Gerd Heinrich (1931-2012)

Gerd Heinrich wurde am 30. Mai 1931 in Berlin geboren. Er begann sein Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie 1949 an der Humboldt-Universität und beendete es 1959 an der Freien Universität Berlin. Ab 1960 arbeitete er als Abteilungsleiter in der „Historischen Kommission zu Berlin beim Friedrich-Meinecke-Institut" und verantwortete die Herausgabe von Quellen und Untersuchungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte. 1963 wurde er für mehr als zwei Jahrzehnte (bis 1986) Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins. Von 1968-1980 wirkte er als Professor für Historische Landeskunde an der Pädagogischen Hochschule in Berlin-Lankwitz. Er setzte seine Lehrtätigkeit ab 1980 an der Freien Universität als Ordinarius für Historische Landeskunde fort und absolvierte ein umfangreiches wissenschaftliches Programm.

1981 erschien im Propyläen-Verlag sein auch für den Nichtfachhistoriker verständliches Buch Geschichte Preußens - Staat und Dynastie. Verdienstvoll war die Herausgabe des Bandes Historische Stätten - Brandenburg und Berlin. Wolfgang Ribbe, der frühere Vorsitzende der Historischen Kommission zu Berlin, zählte Heinrich zu den wenigen Landeshistorikern, die in ihrem Fachgebiet den gesamten Zeitraum schriftlicher Überlieferung beherrschten. Über mehrere Jahrzehnte wirkte Heinrich als stellvertretender Vorsitzender in der Arbeitsgemeinschaft für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte. Ergebnis dieser Arbeit war 1999 der große Band Tausend Jahre Kirche in Berlin-Brandenburg. Der Nestor der brandenburgischen Landes- und Kirchengeschichte erhielt 2006 den brandenburgischen Landesorden. Gerd Heinrich war Ehrenmitglied der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg und starb am 14. März 2012 im Alter von 80 Jahren.

Martin Mende