timothy Moss, ist Gastprofessor an der Humboldt-Universität.

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12.12. Mit dem Streit zwischen einem Wassermüller und Friedrich II von Preußen beginnt die Gewaltenteilung.

1770 wurden erste Schritte in Richtung „Gewaltenteilung“ gegangen – im Streit zwischen dem Wassermüller Arnold und Friedrich II von Preußen.

Unser Experte, Dietmar Peitsch, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, ist Jurist und Autor.

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13.12. Die Royal Air Force in Gatow rettet Leben mit einem modernen Flugleitradar.

Ein Bericht in der Standortzeitung „Air Line“ der Royal Air Force Station Gatow beschreibt den moderne Flugleitradar, der in der Luftbrücke eine entscheidende Rolle spielen wird.

Unsere Expertin, Doris Mueller-Toovey, ist Leiterin der Neukonzeption de Militärhistorisches Museums der Bundeswehr Gatow.

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14.12. Der Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld und seine Wirkung auf queere Communities.

Mit dem Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld begann die homosexuelle Emanzipations-Bewegung. Als Jude musste er Berlin verlassen, doch die queere Communities beziehen sich bis heute auf ihn.

Unser Experte, Jan Wilkens, hat in Deutschland und Israel zu jüdischer und queerer Geschichte studiert.

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15.12. Der Anwalt Walter Linse wird spektakulär aus West-Berlin in den Osten entführt.

Die DDR hält den Anwalt Walter Linse für einen Top-Spion und entführt ihn spektakulär aus West-Berlin. Am 15.12. wird er im Moskauer Butyrka-Gefängnis hingerichtet.

Unser Experte, Dietmar Peitsch, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, ist Jurist und Autor.

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16.12. Der jüdischer-berlinische Unternehmer Siegfried Hirschmann produziert die Kabel für die Elektrifizierung Berlins.

Berlin wird elektrifiziert. Die Elektrifizierung braucht Kabel – vom Telefon bis zur Industrieproduktion. Siegfried Hirschmann stellt sie her – solange die Nazis ihn lassen.

Unser Experte, Björn Berghausen, ist Historiker und Geschäftsführer des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs.

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17.12. Die österreichisch-schwedische Physikerin Lise Meitner ist an der Entdeckerinnen der Kernspaltung beteiligt.

Die österreichisch-schwedische Physikerin Lise Meitner war eine der Entdeckerinnen der Kernspaltung. 1917 wurde Meitner Professorin am "Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie". 1938 floh sie vor den Nazis. Die Leistungen der Frau jüdischer Herkunft waren lange vergessen.

Unser Experte, Wolfgang Pfaffenberger, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, ist Volkswirt und Energieexperte.

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18.12. Das erste Pergamonmuseum ist auf Sand gebaut – und wird abgerissen.

Das erste Pergamonmuseum musste schnell einem Nachfolgebau weichen. Es wurde Opfer des schwierigen Berliner Baugrunds – und der Erfolge der Archäologen, die so viel Monumentalobjekte fanden, dass das neue Museum schnell zu klein wurde.

Unsere Expertin, Eva Rothkirch, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, ist Bibliothekarin an der Staatsbibliothek Berlin und Autorin.

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19.12. Der Autor und Archivar Ernst Fidicin gründet den Verein für die Geschichte Berlins.

Ernst Fidicin, der wichtigste Gründervater des Vereins für die Geschichte Berlins, stirbt. Er war Autor und erster hauptamtlicher Archivar der Stadt Berlin.

Unser Experte, Manfred Uhlitz, Vorsitzender des Vereins für die Geschichte Berlins, ist Kunsthistoriker.

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20.12. Alexander von Humboldt hält seine umjubelten Vorlesungen für das interessierte Berliner Publikum.

Ende 1827 hält Alexander von Humboldt umjubelte Vorlesungen – erst an der Universität und an der Singakademie in Berlin. Das gebildete Publikum will aus erster Hand von seinen Reisen und Forschungsergebnissen erfahren.

Unser Experte, Joachim Brunold, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, ist Historiker und Autor.

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21.12. Der damalige Direktor der Stadtmuseums kauft die Silbergegenstände, die Juden und Jüdinnen abgeben mussten.

1939 mussten die jüdisch-stämmigen Deutschen alle Wertgegenstände abliefern. Silberne Löffel, Bettelarmbänder, Kinderklappern . Ein ehemaliger Direktor der Stadtmuseums konnte einige Stückevor dem Einschmelzen retten. Doch sie stammen aus den pseudolegalen Zwangsabgaben.

Unsere Expertin, Elina Miagkovaitė, ist Sammlungsleiterin des „Silber-Sonderinventar“.

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22.12. In der Zusammenführung der West- und Ostberliner Polizei gibt es Tage im rechtsfreien Raum.

Nach der Wiedervereinigung musste viele Institutionen zusammengeführt werden. Darunter die West- und die Ostberliner Polizei. Für ein paar Tage gab es einen rechtsfreien Raum in beiden Teilen der Stadt.

Unser Experte, Dietmar Peitsch, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, ist Jurist und Autor.

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23.12. Der „Hartung“-Stein soll mit Sonnenrad und Irminsul an die germanischen Wurzeln der NS-Bewegung erinnern.

In Berlin-Zehlendorf wird der acht Tonnen schwere „Hartung“-Stein eingeweiht. Mit Sonnenrad und Irminsul sollte an die germanischen Wurzeln der NS-Bewegung erinnern. Heute steht er zusammen mit anderen Denkmäler, die aus dem öffentlichen Raum entfernt wurden, in der Zitadelle Spandau – historisch eingeordnet.

Unser Expertin, Urte Evert, ist Museumsleiterin der Zitadelle in Berlin-Spandau.

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24.12. Der Protagonist des "Neuen Bauens und geniale Stadtplaner Bruno Taut stirbt in Istanbul.

An Weihnachten 1938 stirbt Bruno Taut in Istanbul. Er baute die "Hufeisensiedlung" und die Waldsiedlung "Onkel Toms Hütte". Er war ein Protagonist des "Neuen Bauens", er verband einen sozialreformerischen Ansatz mit seiner Liebe zur Farbe und zur Natur.

Unser Experte, Christian Fessel, ist Regie-Kameramann und Stadtführer.

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25.12. - 1: Der deutsch-jüdische Verleger und Kinopionier Karl Wolffsohn bekommt seine „Lichtburg“ nach der Arisierung nie wieder.

Der deutsch-jüdische Verleger und Kinopionier Karl Wolffsohn hat in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die „Lichtburg“, ein Kino mit 2000 Sitzplätzen, Festsälen, Restaurants, Bars und Cafés, und die „Gartenstadt Atlantic"  konzipiert. 1939 musste er den Betrieb im Zuge der „Arisierung“ abgeben.

Unser Experte, Michael Wolffsohn, ist Historiker, Publizist und Enkel Karl Wolffsohns.

25.12. - 2: Die Gartenstadt Atlantic überlebt als eines der wichtigsten Beispiele des „Reform-Wohnungsbaus“ im Gesundbrunnen.

Die Gartenstadt Atlantic hat als eines der wichtigsten Beispiele des „Reform-Wohnungsbaus“ überlebt. Die Zeiten der deutschen Teilung waren schwierig, doch Stück für Stück ist dir Gartenstadt – fast – im alten Glanz wiedererstanden. Mit neuen Konzepten

Unser Expertin, Rita Wolfssohn, ist Vorständin der Gartenstadt Atlantic AG

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26.12. Die Kunstfreunde im preußischen Staat bilden sich und sind die ersten bürgerlichen Mäzenaten.

Am 2. Weihnachtsfeiertag 1828 trifft sich der Vorstand Kunstfreunde im preußischen Staat. Wilhelm von Humboldt, Schinkel, Beuth, Rauch, Tieck und Carl Knoblauch gehören dazu. Aufgabe des Vereins sind die Auseinandersetzung mit hoher Kunst und bürgerliches Mäzenatentum.

Unser Experte, Jan Mende, ist Ausstellungsmacher und Kurator des Museums Knoblauchhaus.